Maja Göpel: "Wir können auch anders"
Aufbruch in die Welt von morgen
368 Seiten, 19,99 Euro, Ullstein
Klimaschutz
Die Politökonomin Maja Göpel beschäftigt sich in ihrem aktuellen Buch "Wir können auch anders" mit den Folgen des Klimawandels und den daraus resultierenden Herausforderungen. © picture alliance / photothek / Thomas Koehler
Die ökologische Transformation mitgestalten
29:02 Minuten
Die Menschheit steht vor großen Herausforderungen. Eine Transformation der wirtschaftlichen Grundlagen und Lebensgewohnheiten ist offenbar nötig, um den Klimawandel zu stoppen. Was jeder dafür tun kann, hat Politökonomin Maja Göpel aufgeschrieben.
In ihrem neuen Buch „Wir können auch anders“ beschreibt die Transformationsforscherin Maja Göpel den fast täglich zunehmenden Druck für Veränderungen. Ein Weitermachen wie bisher ist demnach keine Option.
Im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur während der Frankfurter Buchmesse zitiert sie dazu eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, wonach „die USA gar nicht so viel wirtschaften können, um sich die ganzen Kompensationszahlungen zu leisten, die die Hurrikans und Stürme dort mit sich bringen“. Das sei natürlich eine wichtige Botschaft, „wenn man sich überlegt, wie wir noch Wachstum draufschreiben, wenn es uns eigentlich mehr kostet, was wir auf dem Weg des Wachsens kaputtmachen“.
Fenster der Möglichkeit
Solche Krisenmomente seien auch immer Fenster der Möglichkeit, wie man nun bei der Energiekrise sehe. Auf einmal müsse die Transformation sehr schnell passieren. „Die doofe Nachricht ist“, so Göpel, „dass die ökologischen Systeme viele Puffer haben und deshalb die Krisen für uns im Alltag erst spürbar werden, wenn das schon ziemlich runtergewirtschaftet ist“.
Deshalb sei heute die allerwichtigste Botschaft, so Göpel: Wenn wir sie schon im Alltag spüren, nicht weiter zu zögern, sondern so schnell wie möglich diese ökologischen Kipppunkte zu erkennen und zu verhindern.
Die "6F" der Scientists for Future
Jeder könne seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so Göpel. Die Scientists for Future hätten dazu mal die sogenannten „6 F“ definiert. Die ersten vier F stehen für „Fliegen“, „Fleisch“, „Fummel“ und „Finanzen“. Alles Alltagsentscheidungen, bei denen ein bewusster Konsum zu einem anderen Produktangebot führen würde. Die letzten beiden F stehen für „Funken“ und „Flagge zeigen“, also dafür, seine Mitmenschen ohne erhobenen Zeigefinger zu überzeugen und bei den politischen Verantwortlichen langfristige Strategien zur Lösung von Problemen einzufordern.