Die spannendsten Filme über US-Präsidenten
Wenn am 8. November der 45. Präsident der USA gewählt ist, und wenn Wochen von Spekulationen, Skandalen und Schlammschlachten hinter uns liegen, kann man nur sagen: Alles schon dagewesen - und zwar im Kino.
Von den 1930er Jahren bis ins Heute: Hier die Top Five der spannendsten Präsidenten- und Kandidatenfilme, die ein immer dunkleres Licht auf das politische System der USA und seine Politiker werfen.
Platz 5: "Der junge Mr. Lincoln" von John Ford (1939)
Der Anfang der politischen Karriere des späteren 16. Präsidenten der USA im ländlichen Illinois als Heldenepos über einen aufrechten Mannes des Volkes, der später den Spitznamen "Honest Abe", "ehrlicher Abe", bekommen wird. Zu den elegisch-pathetischen Klängen von "John Brown´s Body" schreitet Henry Fonda am Ende einen Hügel hinauf, und hier, 1939, am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, gibt John Ford den Amerikanern Mut, so aufrecht, ehrlich und kämpferisch wie der einstige Sklavenbefreier für ihre Ideale zu kämpfen. Damals waren die Zeiten noch gut, und es wäre schön, das glauben zu können.
Der Anfang der politischen Karriere des späteren 16. Präsidenten der USA im ländlichen Illinois als Heldenepos über einen aufrechten Mannes des Volkes, der später den Spitznamen "Honest Abe", "ehrlicher Abe", bekommen wird. Zu den elegisch-pathetischen Klängen von "John Brown´s Body" schreitet Henry Fonda am Ende einen Hügel hinauf, und hier, 1939, am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, gibt John Ford den Amerikanern Mut, so aufrecht, ehrlich und kämpferisch wie der einstige Sklavenbefreier für ihre Ideale zu kämpfen. Damals waren die Zeiten noch gut, und es wäre schön, das glauben zu können.
Platz 4: "Thirteen Days" von Roger Donaldson (2000)
Wie Abraham Lincoln wurde auch John F. Kennedy als Präsident ermordet. In der Realität wie im Kino die beste Voraussetzung, nachträglich zur Lichtgestalt erklärt zu werden. Indem Kennedy die Kubakrise von 1962 friedlich meisterte, was "Thirteen Days" als spannende Geschichtsstunde inszeniert, wird er zum eigenen Monument wie zum Kinohelden. Als Besonnener, Kluger, Aufrichtiger, Verantwortungsbewusster, Weiser. Und hat dabei ein überlebensgroßes Vorbild hinter sich: Abraham Lincoln. Oder besser: den Kino-Lincoln. Der unausgesprochene Verweis auf den ebenfalls ermordeten Lincoln konstruiert die mythische Kennedy-Überhöhung in Roger Donaldsons Film.
Wie Abraham Lincoln wurde auch John F. Kennedy als Präsident ermordet. In der Realität wie im Kino die beste Voraussetzung, nachträglich zur Lichtgestalt erklärt zu werden. Indem Kennedy die Kubakrise von 1962 friedlich meisterte, was "Thirteen Days" als spannende Geschichtsstunde inszeniert, wird er zum eigenen Monument wie zum Kinohelden. Als Besonnener, Kluger, Aufrichtiger, Verantwortungsbewusster, Weiser. Und hat dabei ein überlebensgroßes Vorbild hinter sich: Abraham Lincoln. Oder besser: den Kino-Lincoln. Der unausgesprochene Verweis auf den ebenfalls ermordeten Lincoln konstruiert die mythische Kennedy-Überhöhung in Roger Donaldsons Film.
Platz 3: "Der Manchurian Kandidat" von Jonathan Demme (2004)
Liev Schreiber als Golfkriegsveteran und Kandidat für den Posten des zukünftigen Vizepräsidenten in den USA der Gegenwart. Es herrschen Terrorangst, Einschränkung der Bürgerrechte. Der Mann hat als Soldat eine Gehirnwäsche bekommen, ebenso wie sein Kamerad, gespielt von Denzel Washington. Eine bestimmte Wortfolge macht beide zu willenlosen Empfängern von Befehlen. Attentat, Verschwörung, Machtgier, ökonomisch-militärischer Komplex: Jonathan Demmes grandios gespielter Thriller mit einer bösen Rolle für Meryl Streep liefert ein dichtes Bild des US-amerikanischen Polit- und Wahlsystems in Vergangenheit, Gegenwart und wahrscheinlich auch Zukunft.
