Orgelklänge jenseits von Kirche und Konzerthaus
28:41 Minuten
Seit dem 19. Jahrhundert sind Orgeln nicht nur in Kirchen, sondern auch in Konzerthäusern anzutreffen. Die majestätischen Klänge haben seitdem den Weg auch an profane Orte wie Kaufhäuser gefunden.
Peter Richard Conte hat einen besonderen Arbeitsplatz. Er spielt täglich auf der größten voll funktionsfähigen Orgel der Welt. Das Instrument steht nicht etwa in einer Kathedrale, sondern im historischen Kaufhaus Macy’s im US-amerikanischen Philadelphia. Es besitzt rund 30.000 Pfeifen auf 357 Registern.
Die ersten Orgeln, die vor über 2000 Jahren in Griechenland aufkamen, hatten nur einen Bruchteil dieser Ausmaße. Es waren Wasserorgeln, sogenannte Hydraulen, bei denen der gleichmäßige Luftdruck in den Pfeifen durch Wasser aufrechterhalten wurde. Eine Sache verbindet aber die historische Hydraulis mit der Orgel in Philadelphia: Beide Instrumente sind nicht für die Kirchenmusik bestimmt.
Neben dem Kaufhaus Macy‘s gibt es noch mehr ungewöhnliche Orte, an denen die Königin der Instrumente residiert. Simon Schomäcker stellt einige von ihnen vor.
Mit Aussagen unter anderen von Eckhard Isenberg (Orgelsachverständiger im Erzbistum Köln), Orgelbauer Christoph Schindler aus Ostheim vor der Rhön, Johannes Berger (Organist an der "Heldenorgel" in Kufstein) und dem Organisten Wolfgang Meier-Barth.
Eckhard Isenberg über die Wanamaker Orgel in Philadelphia:
"Man kann durch diese Orgel durchgehen – mit Treppen verbunden. Man geht durch das Schwellwerk, man geht durch das Hauptwerk, durch Pfeifenwälder. Zwischendurch geht man raus, dann landet man in der Damenwäscheabteilung. Dann geht man ein Stockwerk höher und ist in der Technikabteilung. Dann geht man rüber auf die andere Seite des Hofes, da steht der große, sechsmanualige Spieltisch, ein Wunder der Technik. Jetzt kann man das alles abtun als amerikanischen Größenwahn. Nur, es finden regelmäßig am Tag zwei Konzerte statt, die sind gut besucht."
"Man kann durch diese Orgel durchgehen – mit Treppen verbunden. Man geht durch das Schwellwerk, man geht durch das Hauptwerk, durch Pfeifenwälder. Zwischendurch geht man raus, dann landet man in der Damenwäscheabteilung. Dann geht man ein Stockwerk höher und ist in der Technikabteilung. Dann geht man rüber auf die andere Seite des Hofes, da steht der große, sechsmanualige Spieltisch, ein Wunder der Technik. Jetzt kann man das alles abtun als amerikanischen Größenwahn. Nur, es finden regelmäßig am Tag zwei Konzerte statt, die sind gut besucht."
Johannes Berger über die "Heldenorgel" auf der Festung Kufstein:
"Die Pläne, diese Riesenorgel zu errichten, gehen zurück auf das Jahr 1924. Damals hatten Wirtschaftstreibende hier in der Stadt Kufstein schon die Idee gehabt, eine Riesenorgel zu bauen. Diese Pläne wurden dann zunächst auf Eis gelegt, bedingt durch die Wirtschaftskrise. Und durch die Idee, dieses Instrument zu bauen, als Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, im Zusammenhang mit diesen vorangegangenen Ideen, wurde dann letztendlich die Orgel in sehr abgespeckter Form realisiert."
"Die Pläne, diese Riesenorgel zu errichten, gehen zurück auf das Jahr 1924. Damals hatten Wirtschaftstreibende hier in der Stadt Kufstein schon die Idee gehabt, eine Riesenorgel zu bauen. Diese Pläne wurden dann zunächst auf Eis gelegt, bedingt durch die Wirtschaftskrise. Und durch die Idee, dieses Instrument zu bauen, als Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, im Zusammenhang mit diesen vorangegangenen Ideen, wurde dann letztendlich die Orgel in sehr abgespeckter Form realisiert."
Hans-Joachim Stenger über seine Hausorgel:
"Ich habe immer davon geträumt, wenn ich irgendwann irgendwo mal ein Haus haben sollte, dann kommt da zumindest eine Orgel rein. 1978 haben wir dieses Haus hier gebaut. Und wir hätten gerne den Musiksaal, hier dieses Obergeschoss, höher gebaut. Aber das ging leider aus baurechtlichen Gründen nicht. Und das war von vornherein damals schon vorgesehen – hier sollte die Hausorgel, die selbstgebaute, mal stehen."
"Ich habe immer davon geträumt, wenn ich irgendwann irgendwo mal ein Haus haben sollte, dann kommt da zumindest eine Orgel rein. 1978 haben wir dieses Haus hier gebaut. Und wir hätten gerne den Musiksaal, hier dieses Obergeschoss, höher gebaut. Aber das ging leider aus baurechtlichen Gründen nicht. Und das war von vornherein damals schon vorgesehen – hier sollte die Hausorgel, die selbstgebaute, mal stehen."