Die besten Filme über die Beatles
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Der Regisseur von „Trainspotting“ und „Slumdog Millionär“, Danny Boyle, hat mit seinem neuen Film „Yesterday“ eine hemmungslose Verbeugung vor den Songs der Beatles produziert. Ein Anlass, das Auftreten der "Fab Four" im Film Revue passieren zu lassen.
Platz 5: "Nowhere Boy" von Sam Taylor-Wood (2009)
John ist empört, als er den "King of Rock´n Roll" im Kino sieht, wie ihn die Fans bejubeln und bekreischen. "Warum hat Gott mich nicht zu Elvis gemacht?", fragt er seine Freundin. "Weil er dich aufgespart hat für John Lennon", lautet deren weise Antwort. Der Fokus in "Nowhere Boy" liegt auf John Lennon und seiner Tante Mimi, die ihn großzieht. Es geht um Johns leibliche Mutter und den rebellischen Geist, den der Bursche von Anfang an mit sich rumtrug. Vor den Lehrern beispielsweise, wo John deren Warnung, er werde im Nirgendwo landet, selbstbewusst begegnet: "Im Nirgendwo wohnen die Genies. Also, gehöre ich da wahrscheinlich hin." Wunderbare Vorgeschichte, vor Gründung der Beatles, die da noch die "Quarrymen" waren. Am Ende von "Nowhere Boy" gehen die Vier nach Hamburg, um im "Kaiserkeller" auf der Reeperbahn die Karriere zu beginnen.
Platz 4: "Backbeat" von Iain Softley (1994)
Von der Zeit in Hamburg erzählt "Backbeat". 1960. John, Paul, George und Pete – noch nicht Ringo am Schlagzeug – auf dem Hamburger Kiez, frisch importiert aus Großbritannien. Stephen Dorff spielt Stuart Sutcliffe. Der war damals noch Bassist bei den Beatles, verabschiedete sich aber zunehmend in die Malerei. Schon 1962 verstarb er an einer Hirnblutung. Ein Film, der die Stimmung der Zeit, diese Aura von Aufbruch eindrucksvoll in Bilder bringt. Damals schien alles noch unschuldig, naiv, voller Kraft, ja, befreiend.
Platz 3: "Two of us" von Michael Lindsay-Hogg (2000)
Der Unterschied zwischen John und Paul wird deutlich, wenn sechs Jahre nach der Auflösung der Beatles Paul John in New York John besucht. Sein alter Kumpel, mit dem er all die Songs geschrieben hat, fordert ihn auf, diese kleinen dämlichen Liebessongs nicht mehr zu singen, die Klappe zu halten für eine Zeit und dann einfach nur noch zu schreien. Nein, mit der Leichtigkeit hatte es John Lennon da nicht mehr. Hatte er sie jemals? Wie kann man ein Popstar dieser Dimension sein, ohne wahnsinnig oder melancholisch oder depressiv oder aggressiv zu werden?
Platz 2: "Chapter 27 – Die Ermordung des John Lennon" von J. P. Schaefer (2007)
Reichlich zugenommen hat Jared Leto – 28 Kilo -, um in "Chapter 27" Mark David Chapman darzustellen, der im Winter 1980 John Lennon am Dakota Building in New York erschoss. "Chapter 27" ist kein Film über John Lennon, sondern über seinen Mörders, aber gerade damit wird deutlich, wie sehr eine Pop-Figur wie John Lennon zur Projektionsfläche seiner Fans wird. Bei Chapman in der pathologischen, mörderischen Variante, aber auch schon beim "normalen" Fan geht es um den Ersatz für die eigene Authentizität, und den Wunsch, nicht nur der einzige Träumer in einer Welt zu sein, in der das Träumen verloren gegangen ist. Ein düsterer Film.
Platz 1: "A Hard Day´s Night" von Richard Lester (1964)
Und, schließlich, zurück auf Anfang: Damals, Anfang der 1960er, waren sie – nicht zu vergessen – rotzfreche Rebellen, eine Provokation fürs Establishment. Die "Beatlemania" mit den kreischenden Mädchen war ´64 auf ihrem Höhepunkt, die Gier der Manager, mit den "Fab Four" Kohle zu machen nicht minder, und Richard Lester erzählt davon in dieser gefakten Doku – in den Hauptrollen: John, Paul, George und Ringo, die John, Paul, George und Ringo spielen –, Lester erzählt von einem Tag im Beatles-Leben, welches sich nicht nur in diesem Film, sondern auch im realen Leben der Vier aus Liverpool schon abgelöst hatte von einer normalen irdischen Existenz. Lester treibt das auf die Spitze mit wunderbarem Timing, herrlichen Slapstickeinlagen und den Beatles-Songs, die die Herren Beatles vor der Kamera spielen. Ein Biopic, das vor allem vermittelt: Nein, Leute, so war es nicht. Ihr spinnt doch, das zu glauben! Aber mitsingen? Nur zu.