#42 Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert No.2 in C-Moll
06:57 Minuten
"Das ist der Soundtrack meines Lebens", sagt Axel über dieses Klavierkonzert. Er habe sich immer ein bisschen gefürchtet es mitzubringen. "Aber jetzt ist es so weit, wir müssen da durch!"
Das Klavierkonzert begleitet Axel schon seit seiner Kindheit. Kennengelernt hat er es im zarten Alter von sieben oder acht Jahren. "Es war auf der ersten Klassik-Compilation, die ich besaß. Seither habe ich das immer gehört, wenn es mir dreckig ging. Wenn ich Trost brauchte, nicht zur Schule gehen wollte. Wenn ich mich dick und dumm gefühlt habe oder wenn ich geweint habe, weil ich keine Freunde hatte. Als ich das erste Mal unglücklich verliebt war, hab ich mich mit dem Konzert getröstet. Und beim zweiten und dritten Mal auch."
Devid erinnert daran, das Rachmaninow selbst aus einer großen Krise kam, als er dieses Werk schrieb. Nach einem Karrierestart als Überflieger war seine erste Sinfonie bei Kritik und Publikum gescheitert. Der große Dirigent Alexander Glasonow brachte es seinerzeit zur Uraufführung. "Das Problem war leider", so Devid, "Glasonow war völlig sturzbetrunken". Der Dirigent "ruinierte das Werk", so Axel und resümiert: Auf diesen Tiefschlag hin begann Rachmaninow selbst zu trinken, wurde depressiv, hörte auf zu komponieren. Als er mithilfe eines Hypnose-Arztes doch noch die Kurve bekam, schrieb er dieses Klavierkonzert, das er dann auch dem Arzt gewidmet hat. "Schwermütiger und tiefer geht es nicht!"
Als mein Opa das mal im Konzertsaal gehört hat, hat er einen Herzinfarkt bekommen", erzählt Axel weiter. "Weil ihn das so an den Krieg erinnert hat. Der war an der Ostfront. Und dann diese Musik. So doll hat ihn das ergriffen. Und ich kann das verstehen." Zum Schluss dieser Folge offenbaren Axel und Devid auch noch ihr detektivisches Talent! Wussten Sie, dass einer der größten Hits von Eric Carmen eigentlich von Rachmaninow abgekupfert ist? Für die Klassik-Nerds ein hervorragender Anlass für eine leidenschaftliche Gesangseinlage.