Kirchen in der Coronakrise

Gemeinden als Netzwerke für Hilfe und Zuspruch

06:24 Minuten
Eine Kamera filmt eine Pastorin in der Kirche während eines Gottesdienstes.
Festgottesdienste werden in Kirchen abgesagt. Zu sehen sind sie dann häufig im Videostream. © imago / epd
Christian Stäblein im Gespräch mit Ute Welty |
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Den Kirchen wächst in Zeiten der Verunsicherung eine wichtige Rolle zu, betont Bischof Christian Stäblein. Große Gottesdienst werden zwar abgesagt, aber es bleiben viele Angebote, die Nähe und Miteinander ermöglichen.
Wegen des Coronavirus finden in etlichen Gemeinden keine Gottesdienste statt. Gleichzeitig wächst bei vielen Menschen das Bedürfnis nach Nähe und Beistand. Er habe sehr dazu geraten, die großen Festgottesdienste abzusagen, sagt Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. "Das tun ganz viele Gemeinden, genauso wie bei Konzerten und vielem anderen."

Anlaufpunkt in Sorge und Not

Es gebe auch andere Andachtsformen und kleinere Gottesdienste, bei denen die Hygienemaßnahmen eingehalten würden. "Ich finde es schon wichtig, dass die Kirchen in welcher Form auch immer ein Anlaufpunkt gerade auch in Sorge und Not bleiben."
Während die katholische Kirche in Berlin beschlossen hat, dass Gläubige in der Kirche nicht mehr singen sollten, findet Stäblein, dass das gemeinsame Singen stärken könne, wenn genügend Abstand voneinander gewährleistet sei. Er glaube, dass die Kirchengemeinden vor Ort gerade die besten Netzwerke für Hilfe und Zuspruch seien. Es sei hilfreich, im Gebet und mit Gott verbunden zu sein.
Der Bischof empfiehlt, stärker auf vorhandene Streaming-Formate oder Rundfunk- und die Fernsehgottesdienste zu setzen. Seine Kirche habe zudem einen Hashtag "#wirsindda" eingerichtet, um die Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen und Sorgen zu teilen.
(gem)
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