Kirche entfernt Fenster eines mutmaßlich pädophilen Priesters und Künstlers

    Dunkle Wolken über einem Kirchturm, dessen goldenes Kreuz strahlt.
    Dunkle Wolken über einem Kirchturm, dessen goldenes Kreuz strahlt. © imago /snapshot-photography / T. Seeliger
    In der französischen Stadt Lyon hat die katholische Diözese acht von einem Priester und Künster gestaltete Buntglasfenster aus einer Kirche entfernen lassen. Der Geistliche Louis Ribes war nach seinem Tod von fast 50 Menschen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. Eines der Fenster mit dem Titel "Der verlorene Sohn" zeigte ein vor einem Priester knieendes Kind. Nach Einschätzung seiner Opfer erinnert die Haltung der Dargestellten nicht zufällig an einen sexuellen Akt. Der Sprecher eines Opferverbands, Luc Gemet, begrüßte die Entfernung der Fenster als "Teil der Wiedergutmachung". Es habe ihm stets wehgetan, die Werke des Priesters zu sehen. Nach eigener Aussage wurde Gemet im Alter zwischen acht und 14 Jahren von Ribes sexuell missbraucht. Dieser starb 1994 im Alter von 73 Jahren. Erst Jahre nach seinem Tod wandten sich die Opfer an die Öffentlichkeit.