Kommunismus als Ziel

Von Winfried Sträter |
"Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren", schreibt Gesine Lötzsch in der Zeitung "Junge Welt". Das irritiert selbst Parteifreunde.
PDS - "Partei des demokratischen Sozialismus" hieß "Die Linke" vor ihrer Umbenennung. Aus gutem Grund hielt man Abstand zum Begriff "Kommunismus", denn Kommunismus verbindet man nach dem 20. Jahrhundert mit totalitärer Diktatur und stalinistischen Verbrechen.

Dass Gesine Lötzsch nun Wege zum Kommunismus finden will, irritiert auch ihre Parteifreunde. Er sei überrascht, dass der Kommunismus das Ziel der Linken sei - er sei demokratischer Sozialist, bekannte der Linken-Chef von Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, laut "Spiegel Online".

In ihrer Rede, die vorab in der Zeitung "Junge Welt" veröffentlicht wurde, benutzt Regine Loetzsch Rosa Luxemburg, die Ikone der Linken, als Kronzeugin für ihre politische Vision. Luxemburg gehörte in der Novemberrevolution 1918 zur radikalen Linken, war Mitbegründerin der KPD, eine der populärsten Agitatorinnen der Partei und wurde am 15. Januar 1919 von rechtsradikalen Militärs ermordet.

Sie habe "revolutionäre Realpolitik" betrieben, rühmt Gesine Lötzsch ihr großes Vorbild. Zitat: "Wenn Kommunismus das Gemeinschaftliche betont und der Liberalismus den einzelnen, dann wollte Rosa Luxemburg beides zugleich." So Gesine Lötzsch, die den Sozialdemokraten einmal mehr vorwirft, sie hätten 1918 die Novemberrevolution verraten.

Die "taz" kommentiert heute, der Text offenbare, wie sehr die Linkspartei geistig im gestern hocke.