"Ganz anders als mein Buch"
Als Kinderbuch war "Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" vor zehn Jahren ein Bestseller. Jetzt kommt die Verfilmung in die Kinos. Die Autorin Sabine Ludwig liebt darin vor allem eine Szene, die in ihrem Buch noch gar nicht vorkam.
"Es ist immer bei Verfilmungen so, es gibt einen Störfaktor und das ist der Autor", sagte die Schriftstellerin Sabine Ludwig über das schwierige Verhältnis von Autoren zu den Verfilmungen ihrer Bücher im Deutschlandradio Kultur. Die wenigsten Autoren seien mit den Verfilmungen wirklich glücklich, selbst wenn sie das Drehbuch selbst schrieben.
Als Ludwig das erfolgreiche Kinderbuch "Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" vor zehn Jahren veröffentlichte, lagen alle Rechte beim Verlag. Eine Produktionsfirma kaufte die Filmrechte, das Drehbuch wurde von einem anderen Autor geschrieben, aber Ludwig durfte es anschließend lesen und kommentieren.
"Ich finde, es ist ein sehr unterhaltsamer Film geworden", urteilt die Schriftstellerin nach der Premiere. "Aber, er ist eben ganz, ganz anders als mein Buch."
Die Schule spiele jetzt eine zentrale Rolle und für den Schauspieler Otto Waalkes wurde beispielsweise eine neue Filmfigur des Schulgründers erfunden.
Wie der Film den Ton des Buches trifft
Ludwig hob eine Filmszene hervor, die ihr besonders gefallen habe und in ihrem Buch nicht vorkomme. Sie illustriere aber sehr gut, dass es ihr vor allem um das Tragisch-Komische gegangen sei.
"Justus von Dohnanyi, den ich sowieso sehr verehre, der spielt einen Schulrat, den es in meinem Buch gar nicht gibt." Als er versuche, zu einer Lehrerkonferenz zu kommen und durch eine Tür zu gehen, lasse ihn diese Tür nicht durch.
"Immer wieder versucht er sich durchzuzwängen und er versucht das, in dem er vergeblich seine Würde behalten möchte."
Diese großartige Szene sei ein wunderbares Beispiel dafür, wie ein Film den Ton eines Buches treffen könne. Allerdings habe sie sich mehr solcher Szenen gewünscht, sagte Ludwig.
Die Schriftstellerin sagte, sie schreibe nun eine Fortsetzung der Geschichte, werde aber bei einer Veröffentlichung die Filmrechte selbst behalten. Sollte dann erneut ein Film entstehen, habe sie als Autor dann mehr Möglichkeiten mitzureden.