Kiew in Sorge um die Schwarzmeerhäfen
Nach Einschätzung der Grünen-Politikerin Marieluise Beck strebt Russland im Ukrainekonflikt möglicherweise danach, dem Land jeglichen Zugang zum Meer zu entreißen. Klar aber scheine, dass Russland vor allem die Landverbindung zur annektierten Krim für sich beanspruchen will.
Die Grünenpolitikerin Marieluise Beck warnt davor, dass der Ukraine der Zugang zu den Schwarzmeer-Häfen verloren geht.
"Das ist die ganz große Sorge, die man haben muss", sagte die Sprecherin für Europapolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. In Kiew herrsche die Befürchtung, dass es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht nur um eine Landverbindung zur von Russland annektierten Halbinsel Krim gehe, "sondern, dass er der Ukraine auch jeglichen Zugang zum Meer entreißen" wolle. Damit sei eine wirtschaftliche Entwicklungschance des Landes bedroht, da die Ukraine gerade mit dem Aufbau von Exporten landwirtschaftlicher Produkte über die Schwarzmeerhäfen nach China, Lateinamerika und die arabischen Länder begonnen habe.
Die aktuellen Äußerungen und Bekundungen vieler Vertreter aus Politik und der Zivilgesellschaft in Kiew belegten, dass sich "mutige und beharrliche" Bürger des Landes für den Aufbau einer offenen Gesellschaft einsetzten, erklärte Beck. "Es wird geschätzt, es sind über eine Million Menschen, die tatsächlich aktiv sind", betonte die Politikerin. Vor allem die junge, englischsprachige Generation unterstütze einen Reformkurs für "Kulturelle Differenz, sexuelle Freiheit - alles was wir so an westlichen Werten im Kopf haben".
Die Menschen in der Ukraine seien auf eine lange Auseinandersetzung eingestellt, aber sie "wissen gleichzeitig, dass sie nur eine Chance haben, wenn es ihnen auch gelingt, die Ukraine von innen zu demokratisieren", betonte die Politikerin.