Die besten Filme über Whistleblower
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Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge. Aufgedeckt werden solche Täuschungen nicht selten von Whistleblowern. Eine ganze Reihe von Filmen hat diesen weiblichen oder männlichen "Hinweisgebern" ein Denkmal gesetzt.
Platz 5: "Whistleblower" von Larysa Kondracki (2010)
Die US-Polizistin Kathryn trifft im Bosnien-Einsatz auf der Suche nach Verantwortlichen für Mädchenhandel und Zwangsprostitution direkt auf ihre Kollegen, Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma, tätig im Auftrag der UN. Sie betreiben das Ganze. Als klassische Whistleblowerin will Kathryn alias Rachel Weisz diese Erkenntnis öffentlich machen, aber aufgrund ihrer verzweifelten Empathie mit den modernen Sklavinnen macht sie Fehler und wird selbst schuldig. "Whistleblower" verbindet Thrillerelemente mit Zeitgeschichte. Die Geschichte basiert auf den Erlebnissen der Angestellten einer Sicherheitsfirma im Nachkriegsbosnien, die geschasst wurde, weil sie Verbrechen und Korruption aufdeckte.
Platz 4: "Inside Wikileaks - Die fünfte Gewalt" von Bill Condon (2013)
Ehemaliger australischer Hacker namens Julian Assange gründet eine Internetplattform für Whistleblower. Benedict Cumberbatch spielt Julian Assange, kann aber den Sherlock-Holmes-Touch trotz weißer Assange-Haare am Ende nicht loswerden. Nach den ungeschriebenen Regeln des Spielfilms läuft in diesem Spielfilm alles auf die Größe des Egos von Assange hinaus. Klassischer Fall von Entpolitisierung, bei dem der Whistleblower zum Neurotiker wird.
Platz 3: "Insider" von Michael Mann (1999)
Jeremy Wigand, Chemiker in der Tabakindustrie, hatte gar nicht vor, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass er in seinem Konzern dafür zuständig war, Stoffe in den Tabak zu mischen, die das Suchtpotential erhöhen. Sein Arbeitgeber aber setzt ihn so unter Druck, dass Wigand (Russell Crowe) sich an den Journalisten Bergmann (Al Pacino) wendet und die Machenschaften der Tabakindustrie im Fernsehen aufdecken will. Doch nicht nur der medienunerfahrene Chemiker begibt sich in ein Spiel, dessen Regeln er sich nicht vorzustellen vermag, nein, erstaunlicherweise unterschätzt auch Medienprofi Bergmann, wie wenig die Ethik des investigativen Journalismus Drohungen eines Industriekonzerns standzuhalten vermag. Polit- und Medienthriller, der seinen desillusionierenden Blick auf eine Welt wirft, in der Whistleblower eine Entschädigungszahlung erwirken, aber nicht das System ändern können.
Platz 2: "Serpico" von Sidney Lumet (1973)
Schonungsloses Porträt des New Yorker Polizeiapparats und eines Mannes, der die Korruption seiner Kollegen vergeblich seinen Vorgesetzten meldet. Nichts tut sich. Frank Serpico, der, der verpfeift, wird zum Außenseiter. Am Ende, nachdem er bei einem Einsatz fast ums Leben kommt, ist es ein Artikel in der "New York Times", der die Verantwortlichen in der Polizeibehörde zwingt, einen Untersuchungsausschuss zur Korruption einzurichten. Aber dieser Whistleblower ist nun ein vollkommen desillusionierter, gebrochener Mann.
Platz 1: "Die Unbestechlichen" von Alan J. Pakula (1976)
Der Whistleblower bei Pakula taucht nur in zwei Szenen auf. Journalist Woodward (Robert Redford), der zusammen mit seinem Kollegen Bernstein (Dustin Hoffman) 1974 die Watergate-Affäre aufdecken will, trifft "Deep Throat" in einer dunklen Tiefgarage. Erst Jahre später kommt heraus, dass dieser Whistleblower der stellvertretende FBI-Direktor Mark Felt war. Er gab den Journalisten die entscheidenden Hinweise, die zum Rücktritt des US-Präsidenten Nixon führten. Der Thriller "Die Unbestechlichen" ist ein hoffnungsvoller Film. Die "vierte Gewalt", nämlich der Journalismus, funktionierte. Die Medien versahen ihre demokratische Aufgabe. Hoffnungsvoll auch, dass der Vertreter einer der wichtigsten US-Institutionen schon damals einem Unrechtspräsidenten das Handwerk legen wollte: Der FBI-Mann "verpfiff" ihn. Der meinte mal zu Woodward: "Vergesst den Mythos, den die Medien um das Weiße Haus gesponnen haben. Die Wahrheit ist, dass das gar nicht so kluge Jungs sind. Und die Dinge sind ihnen etwas aus der Hand geraten."