Komische Lyrik

Was gibt es da zu lachen?

Thomas Gsella (links) und F.W. Bernstein in der "Lesart" im Deutschlandradio Kultur
Thomas Gsella (links) und F.W. Bernstein in der "Lesart" im Deutschlandradio Kultur © Matthias Horn / Deutschlandradio
F. W. Bernstein und Thomas Gsella im Gespräch mit Jörg Magenau |
Leicht verständlich und mit unverdeckter Pointe: So funktioniert komische Lyrik, wie der Autor Thomas Gsella verrät. Gemeinsam mit dem Dichter F.W. Bernstein blickt er auf die angeblich so ernsthaften Deutschen - und den Erfolg des Komischen in der Dichtkunst.
Der Lyriker und Karikaturist F.W. Bernstein und der Schriftsteller Thomas Gsella sind sich einig: die Ernsthaftigkeit der Deutschen ist ein Klischee. Gsella, ehemaliger Chefredakteur der "Titanic", meint sogar: "Wenn ich ernsthafte Lyrik geschrieben hätte, wäre ich weniger erfolgreich."
Allerdings macht man sich dann auch gleich verdächtig, wie Bernstein findet: "Das ziemt sich nicht für richtige Lyrik - das sind die ganz schmalen Bändchen, und nur Kenner wissen Bescheid." Der Mitbegründer der von Robert Gernhardt geprägten Frankfurter Neuen Schule ist selbst vielen Menschen bekannt - mit seinem Spruch: "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."
Er hoffe allerdings, sagt Bernstein, dass dieser Spruch bald abgelöst werde - von einem Zweizeiler des kürzlich verstorbenen Harry Rowohlt: "Lieber Gott, du bist der Boss, / Herzlich, dein Rhinozeros."

Über das Komische im Gedicht sprechen Gsella und Bernstein heute auch auf dem Poesiefestival Berlin: 21 Uhr in der Akademie der Künste.

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