Reich wurde sie mit der Pippi-Rolle nicht
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Pippi Langstrumpf bleibt ewig jung - zumindest in unserer Erinnerung. Doch für die Pippi-Darstellerin Inger Nilsson ging das Leben natürlich weiter. Heute wird sie 60.
Auch wenn die Zeit der roten Zöpfe und der Sommersprossen lange, lange her ist - die Rolle der Pippi Langstrumpf sei sie eigentlich nie losgeworden, sagt Nilsson. "Jetzt bin ich schon so alt und habe so viel anderes gemacht. Aber die Leute wollen, dass man diese eine Rolle haben soll, und am besten nicht älter als neun Jahre wird. Das wird einem schon mal zu viel. Aber man kann nicht beeinflussen, was die Leute denken."
Pippi Langstrumpf - diese Traumrolle hat Inger Nilsson und den anderen beiden Kinderstars auf keinen Fall das große Geld gebracht. Es gab gerade einmal umgerechnet 2000 Euro für jeden. "Das war halt damals so, da kann man nichts machen", sagt Nilsson. "Es war nicht abzusehen, was für ein Erfolg das werden würde. Niemand ahnte, dass der Film 50 Jahre lang laufen und in sehr viele Länder verkauft werden würde."
"Sonst spiele ich meist Theater"
Inger Nilsson hat an den großen Pippi-Langstrumpf-Erfolg nicht mehr anknüpfen können, aber bei der Schauspielerei ist sie geblieben. "Ich bin nicht so oft im schwedischen Fernsehen zu sehen", erzählt sie. "Vor ein paar Jahren habe ich einen Film gemacht, der richtig gut war, eine Art Independent-Film: 'The Year After'. Auf den bin ich richtig stolz. Aber sonst spiele ich meist Theater."
Inzwischen ist Nilsson dem deutschen TV-Publikum als Gerichtsmedizinerin aus der Krimiserie "Der Kommissar und das Meer" bekannt. Seit mehr als zehn Jahren spielt sie die Rolle der Ewa Svensson. "Ich finde das toll", sagt sie. "Wir haben viel Spaß beim Dreh, auch wenn es um Mord geht. Es ist schön, mal etwas ganz anderes zu machen."
Noch immer Kontakt mit Tommy und Annika
Pippi in Taka-Tuka-Land. Dazu gehörten natürlich immer auch Annika und Tommy, die beiden braven Freunde, das Gegenstück zu der frechen und sympathischen Göre Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Mit Annika und Tommy habe sie noch immer Kontakt, sagt Nilsson. "Ich habe sie vor zwei, drei Wochen das letzte Mal getroffen. Sie wohnen ja beide nicht in Schweden, es ist also nicht so einfach, aber wir sehen uns ab und zu. Es ist wie ein Klassentreffen, alle haben unterschiedliche Erinnerungen."
Maria Persson wurde nach ihrer Rolle als Annika Krankenpflegerin, musste wegen gesundheitlicher Probleme aufhören und war schließlich pleite. Eine Spendenaktion eingefleischter Fans half ihr zeitweise über die Runden. Per Sundberg, der damals Tommy spielte, lebt in Spanien und hat eine eigene Firma. Im schwedischen Fernsehen äußerte er sich vor Kurzem zu seiner Rolle als braver Tommy. "Ist doch klar, dass all das, was wir damals gemacht und erlebt haben, ein wichtiger Bestandteil meines Lebens war", erzählte er. "Bei so etwas dabei sein zu dürfen, formt einen zu dem Menschen, der man heute ist. Ich sehe das nur positiv."
Die Pippi sei manchmal eine Bürde gewesen, sagt Inger Nilsson und fügt lächelnd hinzu: "Aber nicht mehr jetzt, mit 60 Jahren. Ich finde es ist richtig toll, bei etwas dabei gewesen zu sein, das auch heute noch trägt. Jetzt ist alles so schnelllebig. Das was gestern modern war, ist heute schon wieder passé."