Die besten Filme über Menschen auf dem Weg zum Mond
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Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, betrat der erste Mensch den Mond. Ein gewaltiges mediales Ereignis - und auch Filmemacher zeigten sich immer wieder "mondsüchtig". Zum Jubiläum empfiehlt Hartwig Tegeler fünf Filme, die von Mondflügen erzählen.
Platz 5: "Die Reise zum Mond" von Georges Mélìes (1902)
Wir wollen mal nicht übertreiben, so kompliziert ist das mit dem Mondflug nun auch wieder nicht: Raumkapsel in eine Kanone, Lunte zünden und auf geht’s. Schmerzhaft wird es für den Mond, in dessen rechtem Auge die Mondfahrer landen. Nur die Bewohner des Trabanten, die Seleniten, machen Ärger. Doch der von Filmemacher Georges Mélìes selbst dargestellte Astronomieprofessor befreit alle, und wie später Apollo 11 stürzt die Kapsel wohlbehalten in den irdischen Ozean. Ach ja, soviel zukünftige Realität ist auch drin: Dem heimgekehrten Professor wird eine Statue errichtet.
Platz 4: "Apollo 13" von Ron Howard (1995)
Bei Apollo 13 klang es am Anfang auch einfach. "Dann gehe ich ans Steuer, und dann drehe ich sie und, und dann fliege ich sie runter für eine schöne, sanfte Mondlandung", sagt Tom Hanks alias Astronaut Jams Lovell. Apollo 11 und Neil Armstrong, das war das Menschheitsereignis, aber der geplante Mondflug von Apollo 13 kurz danach, im April 1970, ist natürlich eine Story, die viel mehr nach Spielfilm schreit, weil was schiefging und zu dem Satz führte, der fürderhin für jegliche Unbillen des Alltags benutzt werden sollte: "Houston, wir haben ein Problem." Die Astronauten wieder wohlbehalten auf die Erde zurückzubekommen, ist ebenso triumphal wie die Mondlandung – was das patriotische Heldenlied betrifft.
Platz 3: "Aufbruch zum Mond" von Damien Chazelle (2018)
Neil Armstrong (Ryan Gosling) wird gefragt, ob der Krebstod seiner Tochter Auswirkungen auf ihn als Mondflieger haben könnte. "Ich denke, es wäre wohl unvernünftig anzunehmen, dass es keine Auswirkungen hat", antwortet der zukünftig erste Mensch auf dem Mond. Als er dann den ersten Schritt eines Menschen auf dem Erdtrabanten tut, erscheint ihm das Bild seiner verstorbenen Tochter. "Aufbruch zum Mond" wurde von den US-Filmkritikern ideologiekritisch zerrissen: Richard Brody bezeichnete im "New Yorker" Chazelles Film als "rechte Propaganda", weil der gebrochene Held am Ende umso leuchtender als der Amerikaner strahlt, der Amerika groß gemacht hat. Der gesellschaftliche Aufbruch, der das Jahr 1969 kennzeichnet, erscheint in diesem Film als Störfaktor, der von der übermenschlichen Menschheitsaufgabe nur ablenkt. "Politisch signifikanter Retro-Kitsch" meinte Richard Brody über "Aufbruch zum Mond". Yeah, man!
Platz 2: "Countdown: Start zum Mond" von Robert Altman (1967)
Der Mondflug ist bei Robert Altman ein irrationales, dem Kalten-Kriegs-Denken verhaftetes Wettrennen zwischen Amerikanern und Sowjets. Alles, was James Caan zum Mond bringt, ist mit der heißen Nadel gestrickt. Die Landung gelingt, aber der Astronaut irrt über die Mondoberfläche, um das rettende Biwack zu finden. Dann sieht er die russische Raumkapsel, vorher gelandet, die Kosmonauten tot. James Caan nimmt die russische und die amerikanische Flagge; legt sie nebeneinander auf einen Felsen. Eine solche Friedens- und Versöhnungsgeste – einmalig in den Mondflugfilmen.
Platz 1: "Moon" von Duncan Jones (2009)
Bis zum Wahnsinn treiben die drei Jahre auf der Mondstation den Astronauten, der den Abbauprozess von Helium-2 überwacht. Sam ist allein da, auf der Rückseite des Mondes. Aber ist er wirklich allein? Wo kommt Sams Klon her, der ihn rettet? Und ist Sam der echte Mensch? "Moon" bewegt die ewigen Fragen des Science-Fiction-Films, was der Mensch ist, was die Maschine oder Bio-Maschine. Vor allem aber geht es um die Einsamkeit des Astronauten weit weg von seiner Erde, um sein Verlorensein. Kein Heldenlied, sondern eine große Kinoerzählung über einen "Mann im Mond".