Keiner versteht uns
"Welschen" ist die Bezeichnung für eine Geheimsprache, die die Frammersbacher selbst erfunden haben. Sie entsteht durch die Verdrehung von Buchstaben und hängt mit der Geschichte des Ortes zusammen. Frammersbach war eine Hochburg der Fuhrleute, die im Auftrag der Welser und Fugger ihre Fracht bis nach Holland brachten.
Um Konkurrenten auszuschalten, verständigten sie sich in "welsch", entlehnt aus dem Begriff "kauderwelsch". Die Sprache wird noch heute in dem Ort gepflegt und lässt den Gast dieses staatlich anerkannten Erholungsorts gewissermaßen sprachlos werden, denn zu verstehen sind sie nicht, die Frammersbacher.
"Rosa", ruft die Schwägerin an, "stell dir vor: Ich mach das Fernsehen an, um den Papst zu sehen – wen seh ich? Dich."
Rosa Merkle, 83 Jahre alt, kann welschen. Und weil das Welschen die Medien interessierte, kam Rosa ins Fernsehen. Jetzt ist sie unterwegs zur Skihütte auf den Sauerberg. Der Frammersbacher, heißt es, bewegt sich gern.
Während Rosa Merkle, die vierhundert Meter zur Skihütte hinaufgeht, wird unten im Dorf, im Gasthaus am Grabik, bei schönstem Sonnenschein Schafskopf gespielt.
Alois Weigand, Ende 60 – die Geheimsprache hat er als Kind gelernt -, legt für einen Moment die Karten weg:
"Wir spielen also nur auf Mittwoch Schafskopf. Unter der Woche gehen wir a bisserl in’n Wald, wenn’s Pilze gibt, suchen wir Pilze. Wir haben eine schöne Landschaft hier im Spessart, und man hat viele Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben und bisschen was in Bewegung zu kommen."
Jochen Ziem, Sprachwissenschaftler an der TU Darmstadt, der die Geheimsprache – er nennt sie: Sondersprache – erforschen will, hat in Frammersbach 36 Personen ermittelt, die das Welschen beherrschen. Sylvia Ludwig, die rechte Hand des Bürgermeisters, ist mit ihren 50 Jahren die jüngste; alle anderen sind weit über 60. Frau Ludwig hat, wie die meisten, die Geheimsprache von ihrer Mutter gelernt. Tochter Laura, im Februar wird sie 18, will das Welschen noch lernen. Im Moment macht sie erstmal den Führerschein.
Hubert Scherer, verantwortlich für die Skihütte:
"Ich kann einen Teil dieser Geheimsprache, einen gewissen Prozentsatz kann ich. Aber nachdem man sie nicht so oft anwendet, ist man auch nicht mehr so vertraut mit der Sache, wie das in unserer Jugend war. … Man hat sich in den Sträuchern getroffen. Man hat Häuschen gebaut, man hat Hochsitze gebaut (…) und hat sich bekriegt. Die Ortsteile Herbertshain mit Murrental lagen im Clinch. Das waren so Regionalkriege auf ganz kleiner Ebene (…) und da hat man versucht, dem anderen nicht mitzuteilen, was man mitzuteilen hat durch die Geheimsprache (…)."
Wenn die Medien anrücken, die Wissenschaft eine Forschungslücke entdeckt, Touristen etwas läuten gehört haben und genaueres wissen wollen, wird schon mal gewelscht. Im Alltag spielt die Geheimsprache keine Rolle. Die Frammersbacher haben andere Sorgen, andere Hoffnungen, andere Pläne.
Zuschüsse von Bund und Ländern stehen in Aussicht, Stadtumbau West heißt das Förderprojekt, in das auch der Ort Frammersbach aufgenommen wurde.
Bürgermeister Peter Franz:
"Wir wollen unsere Gemeinde umbauen für die nächsten 50, 60 Jahre, für zwei Generationen. Letzten Endes wollen wir das Ortszentrum neu gestalten. (…) das beginnt bei der Verkehrsführung, das endet über Freiträume im Zentrum, und wir sind jetzt in der glücklichen Lage, hier auch wirklich einen Masterplan über das Zentrum zu legen, wo dann auch eine Neugestaltung für den Ort Frammersbach, für das Ortszentrum Frammersbach, in relativ, in sehr kurzer Zeit zu verwirklichen ist. Unter relativ sehr kurzer Zeit möchte ich hier nur eine Zeit 10, 15 Jahren mal ansprechen."
Frammersbach ist wieder einmal im Modernisierungsfieber. In den sechziger, siebziger Jahren verschwanden, wie damals gang und gäbe, auch hier die alten Häuser. Neben dem Landgasthof Kessler zerfällt eines der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser. Sorgfältig restauriert worden ist die katholische Kirche, ein schöner alter Sandsteinbau. Die Dorfgeschichte ist im Museum aufbewahrt.
