30 Jahre nach dem Mauerfall in Deutschland nehmen weltweit bauliche Grenzen wieder zu. Vier Folgen über "Zäune, Mauern und Abgründe" im Podcast der Weltzeit.
Symbolischer Zaun gegen Terror
Zuletzt verübte die somalische Terrormiliz Al-Shabaab am 15. Januar einen Anschlag im Nachbarland Kenia. Als Schutz sprach Kenias Präsident Kenyatta schon 2015 vom Bau einer 800 Kilometer langen Grenzanlage. Acht Kilometer stehen. Der Handel leidet.
Der leichte Wind treibt Staub vor sich her. Hier im äußersten Nordosten von Kenia ist die rotbraune Erde karg, nur vereinzelt wachsen Dornbüsche. Ein paar Ziegen recken sich, knabbern die Blättchen zwischen den Dornen vom Geäst. Der Wind streicht auch durch einen Zaun, der in der Einöde steht: zwei Reihen Betonpfeiler, bespannt mit Maschendraht. Dazwischen: Nato-Draht in doppelten Rollen.
Vor dem Zaun verläuft ein drei Meter tiefer Graben, der Fahrzeuge aufhalten soll - allerdings ist weit und breit kein Auto zu sehen. Das ist die Grenzanlage, die Kenia vor Anschlägen der somalischen Shabaab-Miliz schützen soll.
Mohamed Daud wohnt ganz in der Nähe des Zauns, auf der kenianischen Seite.
"Ich habe ein paar Esel, mit denen bin ich früher regelmäßig über die Grenze nach Somalia gegangen. Ich habe von dort Lebensmittel und Brennholz nach Kenia gebracht. Seit es den Zaun gibt und die Grenze zu ist, haben meine Esel nichts mehr zu tun. Sie stehen nutzlos bei mir zu Hause herum."
Der Handel war für Daud ein wichtiger Nebenverdienst - das Geld half ihm und seiner Frau, ihre sieben Kinder zu ernähren und in die Schule zu schicken.
Seit die Grenze zwischen Kenia und Somalia geschlossen ist, muss Dauds Familie mit dem wenigen auskommen, was er seinem kleinen Stück Land abringt. Das ist nicht einfach, im Nordosten Kenias regnet es wenig - und manchmal ein paar Jahre hintereinander überhaupt nicht. Das Leben sei sehr schwer geworden, sagt Daud.
"Aber einen Vorteil hat der Zaun: So wie unsere Tiere früher zum Weiden auf die andere Seite gezogen sind, so sind die Kamele und Ziegen der Somalis zu uns gekommen. Sie sind zum Fressen oft in unsere Felder gelaufen und haben Teile unserer Ernte zerstört. Das tun sie jetzt nicht mehr, der Zaun bietet uns also wirklich etwas Schutz."
Regierung verkündet nach blutigem Anschlag: Grenzanlage
Ganz anders klangen die Versprechungen von Vizepräsident William Ruto 2015:
"Die Regierung wird eine Grenzanlage bauen, fast 800 Kilometer lang. Die wird die Bevölkerung vor Anschlägen der islamistischen Shabaab-Miliz schützen, nicht vor Kamelen und Ziegen."
Ruto reagierte damit auf einen der bisher blutigsten Terroranschläge in Kenia: Mit Handgranaten und Maschinenpistolen hatten militante Islamisten am 1. April 2015 die Hochschule von Garissa gestürmt, die Stadt liegt etwa 350 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Nairobi. 148 Menschen starben bei dem Terroranschlag, zu dem sich die Shabaab-Miliz bekannte. Sie kündigte weitere Attentate an - und machte ihre Drohung seitdem mehrfach wahr. Zuletzt Mitte Januar mit dem Angriff auf ein Luxushotel in Nairobi, durch den mindestens 21 Menschen starben.
Schon 2015 hatten die Extremisten in einer Erklärung gedroht:
"Die Straßen Kenias werden rot sein mit Blut."