Liev Schreiber als Golfkriegsveteran und Kandidat für den Posten des zukünftigen Vizepräsidenten in den USA der Gegenwart. Es herrschen Terrorangst, Einschränkung der Bürgerrechte. Der Mann hat als Soldat eine Gehirnwäsche bekommen, ebenso wie sein Kamerad, gespielt von Denzel Washington. Eine bestimmte Wortfolge macht beide zu willenlosen Empfängern von Befehlen. Attentat, Verschwörung, Machtgier, ökonomisch-militärischer Komplex: Jonathan Demmes grandios gespielter Thriller mit einer bösen Rolle für Meryl Streep liefert ein dichtes Bild des US-amerikanischen Polit- und Wahlsystems in Vergangenheit, Gegenwart und wahrscheinlich auch Zukunft.
Platz 2: "Wag the Dog” von Barry Levinson (1997)
Der Kampf um die Wiederwahl des US-Präsidenten als böse Satire mit Robert De Niro als Polit-Krisenmanager "Mr. Fix-it". Er hat den Job, die sexuelle Belästigung einer minderjährigen Schülerin durch den Amtsinhaber aus der Welt zu schaffen. Der Clou: Er lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit quasi um auf einen angeblichen Terroranschlag durch Albanien. Auf den wiederum müssen, so soll die Öffentlichkeit denken, die USA mit einem militärischen Schlag reagieren. Dustin Hoffman spielt den Filmproduzenten, der diesen fiktiven Krieg inszeniert - auf Hollywood-High-End-Niveau. Nein, es geht nicht um angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak und um George W. Bush, Rumsfeld und Cheney. Ja, "Wag the Dog" erscheint heute prophetisch.
Der Kampf um die Wiederwahl des US-Präsidenten als böse Satire mit Robert De Niro als Polit-Krisenmanager "Mr. Fix-it". Er hat den Job, die sexuelle Belästigung einer minderjährigen Schülerin durch den Amtsinhaber aus der Welt zu schaffen. Der Clou: Er lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit quasi um auf einen angeblichen Terroranschlag durch Albanien. Auf den wiederum müssen, so soll die Öffentlichkeit denken, die USA mit einem militärischen Schlag reagieren. Dustin Hoffman spielt den Filmproduzenten, der diesen fiktiven Krieg inszeniert - auf Hollywood-High-End-Niveau. Nein, es geht nicht um angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak und um George W. Bush, Rumsfeld und Cheney. Ja, "Wag the Dog" erscheint heute prophetisch.
Platz 1: "The Ides of March – Tage des Verrats" von George Clooney (2011)
Vom ehrwürdigen Abraham Lincoln zum (fiktiven) demokratischen Kandidaten fürs höchste Amt: Mike Morris, gespielt von Regisseur Clooney, das ist die historische Kino-Spanne vom elegischen, aufrechten, moralischen intakten "Politiker"-Helden bis zur radikalsten Desillusionierung. In "The Ides of March" ist Washington à la "House of Cards" ein amoralischer Ort von Intrigen und gegenseitiger Erpressung. Nur die Stärksten, die größten Lügner und die Amoralischen haben eine Chance, ins höchste Amt aufzusteigen. Von der Utopie einer Demokratie in Freiheit, Würde und Gerechtigkeit, die John Ford mit seinem Lincoln-Porträt 1939 noch zeichnete, ist bei George Clooney im 21. Jahrhundert nichts, gar nichts mehr geblieben.
Vom ehrwürdigen Abraham Lincoln zum (fiktiven) demokratischen Kandidaten fürs höchste Amt: Mike Morris, gespielt von Regisseur Clooney, das ist die historische Kino-Spanne vom elegischen, aufrechten, moralischen intakten "Politiker"-Helden bis zur radikalsten Desillusionierung. In "The Ides of March" ist Washington à la "House of Cards" ein amoralischer Ort von Intrigen und gegenseitiger Erpressung. Nur die Stärksten, die größten Lügner und die Amoralischen haben eine Chance, ins höchste Amt aufzusteigen. Von der Utopie einer Demokratie in Freiheit, Würde und Gerechtigkeit, die John Ford mit seinem Lincoln-Porträt 1939 noch zeichnete, ist bei George Clooney im 21. Jahrhundert nichts, gar nichts mehr geblieben.