Keine Jobs und vage Zukunft
Seit Beginn der Krise sind in Serbien gut eine halbe Million Jobs verloren gegangen. Die Preise steigen, die Menschen können sich Dinge des täglichen Lebens immer weniger leisten. Besonders schlimm trifft es die Roma, die immer häufiger die Flucht ins Ausland ergreifen.
Ein Marktplatz in Serbiens Hauptstadt Belgrad. Das Angebot ist immer noch gut: Paprika, Zwiebeln, Obst türmen sich auf den Tischen der Verkäufer. Aber die Preise steigen beharrlich an.
Und die Dinare, die die Serben in der Tasche haben, sind immer weniger wert. Zwölf Prozent Minus gegenüber dem Euro, seit Jahresbeginn. Diese Kundin beschreibt die Lage so.
"Katastrophal. Warum? Weil wir eine neue Regierung haben und jede neue Regierung bringt neue Teuerungen. Die Preise sind eine Katastrophe. 1 Kilo Tomaten kostet gut 1 Euro 30. Ich kann nur überleben, wenn ich die Nebenkosten nicht zahle.
Nein, ich erwarte, dass es noch schlimmer wird, alles deutet darauf hin. Wenn die Heizkosten steigen, Strom und alles andere und die Arbeiter dabei entlassen werden. Was kann das sonst sein als Chaos? Nur Chaos."
Serbien geht es nicht gut: Politisch ist die Regierung im Zugzwang. Die USA und die EU machen Druck: Belgrad soll die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen, sonst wird es keinen EU-Beitritt geben.
Wirtschaftlich steht das Land kurz vor der Pleite. Vladimir Gligorov, Südosteuropa-Experte des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche, skizziert die Hauptprobleme des Balkan-Landes.
"Das Land steuert auf eine Rezession zu. Das ist schlecht. Denn: Das größte Problem in Serbien ist die steigende Arbeitslosigkeit. Seit der Krise haben 600.000 Menschen ihre Jobs verloren.
Das ist ein katastrophaler Jobverlust, bei gerade mal zwei Millionen Beschäftigten überhaupt. Deswegen gab es ja auch den Machtwechsel und die soziale Unzufriedenheit. Und die wird wohl noch zunehmen."
Jeder vierte Serbe ist arbeitslos. Jeder zweite Dinar geht an die Banken, für den Schuldendienst. Jedes fünfte Unternehmen ist pleite. Um die Einnahmen zu erhöhen, hat die Regierung die Mehrwertsteuer jetzt angehoben: Von 18 auf 20 Prozent. Diese Rentnerin auf dem Belgrader Markt sagt.
"Für mich ist es sehr schwer, zu überleben: Ich habe meine Rente von knapp 430 Euro, arbeite zusätzlich. Mein Mann arbeitet nicht, er ist krank. Wir hoffen aber, dass es besser wird.
Die Preise auf dem Markt sind nicht hoch, aber die anderen Preise sind in die Höhe geschnellt. Es nervt mich, dass die Preise für Lebensmittel so angehoben wurden, das musste wegen nur Zwei-Prozent-Mehrwertsteuererhöhung eigentlich nicht passieren."
Steigende Preise, fehlende Jobs. Ein Teufelskreis. Viele Serben, insbesondere Roma suchen ihr Glück nun im Ausland, erzählt Milivoje Didanovic, der eine Roma-Organisation leitet.
"Sie verkaufen sogar ihre Häuser, die wenigen Habseligkeiten, nur um dorthin zu kommen, in der Hoffnung, dass sie dort mehrere Jahre bleiben und Teil der Gemeinschaft werden können. Diese 'Promoter', diese Kriminellen, die sie dorthin bringen und ihnen Asyl und Vieles versprechen, lassen sie nachher im Stich und zeigen ihnen nur, wo sie sich anmelden können."
Die Chancen auf Asyl stehen in Deutschland aber gleich Null. Früher oder später werden sie also wieder in Serbien landen, viele in einem der Slums unter einer Belgrader Autobahnbrücke: Ohne fließendes Wasser. Ohne Heizung. Ohne Zukunft.
Und die Dinare, die die Serben in der Tasche haben, sind immer weniger wert. Zwölf Prozent Minus gegenüber dem Euro, seit Jahresbeginn. Diese Kundin beschreibt die Lage so.
"Katastrophal. Warum? Weil wir eine neue Regierung haben und jede neue Regierung bringt neue Teuerungen. Die Preise sind eine Katastrophe. 1 Kilo Tomaten kostet gut 1 Euro 30. Ich kann nur überleben, wenn ich die Nebenkosten nicht zahle.
Nein, ich erwarte, dass es noch schlimmer wird, alles deutet darauf hin. Wenn die Heizkosten steigen, Strom und alles andere und die Arbeiter dabei entlassen werden. Was kann das sonst sein als Chaos? Nur Chaos."
Serbien geht es nicht gut: Politisch ist die Regierung im Zugzwang. Die USA und die EU machen Druck: Belgrad soll die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen, sonst wird es keinen EU-Beitritt geben.
Wirtschaftlich steht das Land kurz vor der Pleite. Vladimir Gligorov, Südosteuropa-Experte des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche, skizziert die Hauptprobleme des Balkan-Landes.
"Das Land steuert auf eine Rezession zu. Das ist schlecht. Denn: Das größte Problem in Serbien ist die steigende Arbeitslosigkeit. Seit der Krise haben 600.000 Menschen ihre Jobs verloren.
Das ist ein katastrophaler Jobverlust, bei gerade mal zwei Millionen Beschäftigten überhaupt. Deswegen gab es ja auch den Machtwechsel und die soziale Unzufriedenheit. Und die wird wohl noch zunehmen."
Jeder vierte Serbe ist arbeitslos. Jeder zweite Dinar geht an die Banken, für den Schuldendienst. Jedes fünfte Unternehmen ist pleite. Um die Einnahmen zu erhöhen, hat die Regierung die Mehrwertsteuer jetzt angehoben: Von 18 auf 20 Prozent. Diese Rentnerin auf dem Belgrader Markt sagt.
"Für mich ist es sehr schwer, zu überleben: Ich habe meine Rente von knapp 430 Euro, arbeite zusätzlich. Mein Mann arbeitet nicht, er ist krank. Wir hoffen aber, dass es besser wird.
Die Preise auf dem Markt sind nicht hoch, aber die anderen Preise sind in die Höhe geschnellt. Es nervt mich, dass die Preise für Lebensmittel so angehoben wurden, das musste wegen nur Zwei-Prozent-Mehrwertsteuererhöhung eigentlich nicht passieren."
Steigende Preise, fehlende Jobs. Ein Teufelskreis. Viele Serben, insbesondere Roma suchen ihr Glück nun im Ausland, erzählt Milivoje Didanovic, der eine Roma-Organisation leitet.
"Sie verkaufen sogar ihre Häuser, die wenigen Habseligkeiten, nur um dorthin zu kommen, in der Hoffnung, dass sie dort mehrere Jahre bleiben und Teil der Gemeinschaft werden können. Diese 'Promoter', diese Kriminellen, die sie dorthin bringen und ihnen Asyl und Vieles versprechen, lassen sie nachher im Stich und zeigen ihnen nur, wo sie sich anmelden können."
Die Chancen auf Asyl stehen in Deutschland aber gleich Null. Früher oder später werden sie also wieder in Serbien landen, viele in einem der Slums unter einer Belgrader Autobahnbrücke: Ohne fließendes Wasser. Ohne Heizung. Ohne Zukunft.