Kirk Douglas wird 100

Der letzte Titan Hollywoods

Der US-Schauspieler Kirk Douglas 2011 auf dem Walk of Fame in Hollywood
Der US-Schauspieler Kirk Douglas 2011 auf dem Walk of Fame in Hollywood © picture alliance / dpa / EPA / PAUL BUCK
Patrick Wellinski im Gespräch mit Susanne Burg |
Die kernigen Helden, das waren Kirk Douglas' Paraderollen. Nun wird der "Spartacus"-Darsteller 100 Jahre alt. Wir lassen die Karriere des Schauspielers mit dem unverkennbaren Kinngrübchen Revue passieren.

Ungebändigter Appetit auf seine Rollen

Für Patrick Wellinski ist Kirk Douglas, der am 9. Dezember 100 Jahre alt wird, immer schon der manisch-depressive Schauspielertypus in Hollywood gewesen. Auf der einen Seite stürzte er sich mit einem ungebändigten Appetit in seine Rollen, voller Leidenschaft und Energie. Auf der anderen Seite war Douglas immer auch der große Leidensmann des Hollywoodkinos. Kein Darsteller verlor so viele Körperteile wie er. Keiner wurde so häufig, geprügelt, misshandelt und letztlich auch gekreuzigt.

Für einen Drehbuchautor setzte er seine Karriere aufs Spiel

Jenseits der Leinwand zeichnete sich Douglas vor allem durch seine moralische Gradlinigkeit aus. So setzte er selbstbewusst seine Karriere aufs Spiel als er während der Kommunisten-Hetze des Senators McCarthy den Drehbuchautor Dalton Trumbo, der auf der sogenannten Schwarzen Liste stand und nicht beschäftigt werden durfte, für "Spartacus" engagierte und ihn noch mit Klarnamen im Vorspann nannte.
Kirk Douglas, der als Sohn jüdischer Migranten in Amerika zur Welt kam, hat sich von ganz unten hochgearbeitet. Er kennt die ärmsten Verhältnisse und hat es immer als Segen empfunden sich durchkämpfen zu müssen. Etwas, das er seinen eigenen Kindern wohl hin und wieder vorgeworfen habe, was sein bekanntester Sohn Michael Douglas in einigen Interviews erwähnt hat.
Mit 100 Jahren ist Kirk Douglas ein ganz seltener Zeitzeuge der Kinogeschichte und sein Leben ein außergewöhnliches Beispiel einer Biografie des 20. Jahrhunderts.

Hören Sie Patrick Wellinski in der Sendung "Vollbild" (ab 14.30 Uhr).

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