Die Radikalen bestrafen die Bevölkerung dafür, dass die kenianische Armee in Somalia gegen die Shabaab-Milliz kämpft. Mitte April 2015 erklärte Vizepräsident Ruto vor Kirchenführern im Westen Kenias:
"Einige von euch fordern, dass wir unsere Truppen aus Somalia abziehen sollten. Dasselbe verlangen die Islamisten. Und zwar nach jedem Terroranschlag auf kenianischem Boden. Und jetzt fordert ihr als kenianische Führer dasselbe? Dass wir unsere Armee aus Somalia zurückholen sollen? Ihr als Führer Kenias sprecht also dieselbe Sprache wie die Shabaab-Miliz! Seid ihr zum politischen Arm der Islamisten geworden?"
Stattdessen empfiehlt Ruto eine Mauer. Schnell stellt sich raus, dass eine solche Grenzanlage viel zu teuer wäre, noch während der Planungsphase wird aus der Mauer ein Zaun. Die Kosten für diese Grenzanlage werden auf mehr als 1,1 Milliarden Euro geschätzt. Knapp vier Jahre nach Baubeginn endet der Zaun in der Halbwüste im Norden von Kenia, nahe der Stadt Mandera - immer noch rund 800 Kilometer von der kenianischen Küste im Süden entfernt.
Acht von 800 Kilometern des Zauns fertig
"Bis jetzt haben wir fast acht Kilometer des Grenzprojektes fertiggestellt und auf weiteren 28 Kilometer alle Büsche von der Grenze entfernt, so dass die Bauarbeiten anfangen können. Die Bevölkerung von Mandera hat uns erzählt, dass es in der Stadt keinen weiteren Terroranschlag mehr gegeben hat, seit die ersten acht Zaunkilometer stehen. Das Projekt kommt nur langsam voran, aber Kenia wird damit weitermachen, seine Grenze nach Somalia zu sichern."
Mohamed Saleh ist der Sicherheitsbeauftragte der kenianischen Regierung für die Region. Er gab das Interview kenianischen Journalisten im März vergangenen Jahres - mit ausländischen Medien reden Kenias Regierungsbeamte nicht mehr über den Zaun, weil der Bau der Grenzanlage Konflikte mit Somalia provoziert hat: Kenia ließ Dutzende Häuser einreißen, die von Bürgern des Nachbarlandes bewohnt wurden. Angeblich hatten sie auf kenianischem Boden gestanden. Das gab böses Blut, und dort, wo der Grenzverlauf nicht eindeutig bestimmt ist, klafft im Zaun eine Lücke. Vorübergehend, wie die Regionalverwaltung versichert, bis der Streit geklärt sei.
Ganz richtig war die kurze Aussage von Kenias Sicherheitsbeauftragtem übrigens nicht: Auch nachdem die ersten Zaunkilometer gebaut worden waren, gab es in Mandera weitere Anschläge, darunter im Sommer 2017 auf ein Hotel und die Filiale einer Bank. Kurz nach Salehs Auftritt vor der Presse wurden die Bauarbeiten eingestellt - vorübergehend, wie die Regierung versichert.
Grenzschließung erhöht Preise für Zucker
Die Straßen im Zentrum von Mandera sind quirlig und voller Leben. Dort gibt es auch ein Einkaufszentrum, auf mehreren Etagen stehen viele kleine Lädchen, vollgestopft mit Waren. Zeituna Aliu Mohameds Geschäft ist keine Ausnahme.
"Ich verkaufe alles, zum Beispiel Milch, Speiseöl, Weizenmehl, Windeln, Getreideflocken fürs Frühstück, Saft und Kekse - alles in Großhandelsmengen", sagt sie.
Die Waren bezieht sie zum Teil aus Nairobi, der kenianischen Hauptstadt: "Ja. Die anderen kriege ich aus Somalia. Beispielsweise Reis, Zucker und Mineralwasser. Die Somalis kommen damit in die Stadt und verkaufen ihre Waren hier."
Wie das geht, obwohl die Grenze doch eigentlich zu ist, erklärt Zeituna am Beispiel Zucker. Der 50-Kilo-Sack kostet jetzt 3800 kenianische Shilling, etwa 32 Euro - gut drei Euro mehr als zu der Zeit, als es die Grenze noch offen war.
