Könnten Sie das bitte leiser drehen!
In den 80er-Jahren war er in aller Ohren: der Walkman. Zwar ist die Kassette längst ausgestorben, der Walkman jedoch nicht. Mit dem geschützten Namen bezeichnet Sony heute seinen MP3-Player.
Es gab eine Zeit, da saßen die Fahrgäste in Bus und Bahn nahezu lautlos nebeneinander. Allenfalls hektische Zeitungsraschler ernteten mitunter entnervte Blicke des Sitznachbarn.
Es war die Zeit, als …
"Könnten Sie das bitte leiser drehen!"
Ja genau! Danke! Es war also die Zeit, als man noch zuhause vor dem Plattenspieler, Tonbandgerät oder Küchenradio Platz nahm, um Musik zu hören.
"An meinen ersten Walkman erinnere ich mich auf jeden Fall – ich glaube, ich hatte auch nur einen. Und den habe ich ganz lange benutzt, solange bis der Deckel abgefallen ist und dann noch viel länger."
Der tragbare Kassetten-Player ermöglichte es auch Stefanie Knabe ihre Musik mitzunehmen.
"Der Hauptsinn war auf langen Autofahrten, wenn ich mich so gelangweilt habe, meine Lieblingslieder anzuhören."
1977 meldete der Aachener Andreas Pavel ein Patent an. Er hatte eine "körpergebundene Kleinanlage für die hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen" erfunden. Drei Jahre später staunte der pfiffige Tüftler nicht schlecht über den neuesten elektronischen Schrei aus Japan: Der TPS-L2 von Sony sah Pavels Erfindung verblüffend ähnlich.
"Walkman, Walkman in der Hand
Schützt mich besser als jede Wand.
Kein Gespräch belästigt mich
Jeder bleibt schön für sich."
"Der Deckel ist einfach abgebrochen, dieses Teil, in dem man die Kassette einlegt. Und dann musste man einfach ein bisschen geschickt sein, um die Kassette auch ohne Deckel einzulegen, so dass sie da drin hält."
Vor 30 Jahren hat SONY den ersten Walkman raus gebracht. Firmengründer Akio Morita beanspruchte die Erfindung für sich. Das 390 Gramm leichte Stück Kunststoff war angeblich eine Weiterentwicklung des sogenannten Pressman, ein Diktiergerät, das vor allem bei Journalisten sehr beliebt war. Im Konzern wunderte man sich, dass der Walkman nur als Abspielgerät konzipiert wurde, so die SONY-Sprecherin:
Es gab sicher auch viele Kritiker, die der Überzeugung waren, dass man diesem Diktiergerät doch eigentlich das Herzstück nahm, nämlich die Aufnahmefunktion.
Aber auch ohne Record-Taste wurde die tragbare Mini-Jukebox ein Verkaufsschlager und revolutionierte die Hörgewohnheiten. Endlich war es möglich, unterwegs abzutauchen in die eigenen auf Kassette mitgeführten Musikwelten. Fortan wummerte und hämmerte, pfiff und zischte es allerorten unter den Kopfhörern hervor.
"Könnten Sie das bitte leiser drehen!"
Oh Entschuldigung!
Auch Erfinder Andreas Pavel meldete sich zu Wort. Der Patentinhaber forderte von SONY Lizenzgebühren. Es folgte ein jahrzehntelanger Rechtsstreit, bei dem der Weltkonzern bis zu 18 Staranwälte aufbot. Derweil machten sich Ohrenärzte und Lärmforscher Sorgen um die jungen Lauscher der Nation.
Ohrenarzt: "Es wird zum Problem, wenn man eben den Walkman zu laut und zu lange benutzt."
Lärmforscher: "Wir haben während unserer Untersuchung über 80 Schüler mit einem Hörtest, einer Audiometrie versehen und konnten feststellen, dass einige bereits - gerade die besonders viel Walkman hören - beginnenden Lärmschaden haben."
Ohrenarzt: "Die meisten behalten einen so genannten Tinnitus, also ein Ohrgeräusch als ein hohes Zischen oder hohen Pfeifton, der dann sehr schwierig zurückgeht."
Allein Marktführer Sony brachte mehr als 300 verschiedene Modelle auf den Markt. Vom Designer bis zum Sports-Walkman. Für jeden Typ war etwas dabei. Mitte der 80er Jahre erschien dann der Discman. Doch der digitale Nachfolger konnte seinem kleinen Kassetten-Konkurrenten nicht den Rang ablaufen. Die Geräte waren zunächst sehr störanfällig und auch erheblich teurer. Erst die MP3-Technik läutete das Ende des analogen Players ein.
""Um Batterie zu sparen war es so, dass ich die Lieder, die ich immer wieder anhören wollte, dann per Hand gespult hab, indem ich mit dem Finger gespult habe und da wurde ich dann immer schneller mit der Zeit, indem ich dann nur noch die Kassette gedreht habe. Aber irgendwann waren die Lieder so geleiert, dass sie nicht mehr gut klangen und dann ging es nicht mehr."
Die Kassette hat längst ausgedient, der Walkman jedoch überlebt. Mit dem geschützten Namen bezeichnet SONY heute seine MP3-Player.
Andreas Pavel hat den Prozess gegen den Weltkonzern übrigens verloren, aber nicht aufgegeben. Nach dem Tod des Unternehmensgründers Morita einigte sich der deutsche Erfinder schließlich mit Sony. Wie viel Geld er bekommen hat, ist nicht bekannt. Es werden wohl Millionen gewesen sein.
