Konvois aus Russland

"Über die grüne Grenze in die Ukraine"

Ein prorussischer Separatist schießt in Lugansk auf die ukrainische Luftwaffe.
Viel spricht dafür, dass Russland die Separatisten im Osten der Ukraine mit Waffen beliefert © dpa / Evgeny Biyatov
Moderation: Julius Stucke |
Die Ukraine behauptet, auf ihrem Territorium russische Militärfahrzeuge beschossen zu haben. Russland bestreitet die Grenzüberquerung eines Militärkonvois. Ukraine-Korrespondent Florian Kellermann sieht dafür indes glaubwürdige Zeugen.
Für die Behauptung Kiews, ein russischer Militärkonvoi sei auf ukrainisches Staatsgebiet vorgedrungen, gibt es nach Ansicht unseres Korrespondenten Florian Kellermann glaubwürdige Zeugen. Zwei britische Journalisten hätten die Kolonne bemerkt, als sie sich auf die Grenze zur Ukraine zubewegt habe, und hätten sie verfolgt.
23 Fahrzeuge über die grüne Grenze
Anhand ihres Navigationsgeräts hätten die Mitarbeiter des "Daily Telegraph" und des "Guardian" beobachtet, wie diese Kolonne über die grüne Grenze von Russland in die Ukraine gefahren sei. Unter den mindestens 23 Fahrzeugen seien gepanzerte Mannschafts-Transportwagen und militärisches Gerät gewesen. Die Schlussfolgerung der Journalisten: Tatsächlich beliefert Russland die Separatisten in der Ostukraine mit Waffen.
Die Augenzeugen sind unabhängige Journalisten
Auch wenn es dieser Tag so eine Sache mit "felsenfesten Beweisen" sei, so Kellermann: Die Augenzeugen seien doch unabhängige Journalisten: "Wenn man ihnen nicht glaubt, ist die Frage: Wem will man überhaupt noch glauben in dem Konflikt? Den beiden Konfliktparteien und auch Russland sicher am allerwenigsten. Die haben ein Interesse daran, die Informationen je nachdem für sie günstig darzustellen. Aber diese Journalisten müssen ja einfach als Beobachter gelten."
Hilfskonvoi wird noch länger an Grenze stehen
Was den russischen Hilfskonvoi anbelangt, so glaubt Kellermann, dass die 280 Lastwagen noch länger an der Grenze stehen werden. Noch habe das Rote Kreuz keine detaillierte Auflistung jener Waren erhalten, die sich angeblich an Bord befinden. Doch ohne eine solche Liste könne die Hilfsorganisation die Verteilung nicht übernehmen. Auch sei noch unklar, wie die Sicherheit der Rot-Kreuz-Mitarbeiter gewährleistet werden könne. Kellermann "Es wird noch viele Absprachen geben müssen und es wird lange dauern, bis sich der Konvoi letztendlich über die Grenze in Bewegung setzt."
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