"Ein Grund dafür ist, dass Zucker auch in Somalia teurer geworden ist. Aber dass die Grenze geschlossen ist, hat die Preise auch in die Höhe getrieben. Seitdem verlangen die Grenzpolizisten eine Menge Schmiergeld, um Leute passieren zu lassen. Damit sie überhaupt noch Profit machen, verkaufen uns die somalischen Händler ihre Ware teurer."
Zeituna ist noch jung, Mitte 20. Sie hat schon drei Kinder, der älteste ist vier. Die junge Kenianerin und ihr Mann müssen gut rechnen, um ihre Familie ernähren zu können. Den Laden führen sie gemeinsam. Zeituna trägt ein weites Kleid und hat ihr Haar bedeckt, so wie es ihre muslimische Religion ihrer Meinung nach von ihr fordert. Auch wenn die Menschen im Rest von Kenia überwiegend Christen sind, hier an der Grenze ist die Mehrheit muslimisch, so wie drüben in Somalia. Auch ethnisch gibt es kaum Unterschiede: Die Menschen gehören auf beiden Seiten zur selben Volksgruppe, sind Somalis.
"Der Zaun? Der ist gut für die Sicherheit. Aber für die Händler ist er schlecht."
Aber wenn sie die Händler durchlassen, können sie doch genauso von der Shabaab-Miliz bestochen werden?
"Nein, Händler und Al-Shabaab sind nicht dasselbe", sagt sie. "Die Händler zahlen Schmiergeld, die Islamisten nicht."
Zeituna fühlt sich in Mandera völlig sicher. Das war allerdings schon so, bevor der Zaun gebaut wurde.
"Es wäre besser gewesen, sie hätten von dem vielen Geld Straßen gebaut. Statt einen Zaun."
Trotz Verbots: Holzkohle-Schmuggel aus Somalia
In Mandera, einer Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern, werden die Lasten mit Eselskarren transportiert, kaum jemand hat genug Geld für ein Auto. Im Stadtzentrum kommen viele Karren aus Richtung der somalischen Grenze, einer hinter dem anderen. Sie haben Säcke mit Mehl geladen, Zucker oder Holzkohle, aber auch Speiseöl, Wasserkanister, Matratzen, Bauholz und Feuerholz sowie große Bündel Viehfutter.
Einer der Händler hält auf einen Wink an und springt von seinem Gefährt. Seine beiden Esel lässt er weiterlaufen. Er stellt sich vor als Abdisalim Moalin Isaq, er bringe Waren aus Somalia. Er ist ein hagerer Mann Anfang 40, sein Gesicht von der Sonne gegerbt.
"Im Moment geht das. Dass die Grenze wirklich konsequent geschlossen war, ist lange her."
Isaq bringt Holzkohle aus Somalia. Dabei haben die somalische Regierung und die Vereinten Nationen den Export von Holzkohle aus Somalia 2012 verboten. Der Grund: Die katastrophalen Folgen der massenhaften Köhlerei für die Umwelt. Isaq wirkt derart ahnungslos, dass er von dem Verbot vermutlich wirklich nichts weiß:
"Die Grenze ist jetzt zwar nicht richtig offen, aber gegen etwas Geld lassen uns die Kontrolleure an der Grenze immer durch."
Wenn sein Wagen voll beladen sei, zahle er zwischen 200 und 300 Shilling, um die zwei Euro. Die kenianischen Grenzpolizisten haben offensichtlich auch keine Ahnung davon, dass der Export von Holzkohle aus Somalia verboten ist - sonst würden sie sicher noch mehr Schmiergeld verlangen. Aber obwohl er die Grenze passieren kann, ärgert sich Isaq über die neuen Regeln:
"Früher wurde ich nur in der Stadt angehalten, weil ich für meine Waren Steuern zahlen musste. Jetzt muss ich zweimal zahlen: Zuerst Schmiergeld an der Grenze und dann Steuern, wenn mich ein Polizist in Mandera anhält."
