Über das Komische im Gedicht sprechen Gsella und Bernstein heute auch auf dem Poesiefestival Berlin: 21 Uhr in der Akademie der Künste.
Was gibt es da zu lachen?
Leicht verständlich und mit unverdeckter Pointe: So funktioniert komische Lyrik, wie der Autor Thomas Gsella verrät. Gemeinsam mit dem Dichter F.W. Bernstein blickt er auf die angeblich so ernsthaften Deutschen - und den Erfolg des Komischen in der Dichtkunst.
Der Lyriker und Karikaturist F.W. Bernstein und der Schriftsteller Thomas Gsella sind sich einig: die Ernsthaftigkeit der Deutschen ist ein Klischee. Gsella, ehemaliger Chefredakteur der "Titanic", meint sogar: "Wenn ich ernsthafte Lyrik geschrieben hätte, wäre ich weniger erfolgreich."
Allerdings macht man sich dann auch gleich verdächtig, wie Bernstein findet: "Das ziemt sich nicht für richtige Lyrik - das sind die ganz schmalen Bändchen, und nur Kenner wissen Bescheid." Der Mitbegründer der von Robert Gernhardt geprägten Frankfurter Neuen Schule ist selbst vielen Menschen bekannt - mit seinem Spruch: "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."
Er hoffe allerdings, sagt Bernstein, dass dieser Spruch bald abgelöst werde - von einem Zweizeiler des kürzlich verstorbenen Harry Rowohlt: "Lieber Gott, du bist der Boss, / Herzlich, dein Rhinozeros."