Altbürgermeister Adolf Rüth ist stolz auf die Errungenschaften seiner Amtszeit: die Schule - so in den Stein hineingebaut, dass sie den Blick vom Hang aufs Dorf nicht stört, die Turnhalle, das Schwimmbad, die geschotterten Wege im ortsnahen Wald.
Hans Hahn erzählt von seinen Pilzführungen für Touristen, und dass er die Morcheln für sich behält.
"Die gibt’s bei uns aber erst seit 15 Jahren, seitdem die Wege geschottert worden sind, mit dem Kalkschotter, weil, die lieben nur Kalk. Und da wachsen die nur an den Wegrändern, wo geschottert worden sind. Also, durch den Wald, da kannst du stundenlang laufen, da findest du kein’n einzige. (…) Ich find ja jedes Jahr welche, aber da kann ich die Leute nicht gebrauchen. Das Kilo, das kostet ungefähr 150 Euro. (…) Aber natürlich für ein Kilo, da brauch’ ich schon einen großen Korb, weil das ist ein bizarrer Pilz. Der ist innen hohl, so ähnlich wie ein Osterhase, innen nichts, also das ist nur außen rum. Wenn einer mal so drei, vier Gramm wiegt, da kannst du dir vorstellen, wie viel ich sammeln muss, bis ich ein Kilo zusammenbringe."
Am Stammtisch im Landgasthof Kessler, wo Hans Hahn von seinen Pilzkenntnissen erzählt, wird nicht gewelscht, nicht einmal Dialekt gesprochen, wie noch in vielen Familien üblich. Vor Leuten von auswärts spricht man hochdeutsch.
Karl Franz, - jahrzehntelang Betriebsleiter in der Kleiderfabrik Alfons Müller-Wipperfürth, bis zum Konkurs Anfang der Achtziger - das Großunternehmen in Frammersbach -, macht heute eine Ausnahme:
"Wie man ausgelernt hat, aus der Schule gekommen ist, da hat man Schneider gelernt, das war ja der Hauptberuf in Frammersbach. … 51 kam der Alfons Müller, und da hab ich da drüben angefangen. … Der hat mich dann engagiert, da war ich 25 Jahre bei dem. (…) Waren ca. 900 Personen, wo du drüben geschafft haben … (Irgendwas mit Durchgang), das waren dann vielleicht 2000, in dene 25 Jahr. Ja, da war ich 25 Jahre, und dann hab ich meine Rente gekriegt und hab ich uffgehört. Und jetzt sitzt man am Stammtisch. (Einwurf Frau Ludwig): Und jetzt sitzt du am Stammtisch. (Er weiter): Und jetzt sitz man am Stammtisch, jeden Abend, schon 25 Jahre, ach, noch länger, jeden Abend. Mit dene zwei Kadette da, zusammen da. (Einwurf seines Nachbarn): Eisheiligen. (Er weiter): Ja, früher, waren wir mehr. Da war der ganze Tisch voll da. Die meisten sind gestorben, und die Jungen gehen nimmer fort."
Die Jungen gehen in die Milchbar, in die Pizzaria zu Carlo, ins Jugendzentrum. Eine Disco gibt es nicht. Stammtisch ist nicht ihre Sache. Die meisten arbeiten im nahen Lohr, in Aschaffenburg, in Offenbach, in Frankfurt. Vor Ort, im Gewerbegebiet, wo auch Aldi und Norma ihre Geschäfte haben, gibt es mehrere mittelständische Betriebe. Hier residiert auch, "Feinblechbautechnik Müller". Werner Müller gilt als der Bill Gates von Frammersbach.
"Das bezieht sich aber nicht aufs Geld, sondern auf die Garage der Anfänge. (…) Ich hab Feinblechner gelernt, hab dann die letzten Jahre vor meiner Selbständigkeit in Frankfurt in einem Betrieb gearbeitet, war dort Abteilungsleiter, und ich habe dort gesehen, man gerät in eine Sackgasse, und hab mich in Frammersbach, allein, ohne Geld in dieser 100 qm so genannten Werkstatt selbständig gemacht. Und haben heute 52 Leute, hab mittlerweile 30 Lehrlinge ausgebildet, wovon 24 noch hier sind oder in Ausbildung sind und haben es halt geschafft, praktisch europaweit zu liefern."
Angefangen hat Feinblechtbautechnik Müller mit Bierzapfsäulen. Schanktischabdeckungen, kleineren Küchenmöbeln. Heute werden Großküchenmöbel, Labormöbel und Spezialanfertigungen aus Edelstahl hergestellt; in zwei Laserschneidanlagen wird das Blech zugeschnitten.
Im Ort: Einzelhandelsgeschäfte, sogar eine Drogerie, die einzige im ganzen Umkreis. In den Nachbardörfern spricht man vom "stolzen Unternehmertum" der Frammersbacher.