Das Überleben sei für ihn und seine Familie noch viel schwerer geworden, als es in dieser abgelegenen und lebensfeindlichen Gegend immer schon war. Dann wird Isaq unruhig, will los: Seine Esel sind aus seinem Blickfeld verschwunden, er will ihnen hinterher. Aber etwas will er als letztes noch loswerden:
"Zu der Shabaab-Miliz gehören ja nicht nur Somalis, sondern Leute aus allen Volksgruppen in Kenia und Somalia. Mich verletzt es, wenn die kenianische Regierung behauptet, dass nur Somalis radikale Islamisten sind. Das stimmt nicht, die Shabaab-Miliz ist überall."
Womit er Recht hat. Auch bei dem Anschlag auf die Universität von Garissa, der den Zaunbau ausgelöst hat, stammte zumindest einer der Täter aus Kenia. Aber jetzt ist Isaq nicht mehr zu halten, rennt seinem Eselsgespann hinterher.
"Mauern schaffen Angst und Feindseeligkeit"
In einem der Hotels im Stadtzentrum sitzen einige der traditionellen Würdenträger des Ortes zusammen. Bei ihren regelmäßigen Treffen sprechen sie immer wieder auch über die Grenzanlage.
"Niemand hat die Bevölkerung vorher gefragt, was sie davon hält. Ich glaube, nirgendwo auf der Welt mögen die Menschen Mauern oder Zäune. Wenn man Mauern zwischen den Menschen errichtet, schafft man eine Menge Angst und Feindseligkeit."
Hassan Aden ist 63 Jahre alt. Seit er geboren wurde, lebt er in Mandera.
"Die Leute hier sind vor allem Viehhirten, sie ziehen mit ihren Herden umher. Der Zaun hindert sie daran. Aber die Leute haben keine Alternative, sie sind immer auf der Suche nach Wasser und Weideland. Ich weiß nicht, mir scheint der einzige Effekt dieser Mauer zu sein, dass sie die Wirtschaft dieser Region behindert, also die halbnomadische Viehhaltung. Die ganze Sache ist politisch sehr aufgeheizt."
"Ein Kilo Zucker aus Somalia kostet hier in Mandera 100 Shilling. Ein Kilo kenianischer Zucker, der aus Mombasa kommt, kostet hier 300 Shilling. Die Leute können sich nicht leisten, Waren aus Kenia zu kaufen. Sie können mir glauben, dass selbst die Angestellten der Regierung Lebensmittel kaufen, die aus Somalia stammen."
Hussein Ibrahim ist drei Jahre jünger als sein Freund Hassan Aden, aber auch schon im Ruhestand. Bis vor kurzem hat er sein Geld noch als Händler verdient, vor allem mit Eisen- und Haushaltswaren.
"Und jetzt lebe ich in einer eingezäunten Stadt. Gucke auf Nato-Draht, eine Sache, die nicht in den zivilen Alltag gehört, sondern etwas Militärisches ist. In einer solchen Stadt kann ich kein normales Leben führen. Wir haben ja auch noch überall diese Kerle in Tarnuniform. Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung eines wirklich demokratischen Landes das alles akzeptieren würde. Ich verstehe nicht, warum unsere Regierung das macht. Das ist nicht das, was wir brauchen, damit sich diese Region hier endlich entwickelt. Wenn der Zaun überhaupt einen Effekt hat, wird er nur zur Radikalisierung beitragen."
Wer den Eselskarren entgegen geht, gelangt an die Grenze.
Keine Zolleinnahmen mehr: Offiziell ist Grenze geschlossen
Auf einem eingezäunten Grundstück stehen zwei flache Reihen mit Bürobaracken, dahinter die Wracks zweier Busse, die in besseren Zeiten dem Transport des Personals gedient haben. Jenseits des Zauns sind die Häuser von Bulla Hawa zu sehen, der ersten somalischen Siedlung hinter der Grenze. Hin und wieder spazieren Menschen, meist Männer, aus Bulla Hawa nach Mandera. Irgendeine Kontrolle ist nicht zu beobachten. Aus dem Schatten eines Baumes löst sich ein Mann und geht in sein Büro. Er heißt Abdulaziz Said Omar.
