Klassik & Folklore

Geerdet zwischen den Welten

CD-Cover: "Between Worlds" von Avi Avital
CD-Cover: "Between Worlds" von Avi Avital © Deutsche Grammophon
Von Ulrike Klobes |
Mit "Between Worlds" hat Avi Avital sein zweites Album herausgebracht. Der israelische Musiker beweist darauf, dass die Mandoline längst nicht mehr nur ein Folklore-Instrument ist.
Manche Menschen haben einfach alles, dazu zählt auch Avi Avital. Der israelische Musiker sieht nicht nur gut aus, er spielt auch meisterhaft Mandoline und hat nebenbei so renommierte Freunde, wie die Klarinettenlegende Giora Feidman oder den französischen Jazz-Akkordeonisten Richard Galliano, die gern mal mit ihm ins Studio gehen.
So geschehen auf Avitals neuestem Album, "Between Worlds". Treffender hätte Avital seine Platte nicht nennen können, denn das Repertoire rangiert tatsächlich zwischen den Welten. Und das ist nicht nur geographisch gemeint. Volkstänze aus Wales, Bulgarien und Georgien stehen neben Suiten von Bela Bartok und Manuel de Falla. Piazolla löst Heitor-Villa-Lobos ab und auch das Finale aus Dvoraks "Amerikanischem Streichquartett" hat Avital für sich und seine Kollegen umgeschrieben. Damit macht er klar, dass die Mandoline längst nicht mehr nur ein Folklore-Instrument ist. Und zeigt gleichzeitig, wie viel Traditionelles in den klassischen Werken steckt.
Nach seinem grandiosen Bach-Album von vor zwei Jahren muss er sein technisches Können nicht mehr unter Beweis stellen. Und doch hält man unwillkürlich den Atem an, wenn seine Finger einfach nur so über die Saiten hinwegfegen, allerdings nie, um nur Eindruck zu schinden. Bei aller Virtuosität geht es Avital darum, die Musik tatsächlich mit Leben zu erfüllen.

Avi Avital: "Between Worlds"
Label: Deutsche Grammophon

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