Unüberschaubar die Vielzahl der Freizeitangebote. Aus dem "Räuberwald", wie Wilhelm Hauff ihn in seinen Märchen beschrieb, ist längst der Spessart Bike-Wald geworden. Marathon ist angesagt. Die Frammersbacher sind vom Sport beseelt. Sie betreiben ihn selbst, sie organisieren ihn für die Touristen.
Alfred Moritz, Vorsitzender des Museumsvereins und Organisationsleiter der Bike-Touren:
"Es gab eine Vorgeschichte zu diesem Spessart-Bike-Marathon. Das war das Frammersbacher ‚Ausdauerherz’. Und zwar war das ein Wettkampf gewesen: 1000 Meter Schwimmen, 20 Kilometer laufen und anschließend 50 Kilometer Radfahren. Das war der Vorreiter des Triathlon gewesen. Hatten hier im Triathlon eine sehr starke Mannschaft, sogar deutsche Meister. Dann ist die Idee entstanden, irgendwann vor elf Jahren, nicht nur den Triathlon zu machen, sondern aufs Fahrrad zu setzen. Man hat den ersten Spessart-Bike-Marathon ausgeschrieben."
Alfred Moritz zählt auf: 2005 die Europameisterschaft, 2006 die Internationale Deutsche Hochschulmeisterschaft. Wir sind, sagt er, im Marathonbereich in Deutschland jetzt der einzige Ort, der C1-Rennen, die höchste Kategorie, ausführen darf.
Im Verkehrsverein erklärt Marketing-Fachmann Thomas Hofmann:
"Bei rückläufigen Gästezahlen hier im Spessart, in diesem Wandergebiet, war vor drei Jahren etwa der Zeitpunkt gekommen, wo man sagte, wir brauchen innovative Idee für den Fremdenverkehr, für den Spessart, für Frammersbach. (…) Und da habe ich eine Konzeption erstellt zum Thema Fahrradfahren, Fitness und Erholung. Und so kam die Verbindung zwischen Tourismus und Sport und Erholung zustande. (…) Im Bereich Fitness, Erholung, glauben wir, da die Nische gefunden zu haben, so dass wir in Zukunft wieder punkten können."
In Frammersbach steht die Linde nicht am Ortsrand, sondern mitten auf dem Marktplatz, über 100 Jahre ist sie alt, 24, 25 Meter hoch. Wird die Linde gefällt? Bleibt sie stehen? Seit Jahr und Tag wird über eine Neugestaltung des Marktplatzes diskutiert. Jetzt ist das Geld da, was nun? Die Meinungen gehen weit auseinander. Die Linde, das spricht gegen sie, schmutzt. Ihre Blätter hinterlassen auf den parkenden Autos klebrige Schlieren. Wenn da eine Fichte stände, meint Frau Pfaff, würde kein Hahn danach krähen. Einer vom Rathaus erklärt, wenn die Linde fällt, kündige ich.
Entschieden, sagt Bürgermeister Franz, ist noch nichts.
"Die Linde ist ein sehr dominanter Baum hier im Ortszentrum, und wenn man natürlich hier einen Platz neu gestaltet, dann muss man natürlich auch hier gestaltungsmäßig die Freiheiten haben, die in die nächsten 50, 60 Jahre vorausblicken, und da ist natürlich auch ein Standort der Linde mit im Gespräch. Und man wird sich auch ganz gut überlegen, hier gestalterisch was Gutes zu tun. Und wenn’s wirklich was ganz Gutes ist, dann kann man vielleicht auch damit rechnen, dass vielleicht dann auch eine Linde einen neuen Standort bekommt, aber vielleicht ein kleinerer Baum, wo dann in die Jahre wachsen kann."
Ihre Freizeit verbringen die meisten Frammersbacher im Verein. Neben der Hauptattraktion, dem Turn- und Sportverein, gibt es jede Menge andere Vereine. Die Musik kommt gleich hinter dem Sport.
Hubert Scherer über den Einsatz der Frammersbacher Bürger und ihrer Vereine
"Ohne Vereine würde eine Kommune, Frammersbach, Bayern und Deutschland nicht existieren können. Das ist zwar hochtrabend jetzt ausgesprochen, aber stellen sie sich mal, die vielen Vereine vor, (…) die tun sehr viel für das Gemeinwesen."
Bürgermeister Peter Franz leitet seit 30 Jahren den Spielsmannszug.
"Wir haben einen sehr aktiven Musikverein, einen sehr aktiven Gesangsverein, viele Musikgruppen, Blasmusiksektor, Volksmusiksektor, Gesang. (…) Und ich bin sehr froh, dass wir hier Leute haben, die das alte Brauchtum noch pflegen, und ich wünsche mir, dass es so bleibt. Es stellt eine sinnvolle Beschäftigung da."
