Dirigent Kurt Masur ist tot
Der Dirigent Kurt Masur ist am Samstag im Alter von 88 Jahren in den USA gestorben. Er war von 1970 bis 1997 Kapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters. Anschließend arbeitete Masur in New York, London und Paris.
Seine Sprecherin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Kurt Masur am 19. Dezember 2015 gestorben sei. Die New York Times hatte die Meldung am Nachmittag unter Berufung auf die New Yorker Philharmoniker gebracht, die Masur von 1991 bis 2002 leitete.
Masur starb demzufolge in seiner Wahlheimat Greenwich im US-Bundesstaat Connecticut.
Masur erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Wilhelm-Furtwängler Preis, die Leo-Baeck-Medaille und den Europäischen Kulturpreis. Die Stadt Leipzig ernannte ihn 1989 zum Ehrenbürger; in der Wendezeit hatte Masur dort eine wichtige Rolle gespielt. Er gehörte zu den Unterzeichnern des Aufrufes "Keine Gewalt", mit dem Montagsdemonstranten und Staatsgewalt zum Dialog aufgefordert wurden.
Die Beisetzung soll nach Angaben der New Yorker Philharmoniker im privaten Kreis stattfinden. Zudem soll es eine öffentliche Gedenkveranstaltung geben.
Verdienstvoll und prägend
Mit Kurt Masur verliere die Musikwelt einen in vielerlei Hinsicht verdienstvollen und prägenden Künstler, nicht nur im engeren Bereich der Musik selbst, meint André Sittner in seinem Nachruf bei Deutschlandradio Kultur.
An ein Aufhören mochte Kurt Masur nie denken, ein Leben ohne Musik war für ihn unvorstellbar:
"Das ist mein Lebenselixier, und es gibt für mich, glaube ich, keine andere Möglichkeit, auch meinen Körper in Ordnung zu halten - nicht nur den Geist."