"Alltag anders" – wenn Sie einen Themenvorschlag haben, dann schicken Sie ihn gerne an diese Email-Adresse: Alltag.anders@deutschlandfunkkultur.de
Trachten
03:44 Minuten
Trachten gibt es in allen Formen und Farben. In einigen Ländern sieht man sie im Straßenbild, in anderen nur bei traditionellen Festen.
Jana Genth in Südafrika:
Wenn die Xhosa und die Zulus sich ihre traditionellen Kleidungen anziehen, dann haben sie breite, ausladende Kleider an, in schillernden Farben und tollen Mustern – und haben einen opulenten Kopfschmuck. Das sieht toll aus. Und die Männer haben dann traditionell noch ein Leopardenfell um die Schultern oder so ein klassisches Hemd an, wie man es von Nelson Mandela kennt. Das ist auch so typisch afrikanisch. In Pretoria gibt es ein Riesenoktoberfest. Da kommen 10.000 Leute an einem Wochenende hin. Da stand so ein sehr stattlicher Schwarzer in seiner Lederhose. Der meinte: Ich liebe das Bier, ich liebe das Fleisch, aber auf die Tanzfläche traue ich mich nicht.
Anne-Katrin Mellmann in Mexiko:
In Deutschland besonders bekannt ist wahrscheinlich das Outfit von Frida Kahlo, der berühmten Malerin. Die hat sich so angezogen wie die Frauen am Isthmus. Dazu gehört ein langer, wallender Rock, der fast bis zum Boden reicht. Dazu dann eine ärmellose, kurz geschnittene Bluse. Meistens mit Blumen bestickt. Und ganz wichtig: Blumen im Haar.
Peter Lange in Prag:
In Tschechien haben die Trachten nicht mehr so einen hohen Stellenwert wie früher. Das ist unter den Kommunisten fast völlig verschwunden. Es gibt kleinere Gebiete in Mähren, da tragen die Leute bei Folkloreveranstaltungen oder Weinfesten ihre Trachten. Die Frauen tragen dann so eine Haube und eine Art Dirndl.
Thielko Grieß in Moskau:
Gerade bei Volksgruppen, die in sehr kalten Regionen leben, gibt es die Tradition, sich entsprechend mit Rentierfellen behängt gegen den Winter zu wehren. Und das setzt sich auch im Straßenbild durch. Wenn man in Moskau Trachten sehen will, muss man in Restaurants gehen, die ukrainische oder georgische Küche anbieten und oftmals sehr gut sind. Da kann man dann Trachten sehen, aber das hat mit dem Straßenbild nicht so viel zu tun.
Silke Diettrich in Neu-Delhi:
Wenn die hier in Indien die Saris tragen, das sind ja acht Meter lange Stoffe. Ich hatte schon mal einen an. Da gibt es dann die Fachfrauen, die das einem über die Schulter und die Brust wickeln. Dann stecken die das so lange, bis dann dieser Sari fantastisch sitzt. Das sieht wunderschön aus, ist aber unglaublich unbequem. Man geht in so einem Entengang. Das Allerschlimmste ist, wenn man auf die Toilette muss.