Vor drei Jahren wurde das Dorfmuseum eröffnet. Es erinnert an die Geschichte der Frammersbacher Fuhrleute, die vom Mittelalter bis Mitte des 19. Jahrhundert im Auftrag der großen Handelshäuser, unter anderem der Fugger, Waren aller Art nach Antwerpen, Bergen op Zoom, Frankfurt, Köln, Leipzig, Naumburg, Nürnberg beförderten
Es gab den "Fuhrmannseid":
"Ich schwöre einen Eid zu Gott, dass ich das Gut, das mir zu fahren aufgeladen wird, für billigmäßige Belohnung dahin fahren, treulich bewahren und redlich überliefern will, kein Stück verfahren oder irgend anderswo hinbringen als mir aufgetragen ist."
Es gab das "Fuhrmannsgebet". Darin wird Gott gebeten:
"Bewahre mich auf den Straßen vor Räuber, böser Gesellschaft, Vergiftung und vergleichbaren Gefahren. Item vor ungeschlachten Wettern, gefährlichen Ungewittern und vor Verirrung und gar dunklen Nächten. Hineben beschirme mich auch in allen Herbergen und Wirtshäusern vor Dieben und schalkhaften Wirten, bösen Gerüchen und allen anfallenden Seuchen."
Altbürgermeister Adolf Rüth über die Geschichte des Dorfes:
"Wissen Sie, die Leute im Spessart mussten raus, um ihr Geld zu verdienen. Dieser große Wald durfte nicht mehr gerodet werden. Die Flächen des Ortes, da durfte ab dem Mittelalter, durften die Marktflächen nicht vergrößert werden. Der Wald musste erhalten bleiben. Und da mussten die Leute raus. Und da ist auch das Fuhrmannswesen entstanden. Und es hat ja sehr viele Auswanderer aus dem Spessart gegeben, die zunächst nach Südosteuropa, Ungarn und ins Banat ausgewandert sind, und dann nach Amerika. Sehr viele mussten auswandern, der Not gehorchend."
Als die Spessart-Eisenbahn 1850 die Fuhrleute verdrängte, verlegten sich die Frammersbacher für eine Weile auf den Hausierhandel. Es folgte die Heimschneiderei. Die Wohnung wurde zur Werkstatt, in der die ganze Familie für Aschaffenburger Konfektionäre Kleider nähte. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es 400 selbständige Heimschneider in Frammersbach und bis Ende der Siebziger die Kleiderfabrik Alfons Müller-Wipperfürth.
Irgendwann schlug Altbürgermeister Rüth, früher selbst Heimschneider, vor, ein Museum zu bauen.
Alfred Moritz, der Vorsitzende des Museumsvereins:
"Da kam der Adolf Rüth zu mir und hat gesagt, hättest du keine Lust oder Interesse, für uns das Museum zu bauen. (…) Wir hatten einen Archäologen hier vor Ort, und der hatte die Idee gehabt, dass hier direkt vor dem Museum eine Fundstelle sei (…) Und wir haben dann einfach mit dem Bürgermeister zusammen gegraben. Er hat den Gemeindebagger zur Verfügung gestellt. Wir haben losgelegt, bis wir in die Schicht reinkamen, wo man etwas finden konnte. Dann ist von Hand drei Tage, vier Tage weiter gegraben worden. Wir kamen dann in eine Schicht von Elfhundertneunzig, haben da einen Eichenbalken gefunden von dem alten ehemaligen Haus. (…) In der Schicht von Vierzehnhundert haben wir die größten Funde gemacht. Wir haben Lederschuhe gefunden, sechs Paar sonstige Lederstücke, wir haben Glas gefunden, wir haben Holzstücke gefunden."
Die Funde werden restauriert und dann im Museum ausgestellt. Das wertvollste Ausstellungsstück, ein Sechserbuch über die Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert, lag auf dem Dachboden der Gemeinde. Alle Streitigkeiten im Ort wurden damals, sofern kein Vogt, keine höhere Instanz, eingeschaltet werden musste, von sechs Feldgeschworenen, Schiedsmännern, geregelt und schriftlich festgehalten.
Nachdem die Frammersbacher ihr Museum akzeptiert hatten, untersuchten sie die eigene Dachböden, Keller, Kisten und Truhen, und das Museum, so Alfred Moritz, wurde mit Exponaten überhäuft.
Vor dem Museum steht eine Fuhrmanns Statue aus Edelstahl, eine Spende von Feinblechbautechnik Müller. Im Museum eine mannshohe Figur, gekleidet nach dem Vorbild eines alten Holzschnitts, in braunem Wams, Hut, Schaftstiefeln, um die Schulter die Geldtasche, am Gürtel ein Horn, ein Schwert, in einer Hand die Peitsche. Den anderen Arm abgewinkelt, zeigt er, wer weiß wohin: auf den Weg? auf seine Ware?
