Manchmal kann eine Radiosendung ein ganzes Leben vom Kopf auf die Füße stellen. Im Februar 2021 hört Andreas an einem Sonntagmorgen in Chemnitz bei einer Autofahrt das Programm von Deutschlandfunk Kultur. Zwei lesbische Frauen, die sich ein Kind wünschen, erzählen bei „Plus Eins“ von ihrer Suche nach einem Samenspender. Andreas hört fasziniert zu – und als er nach Hause kommt, stellt sich heraus, dass seine Frau Anett die Sendung ebenfalls gehört hat. Auch sie hat mit großem Interesse zugehört und sagt: „Das wäre doch für uns auch eine Lösung.“

Jetzt erzählen Andrea und Anett ihre Geschichte bei „Plus Eins“. Am Anfang steht eine Patchworkfamilie: Anett hat bereits drei Kinder, als sie Andreas kennen lernt. Die beiden werden ein Paar – und wünschen sich ein weiteres, gemeinsames Kind. Nach einer Reihe von Fehlgeburten müssen sie diese Hoffnung aufgeben, doch dann gibt die „Plus Eins“-Geschichte mit den beiden lesbischen Frauen den Anstoß, einen ganz anderen Weg zu gehen: An jenem Sonntag im Februar 2021 schlägt Anett Andreas vor, sich selbst als Samenspender anzubieten – um auf diesem Weg doch noch ein biologischer Vater zu werden: „Mein erster Impuls war: Du hast doch eine Meise!“, erinnert er sich: „Aber da war Anett in Gedanken schon weiter als ich. “

Andreas und Anett nehmen Kontakt zu einem lesbischen Paar auf, dass sich ein Kind wünscht. Aber ist es wirklich so einfach? Sonja Koppitz erzählt in „Plus Eins“ von einem Kinderwunschwunder, zu dem auch eine Radiosendung einen kleinen Beitrag geleistet hat – und von einer ganz besonderen Familie, die vor ganz alltäglichen Herausforderungen steht und zugleich nach Antworten auf rechtliche Fragen sucht.