Klarsfeld "keine geeignete Kandidatin"
Der Politologe Klaus Schroeder hat der Präsidentschaftskandidatin der Linken, Beate Klarsfeld, einen "einseitigen Umgang" mit der Nazivergangenheit deutscher Politiker vorgeworfen. Sie habe es "versäumt, in die DDR zu schauen", sagte der wissenschaftliche Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin.
Auch in der SED seien ehemalige Vertreter der NS-Diktatur schnell wieder aufgestiegen und hätten Schlüsselpositionen besetzt. Die Partei habe sie sogar gezielt angeworben. Im Zentralkomitee der SED seien in den 80er-Jahren mehr ehemalige NSDAP-Mitglieder als ehemalige SPD-Mitglieder gewesen.
Darüber habe Beate Klarsfeld bis heute geschwiegen, sagte der Politologe von der Freien Universität Berlin. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie selbstkritisch sagt, ich habe mir die Dimension der ehemaligen Nazis in der DDR in Funktionen gar nicht vorstellen können." Auf diesem Auge sei sie blind gewesen, sagte Schroeder.
Klarsfeld sei "keine geeignete Kandidatin" für das Amt des Bundespräsidenten. Doch ihre Kandidatur könne helfen, "dieses dunkle Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte aufzuklären."
Schroeder geht davon aus, dass die Nominierung Klarsfelds sich für die Partei Die Linke negativ auswirken könnte. "Die Linke hat geglaubt, sie könne die Bundesrepublik jetzt noch mal in ein schlechtes Licht rücken", sagte der Politologe. Sie habe jedoch unterschätzt, dass es viele Informationen über den Umgang der DDR mit ehemaligen Nazis gebe. "Das wird jetzt zurückschlagen auf die Linke, denn sie wird jetzt thematisieren müssen, wie sind wir eigentlich in der DDR mit den Nazis umgegangen?"
Der Wissenschaftler bestätigte zudem Medienberichte, wonach Klarsfeld 1968 von der SED für ihre Ohrfeigenattacke auf den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 2000 D-Mark erhalten habe. Beide Seiten hätten die jeweils andere für ihre eigenen Interessen benutzen wollen.
Das vollständige Gespräch mit Klaus Schroeder können Sie mindestens bis zum 10.8.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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Darüber habe Beate Klarsfeld bis heute geschwiegen, sagte der Politologe von der Freien Universität Berlin. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie selbstkritisch sagt, ich habe mir die Dimension der ehemaligen Nazis in der DDR in Funktionen gar nicht vorstellen können." Auf diesem Auge sei sie blind gewesen, sagte Schroeder.
Klarsfeld sei "keine geeignete Kandidatin" für das Amt des Bundespräsidenten. Doch ihre Kandidatur könne helfen, "dieses dunkle Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte aufzuklären."
Schroeder geht davon aus, dass die Nominierung Klarsfelds sich für die Partei Die Linke negativ auswirken könnte. "Die Linke hat geglaubt, sie könne die Bundesrepublik jetzt noch mal in ein schlechtes Licht rücken", sagte der Politologe. Sie habe jedoch unterschätzt, dass es viele Informationen über den Umgang der DDR mit ehemaligen Nazis gebe. "Das wird jetzt zurückschlagen auf die Linke, denn sie wird jetzt thematisieren müssen, wie sind wir eigentlich in der DDR mit den Nazis umgegangen?"
Der Wissenschaftler bestätigte zudem Medienberichte, wonach Klarsfeld 1968 von der SED für ihre Ohrfeigenattacke auf den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 2000 D-Mark erhalten habe. Beide Seiten hätten die jeweils andere für ihre eigenen Interessen benutzen wollen.
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