Der Fuhrmann ist das Wahrzeichen von Frammersbach. Seit wann es die Geheimsprache, das Welschen gibt, ist nicht bekannt. Überliefert ist, dass sie seit Ende des 19. Jahrhunderts gesprochen wird. Eine Herkunft aus der Fuhrmannszeit wird vermutet.
"Rosa", ruft die Schwägerin an, "stell dir vor: Ich mach das Fernsehen an, um den Papst zu sehen – wen seh ich? Dich."
Rosa Merkle, 83 Jahre alt, kann welschen. Und weil das Welschen die Medien interessierte, kam Rosa ins Fernsehen. Jetzt ist sie unterwegs zur Skihütte auf den Sauerberg. Der Frammersbacher, heißt es, bewegt sich gern.
Während Rosa Merkle, die vierhundert Meter zur Skihütte hinaufgeht, wird unten im Dorf, im Gasthaus am Grabik, bei schönstem Sonnenschein Schafskopf gespielt.
Alois Weigand, Ende 60 – die Geheimsprache hat er als Kind gelernt -, legt für einen Moment die Karten weg:
"Wir spielen also nur auf Mittwoch Schafskopf. Unter der Woche gehen wir a bisserl in’n Wald, wenn’s Pilze gibt, suchen wir Pilze. Wir haben eine schöne Landschaft hier im Spessart, und man hat viele Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben und bisschen was in Bewegung zu kommen."
Jochen Ziem, Sprachwissenschaftler an der TU Darmstadt, der die Geheimsprache – er nennt sie: Sondersprache – erforschen will, hat in Frammersbach 36 Personen ermittelt, die das Welschen beherrschen. Sylvia Ludwig, die rechte Hand des Bürgermeisters, ist mit ihren 50 Jahren die jüngste; alle anderen sind weit über 60. Frau Ludwig hat, wie die meisten, die Geheimsprache von ihrer Mutter gelernt. Tochter Laura, im Februar wird sie 18, will das Welschen noch lernen. Im Moment macht sie erstmal den Führerschein.
Hubert Scherer, verantwortlich für die Skihütte:
"Ich kann einen Teil dieser Geheimsprache, einen gewissen Prozentsatz kann ich. Aber nachdem man sie nicht so oft anwendet, ist man auch nicht mehr so vertraut mit der Sache, wie das in unserer Jugend war. … Man hat sich in den Sträuchern getroffen. Man hat Häuschen gebaut, man hat Hochsitze gebaut (…) und hat sich bekriegt. Die Ortsteile Herbertshain mit Murrental lagen im Clinch. Das waren so Regionalkriege auf ganz kleiner Ebene (…) und da hat man versucht, dem anderen nicht mitzuteilen, was man mitzuteilen hat durch die Geheimsprache (…)."
Wenn die Medien anrücken, die Wissenschaft eine Forschungslücke entdeckt, Touristen etwas läuten gehört haben und genaueres wissen wollen, wird schon mal gewelscht. Im Alltag spielt die Geheimsprache keine Rolle. Die Frammersbacher haben andere Sorgen, andere Hoffnungen, andere Pläne.
Zuschüsse von Bund und Ländern stehen in Aussicht, Stadtumbau West heißt das Förderprojekt, in das auch der Ort Frammersbach aufgenommen wurde.
Bürgermeister Peter Franz:
"Wir wollen unsere Gemeinde umbauen für die nächsten 50, 60 Jahre, für zwei Generationen. Letzten Endes wollen wir das Ortszentrum neu gestalten. (…) das beginnt bei der Verkehrsführung, das endet über Freiträume im Zentrum, und wir sind jetzt in der glücklichen Lage, hier auch wirklich einen Masterplan über das Zentrum zu legen, wo dann auch eine Neugestaltung für den Ort Frammersbach, für das Ortszentrum Frammersbach, in relativ, in sehr kurzer Zeit zu verwirklichen ist. Unter relativ sehr kurzer Zeit möchte ich hier nur eine Zeit 10, 15 Jahren mal ansprechen."
Frammersbach ist wieder einmal im Modernisierungsfieber. In den sechziger, siebziger Jahren verschwanden, wie damals gang und gäbe, auch hier die alten Häuser. Neben dem Landgasthof Kessler zerfällt eines der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser. Sorgfältig restauriert worden ist die katholische Kirche, ein schöner alter Sandsteinbau. Die Dorfgeschichte ist im Museum aufbewahrt.
Altbürgermeister Adolf Rüth ist stolz auf die Errungenschaften seiner Amtszeit: die Schule - so in den Stein hineingebaut, dass sie den Blick vom Hang aufs Dorf nicht stört, die Turnhalle, das Schwimmbad, die geschotterten Wege im ortsnahen Wald.
