Afrika entwickeln zum Wohle Europas?
Anfang Juli findet der G20-Gipfel in Hamburg statt: Die großen Industrie- und Schwellenländer der Welt sollen helfen, dass in Afrika mehr Jobs entstehen. Wie und ob das gelingen kann, darüber diskutieren wir im "Wortwechsel".
Afrika braucht mehr Jobs und mehr Wachstum. Die 20 großen Industrie- und Schwellenländer sollen helfen. So will es die EU. So will es die Bundeskanzlerin - nicht zuletzt, weil man sich davon erhofft, dass es weniger Gründe gibt, sich auf der Suche nach einer Zukunft nach Europa aufzumachen.
Umfassende Entwicklungs-Partnerschaften mit ausgesuchten afrikanischen Ländern, wie sie in dieser Woche auf einer internationalen Konferenz in Berlin gezimmert wurden, sollen beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg offiziell beschlossen werden. Im Kern geht es darum, die Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern und dabei Anreize für Reformbereitschaft und gute Regierungsführung zu setzen.
Die mangelnde Einbeziehung von Vertretern der Zivilgesellschaften afrikanischer Länder kritisieren die Einen an den Entwicklungspartnerschaften. Die anderen bezweifeln, dass die so angestoßene wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig sein wird und im Interesse der breiten Bevölkerung in den betreffenden afrikanischen Ländern ist. Vielmehr gehe es etwa der Bundesregierung vor allem darum, pünktlich vor der Bundestagswahl, die Migration einzudämmen.
Darüber diskutieren im Wortwechsel:
Dr. Julia Leininger. Sie leitet am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) die Abteilung "Governance, Staatlichkeit und Sicherheit" und koordiniert die Afrikaforschung des d.i.e
Abdou Rahime Diallo. Er ist ein auf Migration und Entwicklung spezialisierter internationaler Politikberater mit Praxiserfahrungen
Arne Lietz, SPD, Mitglied im Ausschuss für Entwicklung im Europäischen Parlament
Dr. Stefan Oswald, Referatsleiter Subsahara-Afrika beim Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Moderation: Marcus Pindur