Sie sind einfach nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag und - sie nerven. Klingeltöne im Restaurant, in der Bahn, ich hab' sogar gesehen, wie jemand auf der Skipiste das Handy am Ohr hatte. Ja wirklich, man braucht nur zu hören, welchen Klingelton jemand nutzt, und schon weiß man, was das für' n Typ ist. Das jedenfalls hat vor einiger Zeit das Rheingold Institut Köln untersucht, eine der nach eigener Darstellung renommiertesten Adressen für qualitativ-psychologische Wirkungsforschung. Vier Charaktere haben die Wissenschaftler herausgefunden:

Dem "Gleichgültigen" ist es egal, welchen Sound sein Handy abgibt, er benutzt meist die Grundeinstellung. Der "Wichtigtuer", häufig Geschäftsleute in gehobener Position, will seine Umgebung beeindrucken und lautstark auf sich aufmerksam machen. Der oder die "Originelle" zeigt zum Beispiel seine Naturverbundenheit oder die Liebe zum eigenen Kind. Und schließlich sind da die "Coolen", ihre persönliche Erkennungsmelodie spiegelt den Zeitgeist, die aktuelle Chartliste oder ganz spezielle Interessen wider.

Zu dieser Gruppe passt auch eine Untersuchung Leipziger Psychologen. Sie haben nachgewiesen, dass auf den Klingelton des eigenen Handys sehr viel schneller - nämlich schon nach 40 Millisekunden - reagiert wird als auf fremde Handys, und das Klingeln des eigenen Smartphones mit seinem individuellen Sound intensiver wahrgenommen wird.

Und deshalb habe ich den absoluten Tipp für alle Technikfans und speziell für Weltrauminteressierte: Kürzlich hat die NASA zahlreiche Tondateien mit historischen Aufnahmen freigegeben, die man sich als Klingelton auf seinem Smartphone installieren kann. Hat doch was, wenn sie mit der Nachricht angeklingelt werden, dass der Adler nun gelandet ist, Ihr Raketenstart gleich losgeht, oder Sie mit jedem Telefonat daran erinnert werden, dass das damals, am 20. Juli 1969 nur ein kleiner Schritt für Neil Armstrong war, aber ein Riesenhüpfer für uns alle.