Klicken, stöbern, staunen

Von Jörg Schieb |
Dieses Online-Museum hat einen Stararchitekten: das "Adobe Museum of Digital Media" von Filippo Innocenti. Namhafte Künstler stellen hier aus. Der Besuch ist ein Erlebnis. Außerdem stellen wir ein Dokfilm-Portal für junge Surfer vor.
www.adobemuseum.com - digitale Informationen und Kunst

Das "Adobe Museum of Digital Media" ist das wohl erste komplett virtuelle Museum. Es hat 365 Tage im Jahr geöffnet und präsentiert Werke verschiedener Künstler. Digitale Werke. Eintritt erlangt man unter www.adobemuseum.com. Ein Besuch in den virtuellen Hallen macht von Anfang an Spaß, man wird mit verschiedenen audiovisuellen Eindrücken begrüßt – und zum Stöbern und Flanieren eingeladen.

Entworfen hat Museum der italienische Stararchitekt Filippo Innocenti, umgesetzt haben die Ideen Kreativdesigner um Direktor Piero Frescobaldi. Es wurde an alles gedacht, auch daran, dass man auch im virtuellen Museum Böden braucht, auf denen Arbeiten positioniert werden können, sowie Wände, um die Kunst aufzuhängen.

Der Besuch ist wirklich ein Erlebnis. Ein bisschen science fiction, ein bisschen Traumwelt. Der Besucher steuert mit virtuellen Augen und Ohren durch die Ausstellungsräume. In den virtuellen Türmen entsteht ein Archiv der Ausstellungen, auf das Besucher jederzeit und unbegrenzt Zugriff haben.

Schon jetzt stellen verschiedene Künstler im Adobe Museum of Digital Media aus. Zur Eröffnung waren Exponate von Tony Oursler zu sehen. Der New Yorker Videokünstler erweckt leblose Gegenstände zum Leben. Mittlerweile sind auch der Computerwissenschaftler und Designer John Maeda und die japanische Künstlerin Mariko Mori dabei.

Kurator Tom Eccles erklärt die Idee der Ausstellung. Er taucht an verschiedenen Stellen und natürlich in digitaler Form im Museum auf, um seine Theorien über das Web kundzutun.


dokmal.de - Dokumentarfilmern hinter die Kulissen geschaut

"Hallo… hier geht’s los, hier geht’s ums Filmen und ums Eingemachte."

Genau. "Dok mal" ist ein Portal, das sich an jüngere Besucher wendet und sie für Dokumentarfilme begeistern möchte. Sechs kurze Dokumentarfilme gibt es direkt auf der Webseite zu sehen. Zum Beispiel "Ednas Tag". Ein Film über die Schülerin Edna aus Bosnien, die in einer Schulklasse sitzt und erst mal Deutsch lernen muss. Wie schwierig es sein kann, als Fremde in eine Schulklasse zu kommen, davon handelt das 20 Minuten lange Video.

Unter dokmal.de kann man sich aber nicht nur die Filme anschauen. Dok mal erklärt vor allem auch, wie eigentlich Dokumentarfilme entstehen, wie sie gemacht werden und welche filmischen Mittel eingesetzt werden. Ein Blick hinter die Kulissen der Filmwelt, unprätentiös, spannend und lehrreich.

Moderator Ralph Caspers erklärt in einem videogestützten Glossar Fachbegriffe und führt unterhaltsam durchs Portal. Eine klasse gemachte Seite, die Lust weckt auf intelligente Filme, die etwas zu sagen haben.


tonspur.arte.tv - musikalische Eindrücke aus aller Welt

Es gibt überall auf der Welt Musiker wie König Yom, der auf der Straße sein Geld verdient – obwohl unglaublich talentiert. Felix Zeltner spürt solche Talente auf und stellt sie in seinem Reise-Blog Tonspur vor.

Der Journalist ist dabei auf der Suche nach besonderen musikalischen Eindrücken. Unter http://tonspur.arte.tv berichtet er über Studio-Profis und Straßenmusiker genauso wie über Komponisten und Instrumentenbauer. Hauptsache, die Menschen haben etwas mit Musik zu tun.

Auf der Webseite kann man die kurzen Dokumentationsfilme sehen, man erfährt aber auch mehr über die Musik und die Hintergründe. Felix Zeltner kommt den Menschen sehr nah und schafft es, die Faszination für die Musik erlebbar zu machen.

Menschen auf sechs Kontinenten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eine Gemeinsamkeit haben: die Musik. Mit Videokamera, Fotoapparat und Audio-Aufnahmegerät ausgestattet, reist der Journalist monatelang durch die Welt. In seinem Blog Tonspur können wir ihn begleiten – und teilhaben an seinen musikalischen Entdeckungen. Was für eine Freude.