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Gebrauchtwagen

03:40 Minuten
Ein türkisfarbener Oldtimer der Marke Cadillac parkt vor einem typisch roten Schwedenhaus im Ort Rättvik.
Im schwedischen Rättvik fährt man beispielsweise Cadillac, ein US-Fabrikat. © picture alliance / Arco Images GmbH / F.Scholz
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt |
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Wer in Schweden einen Oldtimer fährt, kann schon mal als gewaltbereiter Rowdy gelten. In Mexiko hingegen, sind gebrauchte Fahrzeuge allgegenwärtig - und teilweise kostet es Überwindung, sie noch als Auto zu bezeichnen.

Lena Bodewein in Singapur:

"Ein Auto ist in Singapur ein Prestigeobjekt. Auf den Straßen fahren hier unglaublich viele Maserati, Ferrari, Bugatti und die ganzen guten deutschen Autos. Es fährt hier schon eine Meisterklasse durch die Gegend. Aber es gibt einen kleinen Markt für Gebrauchtwagen, wenn man ein Auto kauft, von dem die zehnjährige Straßenzulassung noch nicht abgelaufen ist. Das kostet immer noch eine Menge Geld, aber nur halb soviel wie es vorher gekostet hat. Nach den zehn Jahren ist es sehr teuer, ein Auto weiter zu fahren. Deswegen werden die meisten Autos verschrottet. Was für schöne Autos da verschrottet werden, das ist schon ganz schön heftig."

Carsten Schmiester in Stockholm:

"Ich sehe hier in Schweden sehr viel mehr neue Wagen als Gebrauchtwagen. Hin und wieder sieht man Gebrauchtwagen, aber sie tauchen im Stadtbild sehr selten auf. Es gibt eine eigene Szene hier, die nennt sich Ragare. Das kommt vom schwedischen Wort: Mädchen aufreißen. Das ist so diese 50er-60er-Jahre-Kultur: Ami-Schlitten, gern als Cabrio aufgemotzt. Das ist eine Kultur, die vor allem auf dem schwedischen Land populär ist. Die Leute ziehen sich entsprechend an. Die können hier in Schweden auch schon mal sehr aggressiv auftreten. Früher waren das halt richtige Krawallos, die Ärger machen wollten."

Björn Blaschke in Kairo:

"In Kairo gibt es einen großen Gebrauchtwagenmarkt. Wenn Sie in Ägypten ein neues Auto kaufen, sind die Zölle dermaßen hoch, dass Sie sich drei Mal überlegen, ob Sie ein neues Auto haben wollen."

Christina Fee Moebus in Mexiko-City:

"In Mexiko gibt es die schicken Karossen, aber auch ganz viele Schrottautos. Täglich sieht man auf Mexikos Straßen diese klapprigen, verrosteten, stinkenden Karren, die man eigentlich gar nicht mehr als Auto bezeichnen kann und möchte. Immer wieder verblüfft die Tatsache, dass nicht wenige dieser Schrottkarren ein US-amerikanisches Nummernschild haben. Es gibt sogar einen Namen für diese Fahrzeuge: Schokoladenautos. Du weißt nie, was in diesen Schrottkarren drin ist. Es braucht keine Fahrzeugpapiere, es gibt keine Einfuhrlizenz, keine Prüfung, keine Steuer, keine Zulassung und keine Versicherung. Das ist ein ganz toller Deal, den die Mexikaner mit den Schokoladenautos haben."

Oliver Neuroth in Madrid:

"Spanier sind grundsätzlich Autoliebhaber. Die Emotionen gehen da fast so weit wie in Deutschland, dass man sein Auto leidenschaftlich pflegt und es sehr lieb hat. Auf dem Land kommt es doch eher drauf an, dass der Wagen fährt und viel reinpasst, am besten die ganze Familie. Dann darf er auch mal eine Schramme haben. Das ist dann auch egal. Dann kann es auch ein Gebrauchtwagen sein. Der Gebrauchtwagenmarkt ist vergleichbar mit dem in Deutschland. Es gibt viele Websites, auf denen Autos angeboten werden. Und natürlich wird auch viel gefeilscht. Wenn man weiß, der Nachbar verkauft sein Auto, guckt man sich das mal an und versucht, den Preis zu drücken. Die Spanier sind gute Händler und auch gute Preisdrücker."

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