Infektionsfrei spielen trotz Coronakrise
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Der Designer Martin Binder und der Psychologe Claudio Rimmele haben ein Modell für einen Spielplatz entwickelt, der auch in Coronazeiten funktionieren soll: Denn die Kinder bleiben auf Abstand und spielen doch zusammen.
"Rimbin" haben die beiden Erfinder Martin Binder und Claudio Rimmele ihren infektionsfreien Kinderspielplatz genannt, bei dem jedes Kind seine eigene Spielfläche bekommt und die Kinder dennoch miteinander spielen und interagieren können.
"Die Idee ist, dass Kinder auf Distanz spielen und das erzeugen wir, indem wir eine Art abstrakten Seerosenteich bauen, auf dem jedes Kind sein eigenes Seerosenblatt hat", erläutert Claudio Rimmele die Grundidee. "Zu diesem Seerosenblatt gibt es quasi einen eigenen Eingang, aber die Seerosenblätter sind miteinander auch verbunden."
Etwa über Sprachrohre, mittels derer die Kinder miteinander reden können. "Und es gibt auch gemeinsame Spiele, die sie spielen können." Zum Beispiel eine Art "horizontales Hamsterrad", das sich auf beiden Plattformen dreht – "aber auch nur, wenn beide Kinder mitmachen", erklärt Martin Binder.
Spielplatz, der auch in normalen Zeiten funktionieren soll
Mit Rimbin wollten sie "eine Alternative für einen krisenresistenten öffentlichen Raum" anbieten, betonen die beiden Entwickler. "Wo Kinder nicht einfach in die Wohnung eingesperrt werden, sobald irgendwie ein Problem da ist – die Erwachsenen konnten sich ja letztendlich immer noch frei bewegen, nur Kinder hatten gar keine Fläche mehr in der Öffentlichkeit."
Noch ist der Spielplatz ein Entwurf, aber aktuell sind die beiden mit einem Investor im Gespräch, um möglichst noch für diesen Sommer einen Pop-up-Spielplatz zu entwickeln. Und selbst wenn die Zeichen derzeit auf Lockerung stehen - Martin Binder meint: Das Konzept funktioniere nicht nur während einer Pandemie. "Es soll wirklich ein Spielplatz sein, der Spaß macht, auf dem man auf Distanz miteinander spielt – egal ob jetzt gerade Kontaktbeschränkungen herrschen oder nicht."
(uko)