Jens Berger: "111 Gründe, Klassische Musik zu lieben"
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2019
228 Seiten, 12,99 Euro
Mozart ist wie Champagner
05:28 Minuten
Jens Berger liebt klassische Musik und versucht mit seinem Buch "111 Gründe, klassische Musik zu lieben" auch andere dafür zu begeistern. Seiner Ansicht nach geht diese Musik durch den Magen, kann also anregend sein. Oder sie sättigt, wie er meint.
Klassik ist populär. Eine Antwort auf die Frage, warum Menschen in die Konzertsäle gehen, finden sich unter anderem in dem neuen Buch des Autors Jens Berger: "111 Gründe, klassische Musik zu lieben". Dieses sei eine Art Überzeugungsarbeit, eine Werkzeug für Leute, "die klassische Musik hören und Freunden gute Gründe nennen wollen, warum sie das machen".
Die Essenz der 111 Gründe sei, dass klassische Musik "unglaublichen Spaß machen kann und über diesen unglaublichen Spaß hinaus noch eine unglaubliche Freude vermitteln kann, die man ihr vorher nicht zutraut", sagt Jens Berger im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur.
Klassische Musik könne viel mehr
Klassische Musik werde unterschätzt, ist Berger überzeugt. Zum einen von jenen, "die sie eigentlich nicht hören. Die denken, es ist eine kleine Nische, das hören nur alte Leute". Zum anderen aber die Menschen, "die man im Konzert sieht und die die klassische Musik wegen ihrer entspannenden Wirkung hören", erklärt der Autor.
Jens Bergers These ist: "Klassische Musik kann viel mehr". Außerdem gebe es viel mehr klassische Musik, als man denke. Mit seinem Buch wolle er dies deutlich machen. Außerdem wolle er weitere Aspekte der Stücke und deren tiefere Freude eröffnen, so Berger.
Wie ein leichter, anregender Champagner
Ein gewichtiges Argument für klassische Musik ist laut Berger, dass sie durch den Magen geht. So sei Mozart wie ein leichter, anregender Champagner, der die Gedanken beflügele. "Andere Stücke liegen schwer im Magen und sättigen über Stunden hinweg", erklärt der Autor. "Anderes nährt die Seele auf eine Art, wie es auch ein Besuch in einem schönen Restaurant tut."
Was Berger indes missfalle, seien schlechte Aufführungen oder Künstler, die sich keine Mühe geben würden, nicht hinter der Musik stünden und nur Geld verdienen wollen würden. Außerdem sei seine Liebe zu dem Komponisten Anton Bruckner "nicht allzu ausgeprägt", räumt Jens Berger ein.
(rzr)