Koreanische Wurzeln

"Wo kommen Sie denn eigentlich her?"

35:43 Minuten
Porträt von Frank Joung.
In seinem Podcast "Halbe Katoffl" spricht der Journalist Frank Joung mit anderen Deutschen mit nicht-deutschen Wurzeln über ihre Erfahrungen und Alltagsrassismus. © Frank Joung
Moderation: Sonja Koppitz |
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Podcaster Frank Joung ist in zwei Kulturen beheimatet: Die Eltern stammen aus Korea, er ist in Hannover geboren. Seit er Kinder hat, muss er sich überlegen, welches familiäre Erbe er weitergeben will – und wie er mit Wut und anderen Gefühlen umgeht.
Inmitten unterschiedlicher kultureller Prägung ist es nicht leicht, sich selbst zu erkennen. Das hat Frank Joung am eigenen Leib erfahren. In seinem Podcast "Halbe Katoffl" spricht er mit anderen Deutschen mit nicht-deutschen Wurzeln über ihre Erfahrungen und über Alltagsrassismus. Auch Frank Joung ist irritiert, wie häufig er mit asiatischen Klischees konfrontiert wird. Trotzdem spricht er gerne über seine kulturellen Wurzeln, über Herkunft und Identität. Um zu vermeiden, dass man gar nicht mehr miteinander redet aus Angst, etwas Falsches zu sagen.
 Seinen eigenen Kindern versucht der Journalist und Podcaster, bezüglich ihrer Herkunft Antworten an die Hand zu geben, bevor ihnen die Fragen dazu gestellt werden. Gleichzeitig wird er mit einer völlig neuen Rolle konfrontiert: Seit er Vater geworden ist, gleicht Frank Joungs Leben einer emotionalen Achterbahnfahrt: In einem Moment glaubt er, die liebsten Kinder der Welt zu haben, im nächsten Moment ist es die Hölle. Da fliegt schon mal Tomatensauce durch die Küche. Und zwar nicht, weil die Kinder damit herumspritzen, sondern weil ein wütender Frank Joung den Tetrapak auf den Tisch gehauen hat. 
Darf es im Umgang mit Kindern auch mal laut werden? Emotionscoach Carlotta Welding hält das für total normal. Wer zu lang die eigenen Bedürfnisse ignoriert, staut Wut auf und explodiert am Ende wegen einer Kleinigkeit, erklärt sie in unserer Rubrik "Die Antwort". Wer allerdings weiß, dass er seine Gefühle nicht beherrschen kann, sollte kleine Zeitpuffer einbauen – und ein paar Sekunden zwischen Reiz und Reaktion verstreichen zu lassen.