Warum es Instagram auch in zehn Jahren noch geben wird
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Über eine Milliarde Nutzer hat die Bilderplattform Instagram, die am Dienstag zehn Jahre alt wird. In jüngster Zeit hat sie verstärkt Konkurrenz bekommen, etwa durch das Videoportal TikTok. Maurice Wojach ist dennoch überzeugt: Instagram wird bleiben.
Erstens gibt es nicht nur für junge Menschen kaum etwas Schöneres, als sich in Bildern auszudrücken. Das funktioniert notfalls sogar in der Coronaquarantäne. Das kollektive Stöbern im Fotoalbum stirbt nicht aus – und das gilt auch für Instagram. Bei allem politischen Tamtam: TikTok bleibt nur eine alberne Alternative.
Zweitens, weil Instagram die Diversität der Gesellschaft abbildet. Viele Medien stellen erst jetzt ihre Redaktionen um. Instagram war da schneller und wird heute von mehr als einer Milliarde Menschen aktiv genutzt. Und diese werden nicht – oder zumindest nicht so stark wie auf Facebook – in Grund und Boden geshitstormt.
Drittens ist es doch putzig, wie auch Menschen älterer Generationen sich fit für Instagram machen. Ich erinnere mich an Politikerinnen und Politiker, mit denen wir für Deutschlandfunk Kultur Video-Interviews aufgenommen haben. Sie mussten ihre Dampfplauderei auf 15 Sekunden begrenzen. Manche haben es sogar geschafft.
Viertens wird der Kapitalismus nun mal siegen. Die Böhmermannsche Idee von der Verstaatlichung sozialer Netzwerke aber wird sich nicht erfüllen. Spätestens seit der im vergangenen Jahr eingeführten Shopping-Funktion ist Instagram das perfekte Schaufenster mit Sofortkauf-Option. Es wird sich länger im Netz halten als Jan Böhmermann im ZDF-Hauptprogramm.
Und fünftens wird Mark Zuckerberg, der CEO von Facebook, zu dem auch Instagram gehört, notfalls eine App basteln mit dem Besten und Schlechtesten aus beiden sozialen Netzwerken. Möglicher Name: FINSTA-GRAM. Na dann, gute Nacht!