Kolumbiens Präsident

    Juan Manuel Santos erhält Friedensnobelpreis

    Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos im Juli 2016.
    Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos im Juli 2016. © dpa / picture alliance / EPA / CHRISTIAN ESCOBAR MORA
    Burkhard Birke im Gespräch mit Anke Schaefer |
    Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos erhält für seine Bemühungen, den Krieg in seinem Land zu beenden, den diesjährigen Friedensnobelpreis. Das Nobelkomitee will mit der Vergabe auch Kolumbiens Bevölkerung Hoffnung geben.
    Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. Die Komitee-Vorsitzende Kaci Kullmann Five erklärte, Santos erhalte den Preis für seine Bemühungen, den Krieg in seinem Land zu beenden.
    Ebenso soll mit dem Preis die kolumbianische Bevölkerung geehrt werden - dafür, dass sie die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben habe.

    Friedensvertrag erlitt herben Rückschlag

    Der von ihm ausgehandelte Friedensvertrag mit den Farc-Rebellen sollte eigentlich seine Präsidentschaft krönen. Der 65-Jährige hatte zuletzt alles dem Ziel unterstellt, den mehr als ein halbes Jahrhundert andauernden Konflikt in Kolumbien beizulegen.
    Bei einer Volksabstimmung über den Vertrag erlitt er jedoch erst kürklich eine herbe Niederlage: 50,2 Prozent stimmten gegen den Vertrag.
    Die Auszeichnung mit dem renommierten Preis könnte Santos nun den Rücken stärken, doch noch ein Abkommen zu erzielen.

    Verleihung im Dezember

    Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobel-Auszeichnungen, der in Oslo überreicht wird. Die Verleihung findet am 10. Dezember statt - dem Todestag des schwedischen Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel.
    Alle Nobelpreise sind mit einem Preisgeld von acht Millionen Schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert. Der Friedensnobelpreis wird seit 1901 verliehen.

    Das waren die Preisträger der vergangenen zehn Jahre:

    2015: Das tunesische Quartett für den nationalen Dialog - für den entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien nach der Jasmin-Revolution 2011.
    2014: Die junge pakistanische Vorkämpferin für Kinderrechte, Malala Yousafzai, teilt sich die Auszeichnung mit dem Inder Kailash Satyarthi, der seit Jahrzehnten gegen Kinderarbeit kämpft.
    2013: Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen - für den Einsatz gegen die weltweit geächteten Massenvernichtungswaffen.
    2012: Die Europäische Union - für ihren 60 Jahre währenden Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa.
    2011: Ellen Johnson-Sirleaf (Jemen) - für den gewaltfreien Kampf zur Stärkung der Rechte von Frauen.
    2010: Der Menschenrechtler Liu Xiaobo (China) - wegen seines langen und gewaltfreien Kampfes für die Menschenrechte in seiner Heimat.
    2009: US-Präsident Barack Obama - für seinen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Kooperation zwischen den Völkern.
    2008: Finnlands Ex-Präsident Martti Ahtisaari - für seine Vermittlung in Kriegen und Konflikten.
    2007: Der Ex-US-Vizepräsident Al Gore und der UN-Klimarat - für ihren Beitrag zur Mobilisierung gegen eine drohende Klimakatastrophe.
    2006: Der Wirtschaftsfachmann Muhammad Yunus (Bangladesch) und die von ihm gegründete Grameen Bank - für die Idee, Kleinstkredite an Arme zu vergeben.
    Über die diesjährige Entscheidung der Jury haben wir mit unserem Kollegen Burkhard Birke gesprochen.
    (mcz)
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