Das sind die besten Unterwasser-Filme
Grenzerfahrungen, fabelhafte Wesen, U-Boot-Dramatik: Die Welt unter dem Meeresspiegel ist Thema und Schauplatz für viele großartige Kinofilme. Wir stellen die fünf spannendsten Streifen vor.
Platz 5: "Das Boot " von Wolfgang Petersen (1981)
Eines von vielen U-Booten in der Filmgeschichte. Der Kosmos unter dem Meer als lebensfeindlicher – hier im Zweiten Weltkrieg, 1941, ein tödlicher – Ort, fern jeder Romantik. Tod durch Ersticken, wenn die Luft ausgeht, wenn der Mann ertrinkt, wenn die Bomben von oben das U-Boot in das ewige Dunkel schicken. Ansonsten: Enge, Männerschweiß, Männerangst, Männerehre, die aber auch nicht ewig hält – weder in Petersens "Boot" noch in U-571 oder in K-19 oder in U-23 beim "Duell im Atlantik " (noch ein U-Boot-Film), wenn's ans Sterben geht. Pazifistische Anwandlungen wird man bei so viel filmischem Testosteron vergebens suchen.
Platz 4: "20.000 Meilen unter dem Meer " von Richard Fleischer (1954)
Was für ein melancholischer Unterwasserheld, dieser Kapitän Nemo, gespielt von James Mason, in der Verfilmung des Jules-Verne-Romans. Ein mächtiger und durchaus brutaler Mann, der tötet, weil er selber zu Sklaven gemacht wurde, weil seine Familie gefoltert und getötet wurde, und der sich jetzt ganz in sein Unterseeboot Nautilus zurückgezogen hat. Seinen drei Gefangenen – einer von ihnen Kirk Douglas –, erzählt er davon, was er hier findet, in seiner Verzweiflung, in seiner Trauer: die Ruhe, die Freiheit von den Menschen. Dieser Mann vernichtet am Ende alle Spuren von sich und seiner Existenz mit der von ihm erfundenen Atombombe, indem er die Insel, die für die Nautilus Heimathafen war, in die Luft sprengt. Epos über die Vergänglichkeit. Was natürlich in so einer direkten Begegnung mit der Tiefe des Meeres naheliegt.
Platz 3: "Abyss – Abgrund des Todes " von James Cameron (1989)
In mehr als 600 Metern Tiefe havariert das Atom-U-Boot in Abyss. Doch dessen Technik ist nahezu lächerlich angesichts der Untersee-Anlage der Wasserwesen, die Ed Harris hier trifft in dem vermeintlich lebensfeindlichen Dunkel. Doch die Wesen bringen den Menschen nicht die Vernichtung, sondern retten sie vor der Gefahr einer Atombombe, die da unten zu explodieren droht. Weil sie fähig sind zu Liebe und Mitgefühl. War dieser Kosmos unter dem Wasser am Anfang noch tödlich, entwickelt er sich in diesem fast drei Stunden langen Epos des Unterwasser-Aficionados James Cameron zu einem romantischen Ort der Hoffnung, der voller magischer Geheimnisse ist. Das Fremde in Gestalt der nichtmenschlichen Wasserwesen ist also nicht Bedrohung, sondern Chance, weil sie das Meer, die Natur, nicht als Feind, sondern Teil von sich begreifen. Ihr Bewusstsein ist mit anderen Worten viel weiter als das des sogenannten Homo sapiens.
Platz 2: "Begegnungen am Ende der Welt " von Werner Herzog (2007)
Unter Wasser, unter dem Eis, spielt nur eine Sequenz in Werner Herzogs Film über Menschen und Orte in der Antarktis. Aber, wenn man sie gesehen hat in ihrer überwältigenden, unfassbaren Schönheit, wird man diesen Film nie wieder vergessen: Wenn die Kamera unter dem Eis durch eine Landschaft schwebt, die nicht von dieser Welt ist. Eine Orgie der Farben, verdeckt vom dunklen Eis, dann wieder ein Lichtstrahl von der Welt über dem Eis, dann wieder ein Blau, das eine Wucht hat, gegen die alle Worte scheitern müssen. Roger Ebert, der große Mann der Filmkritik, sprach von einer Welt, da unter Wasser, erheblich größer und wunderlicher als unsere eigene und nannte "Begegnungen am Ende der Welt " ein "Gedicht von sonderbarer Schönheit ".
Platz 1: "Im Rausch der Tiefe " von Luc Besson (1988)
Ein unfassbar schöner und unfassbar elegischer und unfassbar trauriger Traum über die Verschmelzung mit dem unendlichen Weiten, da unten in der Ewigkeit des Ozeans. Jacques (Jean-Marc Barr) als Apnoetaucher, der sich abwendet von der Welt hier oben und immer mehr eintaucht - im wahrsten Sinne des Wortes - in seinen Traum. Und wenn Jacques am Ende - sein bester Freund Enzo (Jean Reno) ist ertrunken - in der Nacht zu seinem letzten Tauchgang aufbricht und in der Tiefe des Meeres verschwindet, an der Seite ein Delphin, dann ist das wie eine Meditation über die Transzendenz. Und die Grenze zwischen dem Kosmos, da unten, und dem im All, da draußen, hat sich in diesem überwältigenden Bild schon aufgelöst. Und wer da Kitsch schreit, bekommt Kino-Verbot.