Die fünf besten Filme über Journalisten
Journalisten und ihre Suche nach den ganz großen Geschichten war schon immer ein verlockendes Sujet für Filme. Etliche wurden darüber gedreht -
hier sind die fünf sehenswertesten.
Platz 5: REPORTER DES SATANS von Billy Wilder (1951)
Ich weiß, was eine gute Story macht, sagt der abgebrühte Journalist zum unerfahrenen Kollegen: "Schlechte Nachrichten verkaufen sich am besten, weil gute Nachrichten keine Nachrichten sind." Billy Wilders "Reporter des Satans" ist eine düstere Reflexion über den Journalismus und die Gier des Menschen nach Sensationen, Schlagzeilen und natürlich "a lot of money".
Die Wahrheit? Pah! Chuck Tatum (Kirk Douglas) ist in der Provinz von New Mexiko am Ende seiner Karriere. Aber der Einheimische, der in einer Höhle eingeschlossen ist, verspricht landesweite Schlagzeilen. Deswegen torpediert der zynische Journalist Rettungsarbeiten, um sie zu verlangsamen und so seinen Lesern länger eine Story zu präsentieren. Am Ende hat der Reporter ein Leben auf dem Gewissen - apopos "über Leichen gehen".
Platz 4: NIGHTCRAWLER - JEDE NACHT HAT IHREN PREIS von Dan Gilroy (2014)
Der Bruder des "Reporter des Satans" in Zeiten des Echtzeit-Journalismus heißt Louis (Jake Gyllenhaal). Der hat sich skrupellos vom Kleinkriminellen zum TV-Reporter hochgekämpft und bedient die Schaulust der TV-Zuschauer nach Blut, Gewalt und Sensation. Dafür manipuliert Louis auch die Bilder und die Realität, so wie es Chuck Tatum (Kirk Douglas) 63 Jahre davor bei Billy Wilder tat. Die Geschichte des Journalisten im Film ist immer schon eine der gefälschten, aufbereiteten Nachrichten, eine der "fake news".
Platz 3: DIE UNBESTECHLICHEN von Alan J. Pakula (1976)
Der journalistische Antiheld und dagegen der Held, der Ritter, der für die Wahrheit mit den größten Feinden aufnimmt, auch den mit dem Kriminellen im Amt des US-Präsidenten, "based on the true story" der Watergate-Affäre - das ist "Die Unbestechlichen". Dustin Hoffman und Robert Redford, an sich schon die Helden des 70er-Jahre-Kinos, decken auf, dass Nixons Mitarbeiter das Wahlkampfbüro der Demokraten abhören wollten. Nixons Rücktritt 1974 war die Folge - der erste eines US-Präsidenten.
Aber der hehre Sieg im hehren Kampf um die leuchtende Wahrheit basierte auf der Informationspolitik eines anonymen FBI-Agenten, Spitznahme "deep throat". Und welche Kollateral-Intentionen der Vertreter einer US-Behörde - ob CIA oder FBI - beim "Durchstechen" hat, diese Frage stellen wir uns ja auch in heutigen Zeiten. Wer manipuliert wen? Und: warum?
Platz 2: FROST/NIXON von Ron Howard (2008)
1977 - drei Jahre später. Nixons Nachfolger Ford hat ihn begnadigt. Ein abgehalfterter TV-Talkmaster (David Frost) riecht hohe Einschaltquoten, wenn es ihm gelingt, den zurückgetretenen US-Präsidenten vor einem weltweiten TV-Publikum zum Eingeständnis einer Schuld zu bewegen. Doch Nixon erweist sich als äußerst gewiefter Gegner.
Michael Sheen spielt eine Medien-Hure, die sich im Laufe des Interview-Gefechts mit Frank Langella zum Wahrheitssucher entwickelt und dem Ex-Präsidenten den entscheidenden Satz entlockt: "Ich sagen Ihnen, wenn ich als Präsident etwas tue, so bedeutet das, es ist nicht illegal." Volltreffer!
Aber man wird in diesem nervenzerreißendem Kammerspiel bei aller Wahrheitssuche nie das Gefühl los, dass Interviewer und Interviewter Testosteron-Junkies sind und dass damit auch der Journalist in diesem Film ziemlich zwiespältig wirkt.
Platz 1: NETWORK von Sidney Lumet (1976)
Die Auflösung journalistischer Integrität durch das Primat der Einschaltquoten bringt bei Sidney Lumet einen durchgedrehten alten Moderator in die Primetime, wo er dem Zorn des Volkes eine Stimme verleiht. Das Satirische in NETWORK, seine Fiktionalität, scheint in Trump-Zeiten von der Realität eingeholt. Schon da sind Politik und Journalismus nur Aspekte eines großen Geschäftes, ebenso die Wahrheit. NETWORK, der 41 Jahre alte Film, erfährt zurzeit in den USA wieder große Beachtung. Denn Sidney Lumets Meisterwerk wirkt prophetisch in seiner Diagnose über unsere Kommunikationsgesellschaft.