Klanginstallation in Münster

Hommage an den Straßenmusiker Moondog

Thies Mynther im Gespräch mit Christine Watty |
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Der blinde Komponist und Musiker Moondog wurde als „Wikinger der 6th Avenue“ in New York eine Figur der Gegenkultur der 1960er- und 1970er-Jahre. Eine Musikmaschine will seinen Geist jetzt wieder zum Leben erwecken.
Er war Straßenkünstler, Instrumentenbauer, Dichter und Komponist. Besonderes Markenzeichen von Louis Thomas Hardin aka "Moondog" war seine "Hartnäckigkeit und Dauerpräsenz an einer belebten Ecke in New York", sagt der Komponist Thies Mynther. Irgendwann sei er so bekannt gewesen, dass sogar die Hotelkette Hilton mit ihm Werbung machte.
Sein Leben führte Moondog von New York nach Hamburg, dann über Recklinghausen nach Münster, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1999 lebte. Genau dort will Thies Mynther Moondogs Geist nun wieder beleben: Zusammen mit dem Theatermacher Veit Sprenger und dem bildenden Künstler Tobias Euler hat er eine Musikmaschine geschaffen.
Das Mobil ist etwa drei Mal vier Meter groß und besteht aus einer Musikeinheit mit Klavier, einer Mischeinheit, einem Computer und bringt zudem Percussionsinstrumente, Flötenorgel und Orgelpfeifen zum Klingen, die wie Tentakel durch den Raum führen, um sich mit Luft zu versorgen. Die Maschine spielt eine Partitur von Moondog, auch eine EP ist bereits erschienen. Im April wird ein Konzert folgen, als Hommage an einen außergewöhnlichen Künstler.
(sed)
Die "Moon Machine" ist ein Mobil aus Holz mit eingebautem Klavier, Computer, Percussionsinstrumenten und Orgeln, die durch Schläuche im Raum mit Luft versorgt werden.
Die Musikmaschine "Moon Machine" in der Kunsthalle Münster.© Hubertus Huvermann/Kunsthalle Münster

Moon Machine, Landing
Kunsthalle Münster
11. Februar bis 19. April 2020

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