Klima-Aktivist nach Hungerstreik bei Olaf Scholz
Der Klimaaktivist Henning Jeschke war vor der Bundestagswahl in Berlin im Hungerstreik. © picture alliance / AP / Markus Schreiber
"Dringend über den Klimanotstand sprechen"
08:13 Minuten
Bisher seien nur die Worte grüner geworden, aber die Handlungen der Politik stünden angesichts der Klimakatastrophe aus, sagt Aktivist Henning Jeschke. Er hatte im Sommer auf einen Hungerstreik gesetzt, nun trifft er Olaf Scholz zum Gespräch.
Rund sieben Wochen nach dem Ende ihres Hungerstreiks ist für den heutigen Freitag ein öffentliches Gespräch zwischen zwei jungen Klimaaktivisten und Olaf Scholz geplant. Der SPD-Kanzlerkandidat erfüllt damit eine Zusage, die den 21-jährigen Henning Jeschke aus Greifswald und seine Mitstreiterin Lea Bonasera am Tag vor der Bundestagswahl zum Abbruch ihrer Aktion bewegt hatte.
Er persönlich sei zwar nach einer Woche im Krankenhaus im Anschluss seines Hungerstreiks wieder kuriert gewesen, aber die Problemlage beim Klima sei noch die gleiche, so Jeschke. "Es muss dringend über den Klimanotstand gesprochen werden." Da es nur noch drei bis vier Jahre bis zu einer "Heißzeit" dauere, müsse jetzt geredet werden.
Als zukünftiger Kanzler müsse Scholz die Klimakatastrophe ernst nehmen, so der Aktivist. Es sei ein trauriges Zeichen, dass dies bisher nicht geschehe. Stattdessen werde das Klima weiter angeheizt.
Frage von Leben und Tod
Mit dem drastischen Schritt des Hungerstreiks sei es ihm darum gegangen, die verzweifelte Lage aufzuzeigen, begründet Jeschke die Aktion der Gruppe "Die letzte Generation" in diesem Sommer. "Hungerstreiks werden in der Geschichte dann gemacht, wenn es keine anderen Wege mehr gibt, um darauf aufmerksam zu machen. Das ist gerade eine Frage von Leben und Tod."
Bisher seien nur die Worte grüner geworden, aber die Handlungen stünden aus. Die jüngere Generation habe Ängste, dass die Klimakatastrophe ihr Leben bedroht und schlechter macht.