Kirsten Boie über "Zurück in Sommerby"

Autorin schenkt ihren Fans einen zweiten Sommer

12:49 Minuten
Die Kinderbuchautorin Kirsten Boie, aufgenommen am 17.03.2015 in Hamburg. Am 19.03. feiert Boie ihren 65. Geburtstag.
Die Kinder wollten wissen, wie es weitergeht mit Oma Inge. Also kehrte die Autorin Kirsten Boie noch einmal zurück nach "Sommerby". © dpa / Ulrich Perrey
Moderation: Andrea Gerk |
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Mit "Zurück in Sommerby" hat Kirsten Boie die Fortsetzung eines Bestsellers geschrieben. Auf vielfachen Wunsch ihrer Leserinnen und Leser. Ihre Geschichte rund um die mürrische Oma Inge soll auch Haltung vermitteln, sagt die Autorin.
Ein idyllisches Haus, bewohnt von der etwas mürrischen Oma Inge, die Besuch von ihren Enkeln Martha, Mats und Mikel bekommt – und dann wird diese Idylle bedroht: Kirsten Boies Kinderbuch "Ein Sommer in Sommerby" verkaufte sich an die hunderttausend Mal. Rund zwei Jahre später ist nun der zweite Band erschienen: "Zurück in Sommerby".

Ein unmoralisches Angebot

Der gierige Grundstücksspekulant, der Oma Inge im ersten Teil ihr Haus abluchsen wollte, ist auch im zweiten Band dabei, sagt Kirsten Boie. Es sei wichtig, auch schon jüngere Kinder für derartige ja durchaus ernste Themen zu sensibilisieren. Sie wollte Oma Inges Reaktion auf das Angebot des Maklers zeigen. Der habe Belege dafür, dass es noch sieben andere Eigentümer gibt, biete Oma Inge aber an, das Haus stillschweigend alleine zu verkaufen, "was sie sehr, sehr reich machen würde". Oma Inge sage aber: "Ich bleibe ehrlich, ich bleibe anständig", erzählt Boie. "Und genau das rettet am Ende das Haus."
Sie bemühe sich zwar, nicht zu pädagogisch und didaktisch zu schreiben, erklärt Boie. "Aber es ist ja so, dass wirtschaftliche Argumente bei uns häufig schon als moralische gelten." Wenn man etwas aus wirtschaftlichen Gründen mache, sei es eigentlich immer gerechtfertigt. "Oma Inge zeigt da so eine Haltung, in der sie die sagt: Ich habe da meine moralischen Vorstellungen, davon, was richtig und gut ist. Ich werde andere Menschen nicht betrügen - auch wenn mir das selber Kummer bringt und wenn ich dadurch nicht reich werde."

Bekommt Oma Inge noch einen Hund?

Dass es von "Sommerby" eine Fortsetzung gebe, sei – wie bei allen ihren Reihen - der Post der Leserinnen und Leser geschuldet, sagt Boie. "Für mich war das abgeschlossen." Doch in den Briefen wurde danach gefragt, wie es mit den Figuren weitergehe, etwa mit Oma Inge und ihrem Nachbarn Krischan. "Viele Kinder wollten wissen, ob Oma Inge noch einen Hund bekommt." Es mache aber keinen Sinne, alle Leserwünsche zu erfüllen, betont Kirsten Boie. Sonst werde alles zu idyllisch und es gebe gar keine Brechungen mehr.
(abr)
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