Staatsbesuch von King Charles III.
Mal staatstragend, mal ziemlich locker: King Charles III. © picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Jens Kalaene
Rotkäppchen-Sekt, Ferkel-Streicheln und ein "Servus!"
Rede im Bundestag, Besuch im Schloss Bellevue: Wenn King Charles III. nun für drei Tage nach Deutschland kommt, stehen staatstragende Termine auf dem Programm. Doch als Prinz hat Charles auch ziemlich ungewöhnliche Dinge in Deutschland getan.
Rund 40 Mal war er schon zu Besuch in Deutschland – deutlich öfter als seine verstorbene Mutter, Queen Elisabeth II. Nun kommt Charles das erste Mal in seiner neuen Rolle als König. Noch vor seiner Krönung am 6. Mai besucht er – begleitet von Queen Camilla – Berlin, Brandenburg und Hamburg.
Bei seiner dreitägigen Visite will der britische Monarch unter anderem eine Rede im Deutschen Bundestag halten, an einem Empfang im Schloss Bellevue zum Thema Energiewende und Nachhaltigkeit teilnehmen und das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon 130 in Finowfurt besuchen.
Doch der Besuch könnte auch Überraschungen bereithalten. Denn in seiner Zeit als Prinz gab sich Charles auf seinen Deutschland-Besuchen nicht nur staatstragend. Hier sind einige ungewöhnliche royale Auftritte.
1. Bier und Tanz im Hofbräuhaus
Sein letzter Deutschlandbesuch im Jahr 2019 führte den Prince of Wales unter anderem nach München. Unvermeidlich war da natürlich eine Visite im Hofbräuhaus. Und Charles zierte sich nicht. Wie in einem Beitrag von München TV zu sehen ist, trank seine Majestät bayerisches Bier, schwofte mit Gemahlin Camilla – und mit manch anderer Dame. Die royale Rede beim bayerischen Staatsbankett am Abend begann der Prinz dann auch ziemlich locker: „Meine Damen und Herren, Servus!“
2. Baum gepflanzt
Tags zuvor stand eine Stippvisite im Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt auf dem royalen Reiseprogramm. Dort half der damals 71-Jährige mit der Schippe in der Hand, ein Bäumchen zu pflanzen. Fremd ist dem britischen Thronfolger diese Arbeit nicht. Charles gilt laut verschiedenen Medienberichten wie viele andere Royals als begeisterter Hobby-Gärtner, auf seinem Landsitz Highgrove baut er Biogemüse an.
3. Prinz in der Platte
Berlin hat Charles in der Vergangenheit immer wieder besucht. Eine ungewöhnliche Station für ihn war bei seiner viertägigen Deutschlandreise 1995 eine Plattenbau-Siedlung im Bezirk Hellersdorf. Familie Kunz, die Gastgeber, boten dem hohen Besuch natürlich eine kleine Stärkung an: Saft, Sekt und Mon Chéri. Blaublüter Charles entschied sich für ein Gläschen Rotkäppchen. Laut der Boulevardzeitung B.Z. wollte der Prinz wissen, ob denn die Wände in der Wohnung hellhörig seien.
4. Ferkel gestreichelt
Für seine Verdienste um den Umweltschutz ist Prinz Charles oft ausgezeichnet worden, etwa 2009 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Entsprechend zieht es den britischen „Öko-Prinzen“ (F.A.Z.) bei seinen Auslandsreisen regelmäßig auf Öko-Bauernhöfe. So auch 2013, als Charles einen Bio-Hof in Cröffelbach (Baden-Württemberg) besuchte. Der Prinz streichelte ein Ferkelchen und plauderte mit Ökolandwirten.
5. Spritztour im Oldtimer
Spritztour gefällig? Das ließ sich der Prinz bestimmt nicht zweimal fragen. Bei seinem Besuch in Langenburg (Baden-Württemberg) 2013 kutschierte ihn ein Adeliger im Oldtimer-Cabrio durch den Ort: Philipp zu Hohenlohe-Langenburg. Der Fürst ist der engste Verwandte des britischen Königshauses in Deutschland: Sein Vater, Kraft zu Hohenlohe-Langenburg, war ein Cousin von Charles.
Quellen: dpa, AFP, Dlf, tmk