Die besten Filme mit der "Dame Commander" Helen Mirren
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Ihre Vorfahren kommen aus dem russischen Adel. Geboren wurde Helen Mirren 1945 in London, 2003 wurde sie als „Dame Commander“ auch Teil des britischen Adelsstands – eine Ehrung ihrer Verdienste als Schauspielerin. Die besten Filme zu ihrem 75. Geburtstag.
Platz 5 - "Mosquito Coast" von Peter Weir (1986)
Die Mutter, so wird sie genannt. Die Mutter einer Aussteigerfamilie. Der Vater – Harrison Ford – opfert seinem Wunsch, der Zivilisation den Rücken zu kehren, alles. Er ist ein autoritärer Freak, sie hin und her schwankend in ihrer Liebe zu ihren vier Kindern und ihrem Mann. Die Zerrissenheit der Mutter spielt Helen Mirren in einer großen Intensität und wird so zum emotionalen Zentrum des Films. Das fragende Staunen, das den ganzen Film durchzieht, wird man so schnell nicht vergessen.
Platz 4 - "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" von Peter Greenaway (1989)
Georgina, die Frau des Gangsters, der mit seiner Bande jeden Abend im französischen Restaurant speist, hat eine Liebesaffäre mit Michael, einem Stammgast. Typ feinsinniger Intellektueller. Der wird von ihrem Mann getötet. Georgina zwingt ihn am Ende, sein Opfer zu essen. Die Sinnlichkeit der Schauspielerin Helen Mirren, ihre Nacktheit, ihre Erotik, ihr Sex und ihre Abgründigkeit haben bei Greenaway eine betörende Wucht. Dass Liebe und Tod die Themen im Kino sind, hier wäre der Beweis, fulminant präsentiert von "der Mirren".
Platz 3 - "R.E.D – Älter, Härter, Besser" von Robert Schwentke (2010)
Alte Agenten – CIA und so, Bruce Willis, Morgan Freeman und so – in der Pensionsfalle. Auch Victoria – Helen Mirren –, die zugibt, sie könne es nicht lassen. Und ihr Handwerk aber noch bestens beherrscht. Natürlich macht sich Dame Mirren auch im Mainstream passabel – ob "R.E.D." (zwei Teile) oder später in "Fast & Furious". Natürlich war das "Spielen von der Stange", aber solide. Natürlich nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und dass die Kinder, pardon, die Enkel natürlich nach Brot schreien … geschenkt.
Platz 2 - "Die Queen" von Stephen Frears (2006)
Frears bot Helen Mirren ein Feld, um einen Charakter zu entwerfen, der als königliche Machtmaschine einen Körperpanzer braucht. Eine der spannendsten Szenen in "Die Queen" ist die, wenn der Panzer kurz aufbrechen darf. Romantische Fiktion? Schauspielerisch beeindruckend in jedem Fall. Die Königin allein in den Highlands, mit dem Geländewagen liegengeblieben; da taucht der majestätische Hirsch auf. Stephen Frears zeigt den Kopf der wegen der Querelen um Lady Dis Tod verzweifelten Monarchin von hinten. Das verhaltene Schluchzen ist nur zu hören. Nun dreht Helen Mirren den Kopf. Ein unendlich trauriger Blick, gefolgt vom Lächeln, als der Hirsch in die Freiheit wegläuft. Ohne einen Schnitt ist im Gesicht die Rück-Verwandlung in die Funktionsträgerin zu sehen. Groß!
Platz 1 - "Heißer Verdacht" (Serie, 1991-2006)
Helen Mirren als Polizeibeamtin. Mit jeder Staffel wird diese Jane Tennison nicht nur älter, sondern auch komplexer – und immer mehr zur Trinkerin. Ihr Chef meint einmal: "Sie ist schon im Dienst seit 30, 35 Jahren. Mitgenommen. Ausgebrannt. Was machen sie, wenn sie hier weg sind. Sie saufen sich zu Tode." Was die Qualität ihres Spiels betrifft, gibt es zwischen den rund 70 Kinofilmen und der TV-Arbeit keinen Unterschied. Beispiel: der Moment, wenn sie sich vorbereitet zum finalen Verhör, sich ihr Körper aufreckt, groß, aber auch starr wird. Helen Mirrens scheinbar kleine Gesten, die aber ihre Figuren zu einem Menschen, einem kämpfenden, scheiternden, fehlbaren werden lassen. Eine große Charakterdarstellerin ist hier bei der Arbeit zu sehen.