Der Popstar der Filmmusik
"Rain Man", "Gladiator" oder "König der Löwen" - für diese Blockbuster schrieb Hans Zimmer die Musik. Heute wird der Oscar-Preisträger, der mit seinem Stil und seinen Methoden die Filmmusik revolutionierte, 60 Jahre alt.
Der "Regenmann" bescherte Hans Zimmer den Durchbruch: "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise war 1988 beim Publikum und Kritikern gleichermaßen erfolgreich und machte dessen Filmkomponisten Hans Zimmer auf einen Schlag in Hollywood bekannt. Die Musik zu "Rain Man" gilt als Meilenstein, weil hier zum ersten Mal innovative Synthesizer mit Orchesterklängen verbunden werden.
Von da an liest sich Zimmers Schaffen wie sein eigener Erfolgsstreifen. Nach der ersten Oscar-Nominierung für "Rain Man" krempelte der Komponist 1991 mit "Backdraft" alle musikalischen Konventionen der Actionfilmmusik um. Die rhythmischen Sounds, die man von den klassischen Symphonieorchestern gar nicht kennt, halten nun Einzug in die Filmwelt.
1994 kommt dann "König der Löwen" in die Kinos, und die Leute stehen Schlange um die herzzerreißende Geschichte um den Löwen Simba und seiner Familie zu sehen.
1994 kommt dann "König der Löwen" in die Kinos, und die Leute stehen Schlange um die herzzerreißende Geschichte um den Löwen Simba und seiner Familie zu sehen.
Oscar für "König der Löwen"
Die Filmmusik ist auch hier besonders. Zimmer verbindet ein klassisches Filmorchester mit ethnischen Klängen Afrikas und schafft so einerseits eine authentische Atmosphäre Afrikas, und andererseits, auch einen, der
Story dienenden Klangteppich.
Story dienenden Klangteppich.
"König der Löwen" wird der erfolgreichste Kinofilm des Jahres und Hans Zimmers bekommt dafür einen Oscar. Nun geht es Schlag auf Schlag: Zimmer komponiert die Scores für "Gladiator" und "Black Hawk Down", "Fluch der Karibik" und "Sherlock Holmes".
Als Ende der 70er-Jahre die ersten Synthesizer auf den Markt kommen, zählt Zimmer zur Avantgarde. Nächtelang tüftelt er mit ihnen herum, um neue Sounds zu finden. Diese Leidenschaft (und der Drang zum Perfektionismus?) schlägt sich von Anfang an in seinen Scores nieder.
Zimmers Erfolgsrezept für Hollywood klingt also ganz einfach: ein Nerd mit ungewöhnlichen Ideen bringt die Synthesizer nach Hollywood. Doch Zimmers Arbeitsweise unterscheidet sich schon damals in einem weiteren wichtigen Punkt von der seiner Kollegen: Er ist in der Lage, den Regisseuren seine Ideen anschaulicher zu vermitteln als andere Komponisten. Weil er in seinem Computer ein ganzes virtuelles Orchester hat, kann er den Regisseuren seine Ideen als fast fertige Musik vorspielen.
Zimmers Erfolgsrezept für Hollywood klingt also ganz einfach: ein Nerd mit ungewöhnlichen Ideen bringt die Synthesizer nach Hollywood. Doch Zimmers Arbeitsweise unterscheidet sich schon damals in einem weiteren wichtigen Punkt von der seiner Kollegen: Er ist in der Lage, den Regisseuren seine Ideen anschaulicher zu vermitteln als andere Komponisten. Weil er in seinem Computer ein ganzes virtuelles Orchester hat, kann er den Regisseuren seine Ideen als fast fertige Musik vorspielen.
Musik eines virtuelles Orchesters
Zimmers Kompositions-Schüler Ramin Djawadi beschreibt das so:
"Also früher war das so, dass man auf dem Klavier das dem Regisseur einfach vorspielen konnte, aber heutzutage ist das, wird also erwartet, dass man ein komplettes Demo vorführt mit allen orchestralen Elementen drin."
Zimmers Methode wird zum neuen Standard in Hollywood. Sie kommt den Regisseuren, die häufig nur wenig Ahnung von Musik haben, sehr entgegen. "Alien"-Regisseur Ridley Scott sagt über Zimmer:
"What do you want, you want an E-flat or ... and I say, I have no idea what E-flat is mate. He doesn’t talk that way."
Zimmers Methode wird zum neuen Standard in Hollywood. Sie kommt den Regisseuren, die häufig nur wenig Ahnung von Musik haben, sehr entgegen. "Alien"-Regisseur Ridley Scott sagt über Zimmer:
"What do you want, you want an E-flat or ... and I say, I have no idea what E-flat is mate. He doesn’t talk that way."
Fluch der Karibik-Regisseur Gore Verbinski schätzt an ihm wie intensiv sich Hans Zimmer auf einen Film vorbereitet:
"Es ist, als ob ich der Patient bin und er der Psychologe, und ich liege auf der Couch. Er investiert viel Zeit, um mich zu verstehen. Unterm Strich will er eines wissen. Warum machst du diesen Film?"
"Es ist, als ob ich der Patient bin und er der Psychologe, und ich liege auf der Couch. Er investiert viel Zeit, um mich zu verstehen. Unterm Strich will er eines wissen. Warum machst du diesen Film?"
Immer mit dabei: Programmierer
Nach der Jahrtausendwende ist Hans Zimmer überall. Sein Studio Remote Control Productions wandelt sich zur Musikfabrik, in der er viele junge Komponisten beschäftigt, die die Hans-Zimmer–Schule des Musikmachens lernen und weiterentwickeln. Unter seinem Namen drücken sie vielen Hollywoodfilmen den "Hans-Zimmer-Stempel" auf.
An Zimmers Arbeitsweise hat sich bis heute wenig geändert, bei seinem letzten Projekt, dem Weltkriegs-Epos "Dunkirk", beschäftigt Zimmer wieder eine Armada an Orchestratoren und Programmierern, die ihm zuarbeiten. Man sagt, Zimmer schreibt mittlerweile nur noch die Hauptthemen, während der die Detailarbeit seinem Team überlässt.
Hans Zimmer, das zeigen auch die ausverkauften Hallen seiner Europatour im Jahr 2016, ist eine Marke geworden, die für viel mehr steht als nur Musik zum Film. Er ist der Popstar der Branche, doch am Ende, so betont er, geht es ihm doch immer nur darum eine Geschichte zu erzählen.
Hans Zimmer, das zeigen auch die ausverkauften Hallen seiner Europatour im Jahr 2016, ist eine Marke geworden, die für viel mehr steht als nur Musik zum Film. Er ist der Popstar der Branche, doch am Ende, so betont er, geht es ihm doch immer nur darum eine Geschichte zu erzählen.