Hans Hahn erzählt von seinen Pilzführungen für Touristen, und dass er die Morcheln für sich behält.
"Die gibt’s bei uns aber erst seit 15 Jahren, seitdem die Wege geschottert worden sind, mit dem Kalkschotter, weil, die lieben nur Kalk. Und da wachsen die nur an den Wegrändern, wo geschottert worden sind. Also, durch den Wald, da kannst du stundenlang laufen, da findest du kein’n einzige. (…) Ich find ja jedes Jahr welche, aber da kann ich die Leute nicht gebrauchen. Das Kilo, das kostet ungefähr 150 Euro. (…) Aber natürlich für ein Kilo, da brauch’ ich schon einen großen Korb, weil das ist ein bizarrer Pilz. Der ist innen hohl, so ähnlich wie ein Osterhase, innen nichts, also das ist nur außen rum. Wenn einer mal so drei, vier Gramm wiegt, da kannst du dir vorstellen, wie viel ich sammeln muss, bis ich ein Kilo zusammenbringe."
Am Stammtisch im Landgasthof Kessler, wo Hans Hahn von seinen Pilzkenntnissen erzählt, wird nicht gewelscht, nicht einmal Dialekt gesprochen, wie noch in vielen Familien üblich. Vor Leuten von auswärts spricht man hochdeutsch.
Karl Franz, - jahrzehntelang Betriebsleiter in der Kleiderfabrik Alfons Müller-Wipperfürth, bis zum Konkurs Anfang der Achtziger - das Großunternehmen in Frammersbach -, macht heute eine Ausnahme:
"Wie man ausgelernt hat, aus der Schule gekommen ist, da hat man Schneider gelernt, das war ja der Hauptberuf in Frammersbach. … 51 kam der Alfons Müller, und da hab ich da drüben angefangen. … Der hat mich dann engagiert, da war ich 25 Jahre bei dem. (…) Waren ca. 900 Personen, wo du drüben geschafft haben … (Irgendwas mit Durchgang), das waren dann vielleicht 2000, in dene 25 Jahr. Ja, da war ich 25 Jahre, und dann hab ich meine Rente gekriegt und hab ich uffgehört. Und jetzt sitzt man am Stammtisch. (Einwurf Frau Ludwig): Und jetzt sitzt du am Stammtisch. (Er weiter): Und jetzt sitz man am Stammtisch, jeden Abend, schon 25 Jahre, ach, noch länger, jeden Abend. Mit dene zwei Kadette da, zusammen da. (Einwurf seines Nachbarn): Eisheiligen. (Er weiter): Ja, früher, waren wir mehr. Da war der ganze Tisch voll da. Die meisten sind gestorben, und die Jungen gehen nimmer fort."
Die Jungen gehen in die Milchbar, in die Pizzaria zu Carlo, ins Jugendzentrum. Eine Disco gibt es nicht. Stammtisch ist nicht ihre Sache. Die meisten arbeiten im nahen Lohr, in Aschaffenburg, in Offenbach, in Frankfurt. Vor Ort, im Gewerbegebiet, wo auch Aldi und Norma ihre Geschäfte haben, gibt es mehrere mittelständische Betriebe. Hier residiert auch, "Feinblechbautechnik Müller". Werner Müller gilt als der Bill Gates von Frammersbach.
"Das bezieht sich aber nicht aufs Geld, sondern auf die Garage der Anfänge. (…) Ich hab Feinblechner gelernt, hab dann die letzten Jahre vor meiner Selbständigkeit in Frankfurt in einem Betrieb gearbeitet, war dort Abteilungsleiter, und ich habe dort gesehen, man gerät in eine Sackgasse, und hab mich in Frammersbach, allein, ohne Geld in dieser 100 qm so genannten Werkstatt selbständig gemacht. Und haben heute 52 Leute, hab mittlerweile 30 Lehrlinge ausgebildet, wovon 24 noch hier sind oder in Ausbildung sind und haben es halt geschafft, praktisch europaweit zu liefern."
Angefangen hat Feinblechtbautechnik Müller mit Bierzapfsäulen. Schanktischabdeckungen, kleineren Küchenmöbeln. Heute werden Großküchenmöbel, Labormöbel und Spezialanfertigungen aus Edelstahl hergestellt; in zwei Laserschneidanlagen wird das Blech zugeschnitten.
Im Ort: Einzelhandelsgeschäfte, sogar eine Drogerie, die einzige im ganzen Umkreis. In den Nachbardörfern spricht man vom "stolzen Unternehmertum" der Frammersbacher.
Unüberschaubar die Vielzahl der Freizeitangebote. Aus dem "Räuberwald", wie Wilhelm Hauff ihn in seinen Märchen beschrieb, ist längst der Spessart Bike-Wald geworden. Marathon ist angesagt. Die Frammersbacher sind vom Sport beseelt. Sie betreiben ihn selbst, sie organisieren ihn für die Touristen.
