Kölner Erzbischof Woelki weiter in der Kritik
Der Kölner Erzbischof Woelki steht wegen seines Umgangs mit Missbrauchshinweisen weiter in der Kritik. Konkret geht es um eine Liste aus dem Jahr 2015 mit den Namen von Priestern, denen sexuelle Gewalt vorgeworfen wurde. Diese Liste sei aus Datenschutzgründen geschreddert worden, nachdem der Kardinal sie durchgesehen habe, teilte das Erzbistum Köln mit. Damals seien keine Maßnahmen gegen die auf der Liste benannten Personen unternommen worden, da bereits die Fachstellen des Erzbistums mit den Fällen befasst gewesen seien. Woelki habe auf deren ordnungsgemäße Arbeit vertraut. Er habe auch keine Erinnerung daran, welche Namen in der Liste standen. In einem Aufarbeitungs-Gutachten, das von der Anwaltskanzlei Gercke Wollschläger im Auftrag des Erzbistums erstellt wurde, heißt es, Woelki habe dort den Namen eines befreundeten Priesters gelesen. Dies habe er den Juristen selbst berichtet. Da der beschuldigte Priester an Demenz erkrankt und nicht vernehmungsfähig gewesen sei, habe der Erzbischof keine weiteren Schritte eingeleitet.