Die besten Filme über Supermärkte
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Hamsterkäufe, leere Regale, Schlangestehen mit Abstand - das ist der Supermarkt in Zeiten von Corona. Im Film werden dort Komplotte geschmiedet, Schießereien ausgetragen und manchmal wird dort auch eingekauft, allerdings mit Stil.
Platz 5: "Supermarkt" von Roland Klick (1974)
Ein Überfall auf den Geldtransport eines Supermarktes, der zu einem totalen Desaster wird. Die Täter, Willi und sein Kumpel, leben sich bei Roland Klick durch ein schmutziges grau-tristes Hamburg, Kneipen, Hinterhöfe, ohne Aussicht auf irgendetwas. Der Supermarkt – Symbol für Warenfluss, Dienstleistungen, bürgerliche Normalität –, ist Gegenwelt zu den Strichern, Huren und Kleinkriminellen, die quasi durch ihr Überleben schon Rebellentum praktizieren. Am Ende geht Willi mit einem Koffer voller Geld aus dem Überfall weg – wahrscheinlich ist es drin. Lassen wir das mal stehen für eine Welt, die an sich nicht ausgestattet ist für ein Happy End.
Platz 4: "The Big Lebowski" von Joel und Ethan Coen (1998)
Man kann sich natürlich mit Fug und Recht darüber streiten, was ein angemessenes Outfit für den Gang in den Supermarkt ist. Und was ein Grundnahrungsmittel ist. Für den Dude ist klar: Plastikschlappen, schlabbriger, ausgewaschener Frottee-Bademantel, kurze Schlafanzughose, lange, sehr lange nicht gewaschene Haare sollten einen nie hindern, am riesigen Supermarktregal die Milch fürs Grundnahrungsmittel "White Russian" – Wodka-Kaffelikör-Milch-Cocktail – zu kaufen. Und immer die schwarze Sonnenbrille auf der Nase.
Wenn du ein Problem mit mir hast, strömt Jeff Bridges in dieser wunderbaren Supermarkt-Szene als "der Dude" aus jeder Pore, hast du ein Problem mit dir. Man könnte reflektieren, ob die Coens hier auch jede Form von Konsumismus dekonstruieren. Wäre doch eine Überlegung wert. Der Dude übrigens bezahlt die Milch mit einem Scheck über 61 Cent. Ja und?
Platz 3: "Wanted" von Timur Bekmambetow (2008)
Die Warenwelt und den Konsum als Teufelswerk zu sehen, könnte man Regisseur Bekmambetow durchaus unterstellen. Denn die Zerstörungsorgie im Supermarkt, die er inszeniert, zeugt von einer fast sexuellen Eruption, wenn an der Kasse am Supermarkt die Killerin (Angelina Jolie), Wesley, den Sohn des kürzlich getöteten Auftragskillers (James McAvoy), der nichts davon weiß, wenn also Angelina Jolie auf den anderen Auftragskiller (Thomas Kretschmann) mit allem, was sie hat, losballert und den ganzen Laden zerlegt. Und Wesley kommt aus dem Staunen nicht raus, was die Dame an Knarren in ihrem Täschchen hat.
Platz 2: "Frau ohne Gewissen" von Billy Wilder (1944)
Eine unheimlich kühle, ja, eiskalte Szene, wenn wir sehen, wie Fred MacMurray, der Versicherungsvertreter, die Femme fatale (Barbara Stanwyck), immer in den Gängen des kleines Supermarktes trifft, um den Mord an Phyllis´ Ehemann zu planen. Immer mit dem leichten Blick nach hinten, ob niemand etwas mithört, immer auf der Lauer, aber auch bald vor dem anderen. Bei einem der Treffen zwischen den Regalen trägt Barbara Stanwyck eine schwarze Sonnenbrille. Kälte wird hier noch einmal neu definiert, während die alte Dame Walter bittet, ob er ihr doch bitte einmal die Dose von da ganz oben herunterreichen könnte. Ein dunkler Film, ein sehr dunkler, ein Klassiker des Film noir.
Platz 1: "In den Gängen" von Thomas Stuber (2018)
Riesiger Supermarkt auf der grünen Wiese; im Lager fängt Christian an zu arbeiten; trifft auf Marion, bewundert seine Tatoos. Eine zarte Liebesgeschichte im Supermarkt. Am Ende fährt die Kamera weg von Christian und Marion, den langen Gang des Lagers runter, da, von wo aus die Waren in den Supermarkt kommen. Und Christian lässt die Gabel vom Stapler hoch- und runterfahren.
"Hörst du? Wie das Meer!", meint Marion. Und Sandra Hüller schmiegt sich an Franz Rogowski. Wunderschön. "In den Gängen" beginnt damit, dass Christian zu den Klängen des Strauß-Walzers, den wir aus "2001: Odyssee im Weltraum" kennen, im Dreivierteltakt mit dem Gabelstapler durch die Gänge des Supermarkt-Lagers fährt. Ein schönes Bild, das uns jetzt auch beruhigt, weil es volle Regale zeigt.