Alfred Moritz, Vorsitzender des Museumsvereins und Organisationsleiter der Bike-Touren:
"Es gab eine Vorgeschichte zu diesem Spessart-Bike-Marathon. Das war das Frammersbacher ‚Ausdauerherz’. Und zwar war das ein Wettkampf gewesen: 1000 Meter Schwimmen, 20 Kilometer laufen und anschließend 50 Kilometer Radfahren. Das war der Vorreiter des Triathlon gewesen. Hatten hier im Triathlon eine sehr starke Mannschaft, sogar deutsche Meister. Dann ist die Idee entstanden, irgendwann vor elf Jahren, nicht nur den Triathlon zu machen, sondern aufs Fahrrad zu setzen. Man hat den ersten Spessart-Bike-Marathon ausgeschrieben."
Alfred Moritz zählt auf: 2005 die Europameisterschaft, 2006 die Internationale Deutsche Hochschulmeisterschaft. Wir sind, sagt er, im Marathonbereich in Deutschland jetzt der einzige Ort, der C1-Rennen, die höchste Kategorie, ausführen darf.
Im Verkehrsverein erklärt Marketing-Fachmann Thomas Hofmann:
"Bei rückläufigen Gästezahlen hier im Spessart, in diesem Wandergebiet, war vor drei Jahren etwa der Zeitpunkt gekommen, wo man sagte, wir brauchen innovative Idee für den Fremdenverkehr, für den Spessart, für Frammersbach. (…) Und da habe ich eine Konzeption erstellt zum Thema Fahrradfahren, Fitness und Erholung. Und so kam die Verbindung zwischen Tourismus und Sport und Erholung zustande. (…) Im Bereich Fitness, Erholung, glauben wir, da die Nische gefunden zu haben, so dass wir in Zukunft wieder punkten können."
In Frammersbach steht die Linde nicht am Ortsrand, sondern mitten auf dem Marktplatz, über 100 Jahre ist sie alt, 24, 25 Meter hoch. Wird die Linde gefällt? Bleibt sie stehen? Seit Jahr und Tag wird über eine Neugestaltung des Marktplatzes diskutiert. Jetzt ist das Geld da, was nun? Die Meinungen gehen weit auseinander. Die Linde, das spricht gegen sie, schmutzt. Ihre Blätter hinterlassen auf den parkenden Autos klebrige Schlieren. Wenn da eine Fichte stände, meint Frau Pfaff, würde kein Hahn danach krähen. Einer vom Rathaus erklärt, wenn die Linde fällt, kündige ich.
Entschieden, sagt Bürgermeister Franz, ist noch nichts.
"Die Linde ist ein sehr dominanter Baum hier im Ortszentrum, und wenn man natürlich hier einen Platz neu gestaltet, dann muss man natürlich auch hier gestaltungsmäßig die Freiheiten haben, die in die nächsten 50, 60 Jahre vorausblicken, und da ist natürlich auch ein Standort der Linde mit im Gespräch. Und man wird sich auch ganz gut überlegen, hier gestalterisch was Gutes zu tun. Und wenn’s wirklich was ganz Gutes ist, dann kann man vielleicht auch damit rechnen, dass vielleicht dann auch eine Linde einen neuen Standort bekommt, aber vielleicht ein kleinerer Baum, wo dann in die Jahre wachsen kann."
Ihre Freizeit verbringen die meisten Frammersbacher im Verein. Neben der Hauptattraktion, dem Turn- und Sportverein, gibt es jede Menge andere Vereine. Die Musik kommt gleich hinter dem Sport.
Hubert Scherer über den Einsatz der Frammersbacher Bürger und ihrer Vereine
"Ohne Vereine würde eine Kommune, Frammersbach, Bayern und Deutschland nicht existieren können. Das ist zwar hochtrabend jetzt ausgesprochen, aber stellen sie sich mal, die vielen Vereine vor, (…) die tun sehr viel für das Gemeinwesen."
Bürgermeister Peter Franz leitet seit 30 Jahren den Spielsmannszug.
"Wir haben einen sehr aktiven Musikverein, einen sehr aktiven Gesangsverein, viele Musikgruppen, Blasmusiksektor, Volksmusiksektor, Gesang. (…) Und ich bin sehr froh, dass wir hier Leute haben, die das alte Brauchtum noch pflegen, und ich wünsche mir, dass es so bleibt. Es stellt eine sinnvolle Beschäftigung da."
