Seufzer der "Erleuchterung"
Die Lyrikerin Monika Rinck sammelt merkwürdige Wörter und lustige Verschreiber auf ihrer Website begriffsstudio.de. "Filzpanne mit Pantoffelcuré" zum Beispiel. Jetzt wird sie mit dem Kleistpreis ausgezeichnet.
Ihr Werk sei gekennzeichnet durch "interdisziplinäre wie intermediale Grenzüberschreitungen, die sie als Meisterin aller Tonlagen zeigen", begründete die Jury ihre Entscheidung, den Kleistpreis der Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin Monika Rinck zu verleihen. Neben ihren Gedichten und Essays sammelt und veröffentlicht die Berliner Autorin auf ihrer Webseite www.begriffsstudio.de seltsame Wörter, Fehlschreibungen und verunglückte Formulierungen: "Filzpanne mit Pantoffel-Curé" zum Beispiel.
"Eine gute neue begriffliche Setzung zu finden, erfrischt mich"
"Viele davon finde ich im Gespräch, auch in der Arbeit an Übersetzungen", sagt Monika Rinck. "Weil man, während man beispielsweise gereimte Gedichte übersetzt, die Assoziationskräfte sehr weit loslassen muss, damit sie etwas bringen, zurückbringen, was klanglich passt. Manchmal kommen sie dann eben auch mit albernen Fügungen zurück."
Dass gerade in der Lyrik jedes Wort sehr schnell auf Sinn abgeklopft wird, stört sie nicht.
"Indem man das Wort semantisch untersucht, kommen natürlich auch seine klanglichen Qualitäten in den Blick. Das hängt ja zusammen. Insofern leide ich darunter in keinster Weise. Eine gute neue begriffliche Setzung zu finden, erfrischt mich dann sogar. "