Die Schüler denken noch lange nicht ans Aufhören
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Aus ganz Deutschland, sogar auch aus anderen europäischen Ländern sind Zehntausende nach Aachen zu kommen, um dort für eine bessere Klima-Politik auf die Straße zu gehen. Für ihre Kritiker haben sie eine klare Botschaft: Sie werden durchhalten.
20.000 Menschen waren erwartet worden, am Ende wurden es fast doppelt so viele. Aus der ganzen Bundesrepublik und mehr als einem Dutzend anderen Ländern waren die Schüler und Studenten nach Aachen gereist – um ein Zeichen zu setzen, wie der 19-Jährige Vincenzo aus Neapel.
"We are representing 'Fridays for Future Italia', and we arrived this morning."
Ada Mierbach ist aus Berlin angereist. Dort sind schon Sommerferien, sagt die 17-Jährige. Aber das Klima, das sei wichtiger als Ferien.
"Wir müssen’s tun, wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen. Die Wissenschaft sagt: Wenn man es jetzt angeht, können wir die Kurve noch kriegen und deshalb ist es wichtig, es jetzt anzufangen und es nicht vor sich herzuschieben!"
"Kohleausstieg 2038 ist einfach nur ein Witz"
Es waren auch noch jüngere Teilnehmer unterwegs. Der zwölfjährige Linus aus Mainz zum Beispiel. Er ist mit seiner Mutter und zwei älteren Brüdern angereist – und ist auch in seiner Heimatstadt schon häufig bei den Freitags-Demos gewesen.
"Weil es mir einfach wichtig ist, dass die Politik endlich aufwacht und etwas gegen den Klimawandel tut und endlich aufhört mit den lächerlichen Sachen, die sie sagen! Kohleausstieg 2038 ist einfach nur ein Witz", sagt er.
Mutter Andrea Lohmann ist stolz auf ihren Sohn: "Wir haben früher gegen die Atomkraftwerke demonstriert und ich finde, deren Anliegen ist mindestens genauso legitim - und es ist ja auch unser Anliegen, weil ein paar Jahre leben wir auch noch."
Viele Eltern – und auch Großeltern – haben hier in Aachen ihre Jüngsten begleitet, zum Teil mit eigenen Plakaten à la "Opa for Future." Plötzlich werde am Küchentisch über Fleischkonsum diskutiert, oder ob die nächste Flugreise wirklich nötig ist.
"Ich hoffe, dass wir eine sehr zähe Generation sind"
Und auch von der Band Culcha Candela, die zu Beginn der Kundgebung für Stimmung sorgte, gab es Lob:
"Das ist ein Movement, das bitte nicht aufhören soll. Vielen Dank, das ihr das macht!"
Aufhören, daran denken die Fridays-for-Future-Schüler noch lange nicht. Ihre Forderungen, ein Braunkohle-Ausstieg weit vor 2038 und die Abschaltung vieler Kraftwerke schon ganz schnell, die sind noch lange nicht erfüllt und deshalb werden sie weiter auf die Straße gehen.
"Was ich gehört habe von der Wissenschaft, was ich gelesen habe, es ist machbar - man muss sich eben sehr, sehr viel Mühe geben und sich reinhängen!"
"Ich hoffe, dass wir eine sehr zähe Generation sind, weil es sie einfach braucht. Die Generationen vor uns haben das nicht geschafft, es hat sich nie durchgesetzt, wir sind ja eigentlich schon viel zu spät dran, es hätte ja schon viel früher was gemacht werden müssen, man weiß das schon seit Ewigkeiten, dass es menschengemachten Klimawandel gibt, und alles, was ich mir wünsche ist, dass wir sehr zäh sind, dass wir durchhalten - und ich halte auf jeden Fall durch!"