Vor drei Jahren wurde das Dorfmuseum eröffnet. Es erinnert an die Geschichte der Frammersbacher Fuhrleute, die vom Mittelalter bis Mitte des 19. Jahrhundert im Auftrag der großen Handelshäuser, unter anderem der Fugger, Waren aller Art nach Antwerpen, Bergen op Zoom, Frankfurt, Köln, Leipzig, Naumburg, Nürnberg beförderten
Es gab den "Fuhrmannseid":
"Ich schwöre einen Eid zu Gott, dass ich das Gut, das mir zu fahren aufgeladen wird, für billigmäßige Belohnung dahin fahren, treulich bewahren und redlich überliefern will, kein Stück verfahren oder irgend anderswo hinbringen als mir aufgetragen ist."
Es gab das "Fuhrmannsgebet". Darin wird Gott gebeten:
"Bewahre mich auf den Straßen vor Räuber, böser Gesellschaft, Vergiftung und vergleichbaren Gefahren. Item vor ungeschlachten Wettern, gefährlichen Ungewittern und vor Verirrung und gar dunklen Nächten. Hineben beschirme mich auch in allen Herbergen und Wirtshäusern vor Dieben und schalkhaften Wirten, bösen Gerüchen und allen anfallenden Seuchen."
Altbürgermeister Adolf Rüth über die Geschichte des Dorfes:
"Wissen Sie, die Leute im Spessart mussten raus, um ihr Geld zu verdienen. Dieser große Wald durfte nicht mehr gerodet werden. Die Flächen des Ortes, da durfte ab dem Mittelalter, durften die Marktflächen nicht vergrößert werden. Der Wald musste erhalten bleiben. Und da mussten die Leute raus. Und da ist auch das Fuhrmannswesen entstanden. Und es hat ja sehr viele Auswanderer aus dem Spessart gegeben, die zunächst nach Südosteuropa, Ungarn und ins Banat ausgewandert sind, und dann nach Amerika. Sehr viele mussten auswandern, der Not gehorchend."
Als die Spessart-Eisenbahn 1850 die Fuhrleute verdrängte, verlegten sich die Frammersbacher für eine Weile auf den Hausierhandel. Es folgte die Heimschneiderei. Die Wohnung wurde zur Werkstatt, in der die ganze Familie für Aschaffenburger Konfektionäre Kleider nähte. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es 400 selbständige Heimschneider in Frammersbach und bis Ende der Siebziger die Kleiderfabrik Alfons Müller-Wipperfürth.
Irgendwann schlug Altbürgermeister Rüth, früher selbst Heimschneider, vor, ein Museum zu bauen.
Alfred Moritz, der Vorsitzende des Museumsvereins:
"Da kam der Adolf Rüth zu mir und hat gesagt, hättest du keine Lust oder Interesse, für uns das Museum zu bauen. (…) Wir hatten einen Archäologen hier vor Ort, und der hatte die Idee gehabt, dass hier direkt vor dem Museum eine Fundstelle sei (…) Und wir haben dann einfach mit dem Bürgermeister zusammen gegraben. Er hat den Gemeindebagger zur Verfügung gestellt. Wir haben losgelegt, bis wir in die Schicht reinkamen, wo man etwas finden konnte. Dann ist von Hand drei Tage, vier Tage weiter gegraben worden. Wir kamen dann in eine Schicht von Elfhundertneunzig, haben da einen Eichenbalken gefunden von dem alten ehemaligen Haus. (…) In der Schicht von Vierzehnhundert haben wir die größten Funde gemacht. Wir haben Lederschuhe gefunden, sechs Paar sonstige Lederstücke, wir haben Glas gefunden, wir haben Holzstücke gefunden."
Die Funde werden restauriert und dann im Museum ausgestellt. Das wertvollste Ausstellungsstück, ein Sechserbuch über die Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert, lag auf dem Dachboden der Gemeinde. Alle Streitigkeiten im Ort wurden damals, sofern kein Vogt, keine höhere Instanz, eingeschaltet werden musste, von sechs Feldgeschworenen, Schiedsmännern, geregelt und schriftlich festgehalten.
Nachdem die Frammersbacher ihr Museum akzeptiert hatten, untersuchten sie die eigene Dachböden, Keller, Kisten und Truhen, und das Museum, so Alfred Moritz, wurde mit Exponaten überhäuft.
Vor dem Museum steht eine Fuhrmanns Statue aus Edelstahl, eine Spende von Feinblechbautechnik Müller. Im Museum eine mannshohe Figur, gekleidet nach dem Vorbild eines alten Holzschnitts, in braunem Wams, Hut, Schaftstiefeln, um die Schulter die Geldtasche, am Gürtel ein Horn, ein Schwert, in einer Hand die Peitsche. Den anderen Arm abgewinkelt, zeigt er, wer weiß wohin: auf den Weg? auf seine Ware?
Der Fuhrmann ist das Wahrzeichen von Frammersbach. Seit wann es die Geheimsprache, das Welschen gibt, ist nicht bekannt. Überliefert ist, dass sie seit Ende des 19. Jahrhunderts gesprochen wird. Eine Herkunft aus der Fuhrmannszeit wird vermutet.