"Walkman, Walkman in der Hand
Schützt mich besser als jede Wand
Kein Gespräch belästigt mich
Jeder bleibt schön für sich"
Es war die Zeit, als …
"Könnten Sie das bitte leiser drehen!"
Ja genau! Danke! Es war also die Zeit, als man noch zuhause vor dem Plattenspieler, Tonbandgerät oder Küchenradio Platz nahm, um Musik zu hören.
"An meinen ersten Walkman erinnere ich mich auf jeden Fall – ich glaube, ich hatte auch nur einen. Und den habe ich ganz lange benutzt, solange bis der Deckel abgefallen ist und dann noch viel länger."
Der tragbare Kassetten-Player ermöglichte es auch Stefanie Knabe ihre Musik mitzunehmen.
"Der Hauptsinn war auf langen Autofahrten, wenn ich mich so gelangweilt habe, meine Lieblingslieder anzuhören."
1977 meldete der Aachener Andreas Pavel ein Patent an. Er hatte eine "körpergebundene Kleinanlage für die hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen" erfunden. Drei Jahre später staunte der pfiffige Tüftler nicht schlecht über den neuesten elektronischen Schrei aus Japan: Der TPS-L2 von Sony sah Pavels Erfindung verblüffend ähnlich.
"Walkman, Walkman in der Hand
Schützt mich besser als jede Wand.
Kein Gespräch belästigt mich
Jeder bleibt schön für sich."
"Der Deckel ist einfach abgebrochen, dieses Teil, in dem man die Kassette einlegt. Und dann musste man einfach ein bisschen geschickt sein, um die Kassette auch ohne Deckel einzulegen, so dass sie da drin hält."
Vor 30 Jahren hat SONY den ersten Walkman raus gebracht. Firmengründer Akio Morita beanspruchte die Erfindung für sich. Das 390 Gramm leichte Stück Kunststoff war angeblich eine Weiterentwicklung des sogenannten Pressman, ein Diktiergerät, das vor allem bei Journalisten sehr beliebt war. Im Konzern wunderte man sich, dass der Walkman nur als Abspielgerät konzipiert wurde, so die SONY-Sprecherin:
Es gab sicher auch viele Kritiker, die der Überzeugung waren, dass man diesem Diktiergerät doch eigentlich das Herzstück nahm, nämlich die Aufnahmefunktion.
Aber auch ohne Record-Taste wurde die tragbare Mini-Jukebox ein Verkaufsschlager und revolutionierte die Hörgewohnheiten. Endlich war es möglich, unterwegs abzutauchen in die eigenen auf Kassette mitgeführten Musikwelten. Fortan wummerte und hämmerte, pfiff und zischte es allerorten unter den Kopfhörern hervor.
"Könnten Sie das bitte leiser drehen!"
Oh Entschuldigung!
Auch Erfinder Andreas Pavel meldete sich zu Wort. Der Patentinhaber forderte von SONY Lizenzgebühren. Es folgte ein jahrzehntelanger Rechtsstreit, bei dem der Weltkonzern bis zu 18 Staranwälte aufbot. Derweil machten sich Ohrenärzte und Lärmforscher Sorgen um die jungen Lauscher der Nation.
Ohrenarzt: "Es wird zum Problem, wenn man eben den Walkman zu laut und zu lange benutzt."
Lärmforscher: "Wir haben während unserer Untersuchung über 80 Schüler mit einem Hörtest, einer Audiometrie versehen und konnten feststellen, dass einige bereits - gerade die besonders viel Walkman hören - beginnenden Lärmschaden haben."
Ohrenarzt: "Die meisten behalten einen so genannten Tinnitus, also ein Ohrgeräusch als ein hohes Zischen oder hohen Pfeifton, der dann sehr schwierig zurückgeht."
Allein Marktführer Sony brachte mehr als 300 verschiedene Modelle auf den Markt. Vom Designer bis zum Sports-Walkman. Für jeden Typ war etwas dabei. Mitte der 80er Jahre erschien dann der Discman. Doch der digitale Nachfolger konnte seinem kleinen Kassetten-Konkurrenten nicht den Rang ablaufen. Die Geräte waren zunächst sehr störanfällig und auch erheblich teurer. Erst die MP3-Technik läutete das Ende des analogen Players ein.
""Um Batterie zu sparen war es so, dass ich die Lieder, die ich immer wieder anhören wollte, dann per Hand gespult hab, indem ich mit dem Finger gespult habe und da wurde ich dann immer schneller mit der Zeit, indem ich dann nur noch die Kassette gedreht habe. Aber irgendwann waren die Lieder so geleiert, dass sie nicht mehr gut klangen und dann ging es nicht mehr."
Die Kassette hat längst ausgedient, der Walkman jedoch überlebt. Mit dem geschützten Namen bezeichnet SONY heute seine MP3-Player.
Andreas Pavel hat den Prozess gegen den Weltkonzern übrigens verloren, aber nicht aufgegeben. Nach dem Tod des Unternehmensgründers Morita einigte sich der deutsche Erfinder schließlich mit Sony. Wie viel Geld er bekommen hat, ist nicht bekannt. Es werden wohl Millionen gewesen sein.
"Walkman, Walkman in der Hand
Schützt mich besser als jede Wand
Kein Gespräch belästigt mich
Jeder bleibt schön für sich"