Korrespondenten berichten über

Parkplatz

03:45 Minuten
Großer Parkplatz aus der Vogelperspektive fotografiert in China.
Parkende Autos in China: In den großen Städten der Welt gibt es zu viele Autos und zu wenig Parkplätze. © picture alliance / dpa / Yang Yang
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 10.07.2020
Audio herunterladen
In Peking kann ein Parkplatz fast so viel wie eine Wohnung kosten. In Madrid ist ein König, wer einen Tiefgaragenplatz besitzt. Selbsternannte Parkplatzwächter bieten in Buenos Aires ihre Dienste an - und in Istanbul ist das Parken eine Kunst.
Axel Dorloff in Peking:
"Man bekommt meistens irgendwo einen Parkplatz in Peking, obwohl Parkplätze Mangelware sind. Parkzonen gibt es in Peking nicht. Viele Autos parken über Nacht auf den Fahrradwegen, weil es sonst keine Parkplätze gibt. Peking hat sechs Millionen Autos und nicht annährend so viele Parkplätze. In manchen Wohnsiedlungen in Peking kostet ein Parkplatz beinahe so viel wie eine Wohnung. Hongkong ist noch enger und hat noch weniger Platz als die Millionenstädte auf dem chinesischen Festland. Aus Hongkong kam die Nachricht, dass kürzlich für einen Parkplatz umgerechnet fast eine Million Dollar gezahlt wurde. Da gehen Parkplätze mittlerweile für wahnsinnige Summen weg."
Karin Senz in Istanbul:
"Es gibt hier Otto-Parks, Otto wie Auto. Davon gibt es viele in Istanbul, wo die Autos wirklich hineingequetscht werden. Natürlich gibt es auch Parkplätze auf der Straße. Spannend für mich zu beobachten ist immer, wie man auf den steilen Straßen von Istanbul parken kann. Ich bin fasziniert, wie es die Menschen immer wieder hinbekommen. Man parkt wirklich Stoßstange an Stoßstange. Da passt kein Blatt Papier mehr dazwischen. Einigen Autos sieht man an, dass sie schon etliche Einparkversuche hinter sich haben. Die haben Dellen und Kratzer. Schön ist es, abends mit dem Auto zum Essen zu fahren. Man hält vor der Tür, gibt seinen Schlüssel ab und das Auto wird für einen geparkt. Die Parkplätze sind gern ein bisschen weiter weg, sodass derjenige, der das Auto parkt, wiederum von einem anderen mit dem Roller abgeholt werden muss."
Oliver Neuroth in Madrid:
"In Madrid sind Parkplätze ein Riesenthema, weil es zu wenige und zu viele Autos gibt. In Madrid ist jeder, der einen Tiefgaragenplatz hat, ein König. Meine Wohnung hat sogar zwei Tiefgaragenparkplätze. Als ich die Wohnung bezogen habe, standen alle Nachbarn abwechselnd bei mir vor der Tür und fragten, ob ich die beiden Plätze brauche. Natürlich habe ich mich dann bequatschen lassen und habe ihnen die Plätze kostenlos gegeben. Seitdem nehmen sie auch meine Pakete an und sind sehr freundlich zu mir."
Ivo Marusczyk in Buenos Aires:
"In Buenos Aires ist Parken ein Riesenproblem. Es gibt in Buenos Aires nicht nur die offiziellen Parkplatzwächter, sondern auch die sogenannten Trapitos. Trapito heißt Lappen. Der Name kommt daher, dass selbsternannte Parkplatzwächter ihre Dienste anbieten. Der hat normalerweise einen kleinen Putzlappen dabei. Die bieten an, dass sie einem das Auto polieren, während man parkt. Aber das ist Erpressung, denn ich muss ein Trinkgeld geben. Wenn ich das nicht mache, wer weiß, wie dann mein Auto aussieht."
Lena Bodewein in Singapur:
"In Singapur gibt es alle möglichen Modelle, was Parkplätze angeht. Es gibt Parkhäuser und Parkplätze mit Parkwächtern - und es gibt auch immer auf der Straße Leute, die aufpassen, dass man richtig ausparkt, was bei den überdimensionierten Autos in Singapur sehr hilfreich ist."

"Alltag anders" - wenn Sie einen Themenvorschlag haben, dann schicken Sie ihn gerne an diese E-mail-Adresse: alltag.anders@deutschlandfunkkultur.de

Mehr zum Thema