"An diesem Grenzposten gibt es zwei Abteilungen: die für Steuern und die für Zoll und Grenzkontrollen", sagt er. "Meine Kollegen vom Zoll und der Grenzkontrolle sind im Moment alle nicht da - die Grenze ist ja offiziell zu. Ich arbeite für die Steuerabteilung."
Weil die Grenze ja offiziell zu ist, kommt theoretisch niemand herüber. Tatsächlich geht der Grenzverkehr aber weiter, nur wird jetzt niemand mehr kontrolliert. Was bedeutet, dass die Shabaab-Miliz noch leichter als früher alles nach Kenia bringen kann, was sie möchte, auch Sprengstoff oder Waffen. Weil aber gleichzeitig theoretisch ja keine Menschen und Waren über die Grenze kommen, nimmt die Regierung keinen Zoll mehr ein. Laut der kenianischen Wochenzeitung "The Eastafrican" gehen Kenia dadurch jedes Jahr 20 Millionen Dollar verloren. Das Schmiergeld der Händler geht ja nicht in den Staatshaushalt, sondern in die Taschen der korrupten Beamten.
"Diese Art von Sicherheitspolitik der Regierung wird auf die eine oder andere Weise massive Folgen haben. Auf lange Sicht wird sie kontraproduktiv sein. Denn was meinen Sie wohl - was wird jemand tun, dem die Regierung sein Einkommen wegnimmt?"
Omar ist jetzt erkennbar wütend, und zwar auf die Regierung, für die er doch arbeitet. Aber auch er gehört zum Volk der Somalis, ist in Mandera geboren und aufgewachsen. Durch ihre Politik, meint er, treibe die Regierung der Terrormiliz neue Anhänger zu.
"Viele schließen sich diesen Terrorzellen an, weil sie hoffen, dass sie dort etwas Geld kriegen. Wir wissen alle nicht, wie viel Geld die wirklich haben. Tatsache ist, dass auch viele jungen Kenianer bei ihnen landen."
Grenzzaun bringt Korruption und Misstrauen
Ihn empört außerdem, dass die ohnehin weit verbreitete Korruption drastisch zugenommen hat, seit die Grenze offiziell "zu" ist. Die Menschen fühlten sich der Willkür der Staatsangestellten noch stärker ausgeliefert als vorher. Das schürt laut Omar das tief sitzende Misstrauen der kenianischen Somalis gegen die Regierung – einer der wichtigsten Nährböden für die Gewalt und einer der Gründe dafür, warum der Anti-Terrorkampf der Regierung kaum gelingt: Im Nordosten will mit diesem Staat fast niemand kooperieren. Die Bevölkerung erkennt zwar jeden Fremden auf den ersten Blick, meldet aber niemanden bei Vertretern dieser Regierung.
Die kenianischen Somalis fühlen sich als Außenseiter und Fremde behandelt, seit Kenia 1963 unabhängig wurde. Daran hat sich nicht viel geändert. Heute fühlen sich ethnische Somalis in Kenia pauschal als mutmaßliche Al-Shabaab-Mitglieder verdächtigt und verfolgt.
"Mit der richtigen Politik könnte die Regierung das Vertrauen dieser Menschen immer noch zurückgewinnen. Und sobald sie das Vertrauen der Bevölkerung hat, könnten wir gemeinsam das Problem des Terrorismus angehen. Nötig wäre nur eine ganz einfache Veränderung. Ich glaube, das wäre nicht schwierig."
Und dann sollte die Regierung noch die 1,1 Milliarden Euro für den Bau der Grenzanlage lieber in die Förderung der regionalen Wirtschaft investieren. Aus Omars Sicht wäre das die beste Schutzmaßnahme gegen den Terror.
Entstanden in Kooperation mit dem Autorennetzwerk "Weltreporter" und ihrem Buch "Ausgeschlossen - Eine Weltreise entlang Mauern, Zäunen und Abgründen".