Konsequenzen im Fall Torunarigha

Hertha-Profi setzt sich gegen Rassismus zur Wehr

04:39 Minuten
Porträt eines schwarzen Mann mit kurzen Haaren in einem blauen Trainingsanzug. Im Hintergrund sind verschwommen Sitzreihen des Olympiastadions zu sehen.
Jordan Torunarigha, Innenverteidiger bei Hertha BSC Berlin, im Olympiastadion © imago images / Bernd König
Ebru Taşdemir im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
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Müssen Profi-Fußballer rassistische Beleidigungen im Stadion aushalten? Ein Wissenschaftler wurde aufgrund seiner fragwürdigen Thesen zum Thema von einer Berliner Universität von Lehrtätigkeiten entbunden.
Der Bundesliga-Spieler Jordan Torunarigha ist Anfang des Monats bei einem Spiel gegen Schalke rassistisch beleidigt worden. Mit Hilfe seines Vereins Hertha BSC Berlin hatte der Innenverteidiger daraufhin Strafanzeige gestellt.
Nachdem der Wissenschaftler Stefan Chatrath von der University of Applied Sciences Europe in Berlin einen Online-Beitrag mit dem Titel "Die Leiden des jungen Torunarigha" veröffentlicht hatte, rückt der Fall nun erneut in die Öffentlichkeit. In dem inzwischen offline gestellten Text behauptete Chatrath unter anderem, dass Profi-Fußballer Beleidigungen aushalten müssten. Er unterstellte Torunarigha eine "emotionale Überreaktion". Der Studiengangsleiter für Sport- und Eventmanagement wurde inzwischen von seinen Lehrtätigkeiten entbunden.
"Sexismus und Rassismus muss man nicht im Sportstadion haben – und auch sonst nirgendwo", sagt die Journalistin Ebru Taşdemir. Es müsse berufliche und finanzielle Konsequenzen haben, wenn Menschen Rassismus verharmlosen würden.

Konsequenzen gezogen

Torunarigha hätten die rassistischen Angriffe im Stadion deutlich verletzt. "Dass man sich dann breitbeinig hinstellt und sagt 'Das muss man jetzt mal aushalten'", ist für Taşdemir nicht nachvollziehbar.
Für Chatrath könnte der Vorfall weitere Folgen haben: Der Landessportbund Berlin will über Konsequenzen beraten. Hier ist Chatrath Stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission.
(huc)
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