Konfliktforscher stellt erhöhte Emigration junger Russen aus ihrer Heimat fest

    Menschen steigen an der russisch-finnischen Grenze aus einem Bus.
    Viele junge Russen haben laut Konfliktforscher Polianskii in letzter Zeit ihre Heimat verlassen. © imago-images / Lehtikuva / Anni Ågren
    Die Kriegs-Propaganda des Kreml erreicht nach Einschätzung des russischen Wissenschaftlers Mikhail Polianskii vom Leibnitz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung die älteren Generationen in Russland stärker als die Jugend. Man könne die russische Jugend durchaus als patriotisch bezeichnen, sagte Polianskii am Samstag im RBB-Inforadio. Damit sei jedoch in erster Linie gemeint, dass sie ihr eigenes Land liebten und nicht automatisch die aktuelle Regierung. Viele stimmten mit den Füßen ab und verließen das Land. Da es nicht leicht sei, in die EU zu kommen, wanderten viele zunächst in Drittstaaten aus und warteten dort auf ein EU-Visum. Zudem meldeten sich weit weniger Menschen für den Militärdienst als erwartet. Bei der jüngsten Regierungskampagne sei mit 130.000 Freiwilligen gerechnet worden. Gemeldet hätten sich nur 83.000.