Klaus Staeck: Man muss über Hitler lachen können

09.01.2007
Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, ist Kritik an dem Hitler-Film des Regisseurs Dani Levy entgegengetreten. Bei einer satirischen Behandlung des Themas Hitler sei für ihn entscheidend, "welche Haltung dahinter steht, wer das macht", sagte Staeck am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Angesichts der beispielhaften Filme von Charlie Chaplin und Ernst Lubitsch sei es "mutig", dass sich überhaupt noch jemand an das Thema heranwage. Der Plakatkünstler stimmte dem Dramatiker Rolf Hochhuth zu, dass eine Groteske über den Nationalsozialismus immer auch an die Opfer denken müsse. Dies sei aber seines Wissens bei Levys Film der Fall. Allerdings sei "die Figur Hitler letztlich so monströs, dass da keiner richtig rankommen wird".

<im_36262>Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (ACHTUNG!NUR IM ZUSAMMENHANG MIT DEM FILMSTART VERWENDEN!)</im_36262>Staeck betonte zugleich die Verantwortung der Künstler bei der satirischen Behandlung von Themen. "Ein kluger Mann hat mal gesagt, die Ironie ist nichts ohne die Todesangst. Also, das ist eine verantwortliche Tätigkeit und da muss man sehr gut sich überlegen, was man mit wem macht." Ihm selbst gehe es vor allem darum, wie man den heutigen Rechtsradikalismus bekämpfen und den Leuten entgegentreten könne, "die immer noch diesem Gedankengut anhängen und es verbreiten". "Das beschäftigt mich am meisten – mehr jetzt als die Debatte, ob man über Hitler lachen darf oder nicht."

Im Interview äußert sich Klaus Staeck ebenfalls zu dem Wirbel um sein Plakat zu Rolf Hochhuths Stück "Heil Hitler", das ab 13. Januar 2007 in der Berliner Akademie der Künste zu sehen ist.

Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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